Wie schon im vorherigen Post erwähnt, haben wir uns dazu entschlossen noch einen Abstecher in das größte Naturschutzgebiet von Mexico, das "Reserva de la Biosfera Calakmul", zu machen. Da der Bundeststaat Campeche aber riesige Flächen Urwald hat und die touristische Infrastruktur in diese Richtung noch nicht gut erschlossen ist, brauchten wir also wieder ein Mietauto. Juhuuu, das hat ja auch beim letzten Versuch schon so gut geklappt…!!!
Aber diesmal hatten wir mehr Zeit und konnten übers Internet bei Europcar ein Auto buchen. Die Ruinen von Calakmul liegen ca. 500km von Campeche Stadt entfernt und 80km tief im Dschungel, also brauchten wir ein Auto mit größerem Tank. Tankstellen gibt es auf der ganzen Strecke nicht allzu viele (die letzte liegt ca. 90-100km von den Ruinen entfernt).
Daher fiel unsere Entscheidung auf einen Golf...und was soll ich sagen, auch die dummen haben mal Glück... Als wir in Campeche Stadt zum Europcar Büro gekommen sind, stand da für uns ein Toyota RAV4 mit Allrad (ist ein ziehmlich großer SUV) für 25 Euro am Tag mit allen Versicherungen :-) war also ein schönes Upgrade. Der kostet vor Ort 130 Euro am Tag. Weil sie aber kein anderes Fahrzeug mehr hatten, haben wir ihn für den selben Preis bekommen. Also war auch die Tankgröße kein Thema mehr.
Nach ca. 6 Stunden Autofahrt ohne Pause, kamen wir dann bei Einbruch der Dunkelheit an der Schranke zur Zufahrtstraße zu den Ruinen an, dort mussten wir dann erst mal eine Maut bezahlen, damit wir die Straße benutzen durften und nochmal eine Steuer pro Person. Von dort sind es nochmal weitere 60km durch den Dschungel, bis man entlich die Ruinen erreicht. Aber soweit konnten wir an diesem Tag nicht mehr weiter fahren, da es dort weder Hotels noch Übernachtungsmöglichkeiten gibt. Es gibt nur einen Campingplatz „Campamento Yaax‘che“. (Dieser liegt 7km hinter dem Eingang der Zufahrtsstraße...also immer noch weit weg.)
Dort angekommen, haben wir zum ersten Mal unsere Dschungelhängematten mit integrierten Mosquitonetzen, ausprobiert. Selbst im Dunkeln aufbauen war kein Problem. Ich muss sagen, die sind echt jeden Cent wert und die lange Suche im Netz hat sich wirklich gelohnt…!
...leider wars im Dschungel in der Nacht schweinekalt und ich hab ganz schön gefrohren...von wegen in Mexico braucht man keinen Schlafsack. Selbst mit Hüttenschlafsack und einem bis +10 wars noch saukalt! Aber trotzdem war es ein Hammererlebnis. Wir bekamen ein Konzert von Brüllaffen und von anderen Tieren. Leider kann ich nicht genau sagen, was es war...ich hab es ja nur gehört und nicht mehr gesehen, weil es im Dschungel am Campingplatz kein Licht oder Strom gab. Jetzt weiß ich, was Stockdunkel heißt, wenn man sich an jedem Ast oder Baum den Kopf anhaut, wenn man in der Nacht aufs Klo muss und seine Stirnlampe nicht dabei hat :-) (das Klo ist eine kompostierbare Toilette ohne Spülung. Man lehrt eine oder zwei Schaufeln Erde auf sein "Geschäft). Auch bei den Duschen gab es noch Handarbeit, das es in dieser Region nicht genug Wasser gibt. Mit einem Gefäß gießt man sich das Wasser einfach über den Kopf und fertig! Also alles bio und basic.
Am nächsten Morgen gings dann entlich zu den lang ersehnten Ruinen von Calakmul, dazu mussten wir aber erneut ca. 2 Stunden (60km auf einer schmalen Straße, daher dauert alles etwas länger...) durch den Dschungel fahren, und nochmal eine Maut bezahlen. Wurden aber dafür auf dem Weg dorthin mit ein paar Vögeln und Füchsen??? oder so belohnt. .
Calakmul bedeutet übersetzt „nebeneinander liegende Erdhügel“. Diese Anlage ist in etwa gleich groß, wie die von Tikal in Guatemala (die haben wir ja vor zwei Jahren schon besichtigt und fanden es auch dort sehr schön). Wie auch in Tikal gibt es in Calakmul Hinweise, dass der Bau mehr als ein Jahrtausend (...ich hab mich nicht verschrieben!!!) gedauert hat. Bislang wurde nur ein Bruchteil des 100 km² Geländes freigelegt und nur ein paar der Gebaude befestigt. Die Zeit zum Restaurieren hat daher gefehlt, was den Ruinen einen eigenen Charme verleit und wir haben uns zeitweise wie bei Indiana Jones gefühlt. Und Touristen gibts da natürlich auch fast keine. Aber der Weg dorthin ist auch echt nicht leicht. Diesen Aufwand betreibt man nur, wenn man diese Ruinen wirklich sehen will.
Dafür wurden wir mit diesem Ausblick auf die große Pyramide belohnt…und ich durfte entlich wieder auf eine Pyramide hochklettern...
Die Ruinen von Calakmul sind von Regenwald umgeben und die Natur holt sich ihren Platz immer wieder zurück, wie man auf diesen Bildern gut sehen kann…
...wo Bäume überall wachsen können, ist echt beeindruckend…
Von dort oben hatten wir eine wunderschöne Aussicht über den Dschungel und die komplette Anlage…
Das ist die Ansicht von oben, wenn man auf der größten Pyramide in den Ruinen steht... Dieses Bauwerk ist so groß, dass es nicht mehr auf ein Foto gepasst hat!
...weiter hinten ist noch die erste Pyramide, auf der wir beim ersten Bild gestanden sind, zu sehen.
Hier ist nochmal ein andere Ansicht auf das obere Drittel der größten Pyramide. Der Rest ist unter dem Blätterdach versteckt. Einfach riesig!
Und zum Beweis, dass es meinen Begleiter wirklich gibt und ich nicht nur „wir“ schreibe, ein Bild von Marcus dem scheuen, selten gesehen österreichischen Haartier.
Calakmul ist wirklich weitläufig, man kann dort sehr gut ein paar Stunden verbringen um auf Pyramiden und Tempel zu klettern. Dafür wird man mit einer Hammer-Aussicht behlohnt.
Für uns hat sich der Ausflug dorthin auf jeden Fall gelohnt, obwohl die Anfahrt sehr weit und nur mit dem eingenten Auto möglich ist.
Danach gings von den Ruinen wieder 60km durch den Regenwald zurück zum Campingplatz und in unsere Hängematten. Es war wieder Mosquito-Time!!!
Saludos …. Dani und Marcus
das schöne an so abgelegenen Ruinen ist ja das nicht so viel ausgegraben und zT wieder auf gebaut ist. Wie du schreibst, richtig Indiana Jones mässig. Und wenn wenig bis keine Touris da sind, umso besser.
Wir waren damals in Yaxichlan, da mussten wir eine Stunde mit dem Motorboot irgend an Fluss entlang fahren, war im Grenzgebiet zu Guate und total ab vom Schuss....
Auf der Strecke sind wir dann noch nach Bonampak und über Palenque weiter nach Yucatan. Wär also au für euch no a Option.
Wobei, irgend wann langts mit den Steibuckel (Zitat vom Onkel Wilfried in Palenque :).
Feliz Navidad
HAMSR
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