Am 1. Dezember ist um ca. 16:00h ist die chinesische Raumsonde Chang`e 5 auf dem Mond gelandet. Sie hat ungefähr zwei Kilogramm Mondgestein eingesammelt und wird dieses danach auf die Erde bringen. Wenn das klappt, dann handelt es sich dabei um die erste „Rückholmission“ vom Mond seit 1976. Die russische Mondsonde Luna 24 war damals erfolgreich. China wäre somit das dritte Land, welchem dies gelingen würde.
Die Bestrebungen Chinas auf dem Mond Fuß zu fassen sind unübersehbar. 2013 ist China, die erste Landung einer unbemannten Sonde gelungen. 2019 haben sie es geschafft, dass mit Change 4, erstmals ein menschliches Gerät, auf der Rückseite des Mondes landete. Nun sammelt also Chang
e 5 Mondgestein von der Oberfläche des „Oceanus Procellarum“ ein und bringt dieses zur Erde. In diesem Gebiet soll es noch vor etwa einer Milliarden Jahre, aktiven Vulkanismus gegeben haben.
Damit die chinesische Sonde die Proben entnehmen kann, muss sich der Lander mithilfe eines Bohrers, zwei Meter tief in den Untergrund bohren und einen Bohrkern bergen. Außerdem besitzt der Lander einen Roboterarm mit einer Baggerschaufel, mit welcher er die Oberflächenproben einsammelt. Für diese Tätigkeit wurde ein Zeitlimit von zwei Tagen gesetzt. Das Gestein verstaut die Sonde in einer Aufstiegseinheit, welche in den Mondorbit aufsteigt und dort an die Orbitersonde ankoppelt. Wenn das Kopplungsmanöver erfolgreich verlaufen ist, kommt es zur Umladung der Gesteinsproben. Von der Aufstiegseinheit werden diese in eine 300 Kilogramm schwere Wiedereintrittskapsel verpackt, welche die Proben vor einer Kontamination und den extremen Bedingungen, welche beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre herrschen, beschützen soll. Am 15. Dezember 2020 soll die Landung der Probenkapsel in der Inneren Mongolei erfolgen.
Die mehrstufige Logistik mit Lander, Aufstiegshilfe und Orbiter erinnert frappant an die Apollo-Missionen der NASA und dieses ist kein Zufall. Für China handelt es nämlich um den letzten Schritt zu einer Mondlandung mit Taikonauten und somit wäre man nach den USA, erst das zweite Land, welches Menschen auf den Erdtrabanten schickt.
Es mag für viele erstaunlich sein, aber obwohl sich Russland mit den USA einen harten Zweikampf, um die erste bemannte Mondlandung lieferte und zwischenzeitlich in Führung zu sein schien, verzichtete man letztendlich darauf, Kosmonauten zum Mond zu schicken. China will eine bemannte Mond-Mission in den 2030er Jahren starten.
In den nächsten Jahren werden sowohl die USA, als auch und das mag viele ebenso überraschen, Europa mit bemannten Raumfahrtmissionen zum Mond fliegen. Langfristig wollen beide Länder, ebenso wie China, eigene Mondstationen errichten. Diese sollen vor allem in der Südpolregion des Mondes entstehen.
Wissenschaftler sind sich sicher und haben bereits einige Male davor gewarnt, dass es zu Konflikten, bezüglich der Standorte und vor allem auch wegen der Rohstoffe,welche am Mond vorhanden sind, kommen könnte.
Welche Rohstoffe des Mondes wären für uns interessant?
Silizium – man könnte damit die Stromversorgung auf dem Mond sichern. 20 % des Mondstaubs besteht aus Silizium.
Seltene Erdmetalle – sie werden vor allem in jenen Gebieten vermutet, welche reich an Kalium und Phosphor sind.
Titan – Unglaubliche 8 % des Mondstaubs besteht aus diesem wertvollen Rohstoff
Aluminium – 10 bis 18 % des Mondhochlandes besteht daraus. Man findet es also auf den helleren Flecken des Mondes.
Wasser – wenn alle Krater so viel Eis enthalten wie der Cabeus-Krater, dann haben die zukünftigen Mondbewohner ca. 3 Milliarden Tonnen Wasser zur Verfügung. Man könnte dies für die eigene Versorgung und die Landwirtschaft benutzen. Wenn es den zukünftigen Bewohnern gelingt, das Eis in Wasserstoff und Sauerstoff aufzuspalten, dann würde man sogar über einen Raketentreibstoff verfügen.
Edelmetalle – die genaue Zahl konnte bisher nicht eruiert werden, allerdings sind die bisher gefundenen Edelmetalle ausgezeichnete Leiter und nicht reaktiv. Sie wären deshalb bestens geeignet, um elektronische Geräte und Implantate wie z.B. Herzschrittmacher herzustellen.
Die Zukunft wird uns zeigen, ob die Menschheit gewillt ist, diese Rohstoffe gemeinsam zu nutzen.
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