Der Ort gab über Jahrhunderte dem „Schlawer Land" seinen Namen, ein Gebiet, das wie kein anderes in Pommern von wechselnden Herzogtümern regiert wurde. Das erste überlieferte Herzogtum war Pommern-Schlawe-Stolp unter Herzog Ratibor I. aus dem Adelsgeschlecht der Greifen, der bis zu seinem Tode um 1155 auf der Burg Schlawe residierte. Seine Nachkommen herrschten dort bis 1227, danach erwarb Swantopolk II., Herzog von Pommerellen, das Land Schlawe, das fünfzig Jahre später, 1277, Fürst Wizlaw II. den askanischen Markgrafen der Mark Brandenburg verkaufte (eventuell nur seine Rechte, da er das Gebiet nach 1273 wahrscheinlich an Swantopolks Sohn Mestwin II. verlor). Mit dem Erwerb durch Herzog Wartislaw IV. im Jahre 1317 kam das Land Schlawe von der Herrschaft der Brandenburger (def. 1307--1317) erneut unter die Herrschaft des pommerschen Greifengeschlechts bis zu dessen Aussterben 1637 im Mannesstamm.Nachdem Pommernherzog Wartislaw IV. Schlawe erworben hatte, errichtete er dort eine starke Burg zur Abwehr und zum Schutz gegen den Deutschen Orden. Im Jahre 1317 wurde Schlawe durch Peter von Neuenburg, einen Adligen aus dem Adelsgeschlecht der Swenzonen, die das Schlawer Land vom Herzog Wartislaw IV. zu Lehen nahmen, das Stadtrecht nach Lübischem Recht verliehen.Um 1360 stiftete die Herzogin Sophia, Gemahlin des Pommernherzogs Barnim IV., die Marienkirche in Schlawe, die im gotischen Stil erbaut wurde.Während dieser Zeit wechselten sich die Herzogtümer bedingt durch dynastische Landesteilungen mehrmals ab, Pommern-Wolgast folgten 1372 Pommern-Schlawe-Stolp, 1403 Pommern-Rügenwalde, 1457 noch einmal Pommern-Wolgast und 1532 Pommern-Stettin.Zu Beginn des 16. Jahrhunderts entwickelte sich die Stadt zu einem bedeutsamen Zentrum des Leinwandhandels. Im Dreißigjährigen Krieg, 1618--1648, geriet Schlawe zwischen die Fronten und wurde fast völlig zerstört. Zum Kriegsende sollen nur noch 40 Menschen dort gewohnt haben. Nach dem Ende des Dreißigjährigen Krieges, 1648, wurde Schlawe mit großen Teilen Hinterpommerns dem Kurfürstentum Brandenburg zugeschlagen.Die Stadt erholte sich aber wieder, so dass sie 1720 in den Rang einer brandenburgischen Kreishauptstadt erhoben werden konnte. Einen weiteren Fortschritt brachte der Anschluss an die neue Chaussee von Stettin nach Danzig. 1815, infolge des Wiener Kongresses, lag Schlawe in der brandenburgisch-preußischen Provinz Pommern.Als Mitte des 19. Jahrhunderts in Deutschland die Industrialisierung begann, machte sich dies auch in Schlawe bemerkbar. In rascher Folge entstanden ab 1850 mehrere Sägewerke und Mühlen, zwei Eisengießereien und eine Landmaschinenfabrik. 1869 öffnete der Bahnhof an der neuen Eisenbahnstrecke Berlin, Stettin, Danzig, und 1878 nahm die Bahnlinie nach Rügenwalde ihren Betrieb auf. Die zwischen 1875 und 1910 von 5.141 auf 6.620 angewachsene Bevölkerung wurde mit den neuen Energieträgern versorgt, nachdem 1896 ein Gaswerk fertiggestellt war, wurde die Stadt ab 1911 elektrifiziert. 1918 wurde Schlawe Kreisstadt des gleichnamigen Landkreises. 1928 baute sich die kleine katholische Gemeinde die Pfarrkirche zum Hl. Antonius von Padua. Am Ende der Weimarer Republik war Schlawe zu einem kleinen Industriezentrum mit 18 Betrieben herangewachsen.Anfang des Jahres 1945, gegen Ende des Zweiten Weltkriegs, musste sich die Bevölkerung vor der anrückenden Roten Armee auf die Flucht begeben. Im März 1945 wurde die Stadt von sowjetischen Truppen erobert, nachdem sie zuvor zur Hälfte zerstört worden war. Viele Deutsche, deren Häuser die Bombenangriffe überdauert hatten, kehrten nach der Flucht wieder zurück. Die Stadt kam anschließend unter polnische Verwaltung und wurde in Sławno umbenannt. Es begann nun die Zuwanderung polnischer und ukrainischer Bürger aus Gebieten östlich der Curzon-Linie, die an ihren Heimatorten von der zuständigen Sowjetkommandantur im Allgemeinen vor die Wahl gestellt worden waren, entweder eine andere Staatsangehörigkeit zu akzeptieren oder auswandern zu müssen. Die Deutschen wurden aus ihren Häusern gedrängt und anschließend aufgrund der sogenannten Bierut-Dekrete größtenteils aus Schlawe vertrieben.
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