Autotune und Trap, einsilbige Reime und weitere peinliches Scheiße.
Ich frage mich: Was wurde aus dem guten, alten HipHop, bestehend aus Thementracks, Herumgedisse und asozialen Phrasen gegen Minderheiten?
Seitdem ich in der 5. Klasse war, hörte ich HipHop. Es begann also im Jahr 2012 und ich war extrem fokussiert auf den Rap von Sido, sodass ich nichts anderes im Plattenspieler laufen lies und sogar 2 CD's seiner Alben ("Ich" & "Maske") kaufte. Dieses "sogar" klingt für viele wohl ziemlich ungewöhnlich, aber es ist und bleibt bis heute die einzige Musik für die ich je bezahlt habe.
Im Laufe der Jahre sprachen mich die, wie ich sie getauft habe, Bindestrichrapper immer mehr an. Dazu gehören:
• G-Hot, welcher mit Kralle oft sehr gute Songs mit speziellen Themen aufnahm, wie zum Beispiel über "seinen besten Freund, den Penis" oder im Kontrast dazu ein mittlerweile verbotenes Stück, welches den Namen "keine Toleranz" trägt und schwule Meschen auf eine, wie ich finde, lustige aber zugleich verstörende Art und Weise niedermacht.
• B-Tight! "Der Neger", wie er sich selbst und einen Hit nannte, den jeder HipHop-Genießer kennen sollte, gefällt mir auch heute noch mit jeglichen Tracks die er veröffentlicht. Egal, ob die älteren, etwas asozialen Alben, der rockige Stil in "Drinne" oder seine aktuellen Projekte - Mir gefallen überwiegend alle Songs seiner Alben, auch in dem, mit dem Mandalacover ("Wer hat das Gras weggeraucht?").
• Tony-D! Der selbsternannte "Mann mit dem Klang", welcher überwiegend herumschreit, hat mich nur in einer Hinsicht enttäuscht: Er macht nähmlich (mit h, weil ich Humor habe) nichts neues mehr, nicht mal weitere Werbung für Unternehmen, wo man gebrauchte Games für einen Spottpreis verscherbeln kann.
Die Labels welche mir zur damaligen Zeit gefallen haben, waren:
• Aggro Berlin! Schade, dass es vor bei ist, die Aggroberlinzeit. Egal, München ist eh' geiler!
• Die schmuddeligen Azzlackz, welche ebenfalls wie etliche Nachwuchsbeatproduzenten gerne ein schwungvolles "s" durch ein spitzes "z" ersetzen.
• Berlins Most Wanted, auch unter "BMW" bekannt, bestehend aus der Hitmaschiene KayOne und Skandalgeier Bushido.
Von irgendwelchen Bangern und selbstgemachten Apfeltaschen (Selfmade) hielt ich mich fern, anscheinend hatte ich da wohl so eine Vorahnung.
Zwischenzeitlich fand ich auch Gefallen an dem allseits beliebten Urologen Frauenarzt und teils auch an den Atzen. Auch vorhanden auf meinem alten Handy waren:
• Fler, Kitty Cat und Alpha Gun
• Kurdo und Mosh
• Veysel und Milonair
• Nate57
• Celo & Abdi
• Eko Fresh
• Olexesh und Hanybal
• Karate Andi und Capital (sollte endlich für Bras werben)
• Fard und Nazar
Mittlerweile verfolge ich KEINEN Rapper mehr aktiv außer Olexesh, von dem ich nach wie vor jeglichen Song durch die Lautsprecher brettern lasse. Daraus schließe ich, dass sich Rap nach und nach noch mehr an Teenager richten wird, welche in löchrigen, legginsartigen Skinnyjeans an gesunden Bio-Möhrensticks knabbern und irgendwelche Autotuneloops auf Trapbeats auf ihren 300€ Bluetoothspeaker laufen lassen.
Rebelion? Hört JayBeKay!!!
Was habt ihr damals für Rap gehört und wie hat Rap sich verändert?