Am 7. Mai 2018: Der Gesamtmarkt der Kryptowährungen arbeitet sich wieder einmal etwas zu lange an der Widerstandslinie von 450 Milliarden Dollar ab und ist dabei bereits auf 437 Milliarden Dollar abgerutscht. Jetzt kann es durchaus wieder bis in die 290er Milliarden-Dollar-Regionen hinuntergehen. Der WTI-Rohölpreis ging aufgrund der Iran-Diskussionen auf 70,41 Dollar pro Faß hinauf und mehr hat dieser Montagmorgen aus wirtschaftlicher Sicht nicht mehr zu bieten. Selbst die Crashpropheten sind entweder peinlich berührt verstummt oder sprechen nur noch von der "Matrix", welche heute zum hundertsten Mal auf Kabel 1 läuft. Wenn es sich beim Kinospielfilm "Matrix" auch nur ansatzweise um die Wahrheit handeln würde, dann wäre er verboten worden. Die berühmten "Märkte" bestehen inzwischen nur noch aus den wild gewordenen Zentralbanken und deshalb werden die wirklichen Wirtschaftsmeldungen ab jetzt immer seltener. Jetzt steht uns nichts als pure Langeweile bevor. Das wird so langweilig werden, dass man Langeweile ziemlich bald neu definieren muss.
Der Südkurier aus Konstanz heult heute auf seiner Titelseite dicke Krokodilstränen über die Niederlage des Freiburger Oberbürgermeisters im zweiten Wahlgang. Mehr haben auch die Konstanzer heute nicht auf der Pfanne und diese Leere dauert nun auch schon Monate an. Und wenn dann auch noch Spiegel-Online seine ersten beiden Artikel im Newsletter einer OB-Wahl in der Provinz widmet, dann befindet man sich nachrichtenmäßig in der Tat im tiefsten Sommerloch. Die Hamburger Dilettanten lassen einem heute in ihrem Wirtschaftsteil wenigstens noch den Blutdruck ansteigen. Das erspart mir glatt eine Tasse Kaffee. Sie behaupten, dass aus der Stärke des Dollars ein Handelskrieg entstehen könnte. Dafür kann man im Wirtschaftsunterricht nur eine glatte sechs geben. Denn in Wirklichkeit ist er lediglich die Lunte am Pulverfass der hoch verschuldeten Schwellenländer. Und dann kommt natürlich noch die Knallermeldung, dass der Bund bis 2022 mit 60 Milliarden mehr Steuereinnahmen rechnen kann. Dies widerspricht jedoch der ersten Falschmeldung im Wirtschaftsteil von Spiegel-Online diametral. Wenn also Lügen auf Lügen treffen, wird daraus mitunter ein bißchen Wahrheit erkennbar. Die Explosion der Schuldenbombe könnte die Stille an der Nachrichtenfront abrupt beenden, aber die Steuereinnahmen gehen trotzdem bis 2022 rapide zurück. Insbesondere wenn es zu einem Handelskrieg käme.