Am 28. April ist es in vielen Städten Kolumbiens zu Streiks gekommen. Die schweren Vorwürfe der Bevölkerung lauten, dass die Verschleppungen von zivilen Polizeieinheiten durchgeführt wurden, welche die Demonstrant*innen bis nach Hause verfolgten. Bevor diese ins Haus gelangen konnten, wurden sie gefangen genommen und in zivile Fahrzeuge gezerrt. Was danach mit ihnen geschehen ist, weiß man noch nicht.
Die Protestierenden haben auch davon berichtet, dass sie während der Proteste, immer wieder von auf Motorrädern befindlichen Polizisten beschossen wurden. Damit die Demonstranten sich besser vor polizeilichen Übergriffen schützen können, wird die erste Reihe bei den Demos immer von jenen Menschen gebildet, welche die Aufgabe haben, die restlichen Kundgebungsteilnehmer zu schützen. Das funktioniert halt leider auch nur dann, wenn die Polizei keine Feuerwaffen einsetzt...
Als Beweis dafür, dass Polizisten immer wieder das Feuer auf die Demonstranten eröffnen, dient das Beispiel aus Cali. Dort konnten zwei Kleinlaster identifiziert werden, welche bewaffnete, zivile Polizisten zu einer Straßenblockade brachten. Als sie gerade damit beginnen wollten auf die Protestierenden zu schießen, wurden die Beamten von einer eiligst herbeigerufenen Militärpatrouille, an der Ausführung ihres grauenhaften Planes, gehindert. Immer mehr Soldaten weigern sich nämlich auf das eigene Volk zu schießen und sagen ihm die volle Unterstützung zu.
In den Bussen wurden übrigens Beweise gefunden, dass es sich bei den bewaffneten, zivilen Personen tatsächlich um Polizisten handelte. Das wurde inzwischen auch von der Polizei in Cali bestätigt. Es ist in den letzten Tagen völlig „normal“ geworden, dass die Demonstrant*innen mit Feuerwaffen und aus Hubschraubern beschossen werden.
Die Streikenden gehen mittlerweile täglich auf die Straße und das Gesprächsangebot der Regierung mit dem nationalen Streikkomitee kommt nun zu spät. Das Ziel ist nur noch, dass Präsident Duque gestürzt wird.
Wie die Regierung den Einsatz von massiver Gewalt rechtfertigt?
Verteidigungsminister Diego Molano meint dazu, dass es in den Mobilisierungen einen städtischen, vorsätzlichen und systematischen Terrorismus gibt...
Fakt ist, dass die Polizei mit Tränengasgranaten sowohl auf Verletzte, als auch auf die Sanitäter geschossen hat und das auch im Krankenhausbereich...