Im Vergleich zu intelligenten Radiosignalen einer außerirdischen Zivilisation, könnten Alien-Artefakte einen langen Zeitraum überdauern und könnten viel leichter aufzuspüren sein, weil sie als solche schnell erkennbar sein würden.
Der Mikrowellenphysiker James Benford hat im Fachjournal „Astrobiology“ erklärt, dass seine Idee darauf beruft, die Drake-Gleichung und deren klassischer SETI-Suche, mit einer ähnlichen Strategie in die Suche nach Alien-Artefakten umzuwandeln. Es wäre Energie-effizienter, wenn man eine Botschaft auf ein Artefakt sendet, als es planlos, durch das All zu schicken. Die Suche nach Alien-Artefakten könne man ganz konkret, auf den Himmelskörpern in unserem Sonnensystem durchführen.
Wie lautet die Drake-Gleichung?
N = R * f(p) * n(e) * f(l) * f(i) * f(c) * L
R entspricht dabei der Anzahl “geeigneter” Gas- und Sternformationen in unserer Galaxie, aus denen Sterne und Planetensysteme geboren werden, die die Entwicklung einer Zivilisation begünstigen; f(p) benennt den Prozentsatz derjenigen Sterne, die Planeten besitzen. n(e) ist die Zahl der “Erden” in einem Planetensystem. Planeten, die flüssiges Wasser haben könnten. f(l) steht für den Anteil der Planeten, die auch wirklich Leben entwickeln; f(i) für den Anteil der Planeten, auf denen sich daraus dann auch Intelligenz entwickelt und f(c) für den Anteil jener Welten, auf denen dann auch eine technologische Zivilisation entsteht. L wiederum ist die Zeitspanne, die eine solche Zivilisation von den Anfängen der Radiotechnologie bis zu ihrer (Selbst-)Zerstörung existiert.
Wenn man voraussetzt, dass eine ferne Zivilisation, dem Grundgedanken von SETA folgt und die Effektivität von Artefakten erkennt, dann wird SETA die Wahrscheinlichkeit von SETI übertreffen.
Wenn die ferne Zivilisation, sich allerdings auf dem gleichen Entwicklungsstand wie wir befindet, dann werden sie wohl ebenso SETI und METI (ist das gezielte absenden von Grußbotschaften) betreiben.
Die neue Formel, welche James Benford entwickelt hat, geht davon aus, dass es in unserem Sonnensystem sogenannte „Lurker“ geben könnte. Sie könnten gezielt eingesetzt worden sein, um unser Sonnensystem, oder gar unsere Erde zu beobachten. Es wäre dabei auch völlig egal, ob diese „Lurker“ noch aktiv oder seit Millionen von Jahren außer Betrieb sind. Sie könnten immer noch gefunden werden und wenn sie doch noch ganz schwache Signale abgeben, würde uns dies das Aufspüren wesentlich erleichtern. James Benford schlägt vor, dass wir mit der Suche nach Artefakten, auf dem Mond beginnen.
Die NASA-Sonde „Lunar Reconnaissance Orbiter“ (LRO) hat mehr als zwei Millionen Aufnahmen von der Mond-Oberfläche gemacht und war durch die fantastische Auflösung auch in der Lage, die Laufwege der Apollo-Astronauten zu zeigen. Die Auflösung von LRO betrug übrigens 0,3 Meter pro Pixel. Diese Aufnahmen wurden bisher, nur von sehr wenigen Menschen nach Artefakten durchforstet. Weit sinnvoller wäre es, wenn man dafür die KI einsetzen würde.
Zum Abschluss würde ich gerne darauf hinweisen, dass die Forderung von James Benford nicht neu ist. Bereits im Dezember 2011, haben Paul Davies und Robert Wagner von der Arizona State University, im Fachmagazin „Acta Astronautica“ gefordert, dass man die LRO-Aufnahmen, zur Suche nach Artefakten verwenden möge.
Fakt ist, dass eine Veränderung der Mond-Oberfläche durch das Fehlen einer Atmosphäre fast für die Ewigkeit konserviert ist. Lediglich ein Meteoriteneinschlag könnte daran etwas ändern.
Es bleibt die Frage, warum man nicht schon längst mit der Suche danach begonnen hat...
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