In der Arktis sind 192 Schmelzwasserseen ausgelaufen

in steemit-austria •  4 years ago 

Aufgrund eines sehr warmen Winters und starken Schneefalls, ist im westlichen Alaska der Permafrost sehr schnell aufgetaut. Dies hatte zur Folge, dass binnen kürzester Zeit 192 Schmelzwasserseen ausgelaufen sind. Im Durchschnitt passiert das jährlich bei etwa 20 Seen. Jene Klimabedingungen, welche in diesem Winter vorherrschten, entsprachen den Prognosen für 2060.

Es ist leider eine Tatsache, dass sich die Arktis durch den Klimawandel, extrem stark und schnell aufheizt. Der gefrorene Boden taut auf, die Straßen und Gebäude versinken und die Hänge geraten ins Rutschen. Wie schon in der letzten Ausgabe meiner Zeitung erklärt, werden durch das auftauen des Permafrostboden, Unmengen an Treibhausgase freigesetzt, welche die globale Erderwärmung zusätzlich anheizen.

Der Untergrund jener Seen, welche nunmehr verstärkt auslaufen, ist selbst im Winter nicht mehr gefroren. Daraus folgt, dass es am Rand der Seen zu Instabilität kommt und dem Druck des Schmelzwassers nicht mehr standgehalten werden kann. Innerhalb eines Jahres hat das Gebiet rund um Kotzebue, etwa vier Prozent seiner Seenfläche verloren. Schuld ist der Winter von 2017/18, welcher der nasseste und seit Beginn der Wetteraufzeichnungen, jener mit dem zweitmeisten Schnee war. Mehrmals lag die Lufttemperatur bei ca. 0 Grad.

Zum Vergleich

Normalerweise sind in diesem Gebiet – 15 bis – 20 Grad an der Tagesordnung. Der damalige Winter ist hoffentlich eine Ausnahme gewesen. Fakt ist aber, dass sich jene Bedingungen, welche zu dem warmen und gleichzeitig feuchten Wetter führen, häufen. Dazu zählt auch der drastische Verlust an Meereis, in den angrenzenden Gebieten des Nordpolarmeeres, wie z.B. der Bering- und Tschuktschensee.

Es ist also bereits das passiert, was die Klimamodelle des Weltklimarats IPCC als „Worst-Case-Szenario“ für 2060 prophezeit haben. Wir haben also einen Blick in die Zukunft geworfen und daran erkennen, welche Auswirkungen die extremen Ausmaße der Erwärmung in der Arktis, in den nächsten Jahrzehnten haben werden. Es ist zu befürchten, dass diese schneller voranschreitet als erwartet.

Die Permafrost-Landschaften, dürften von der globalen Erderwärmung viel früher und schwerer betroffen sein, als prognostiziert. Das ist mehr als nur bedenklich, weil das schnelle Abtauen der Permafrostböden dazu führt, dass jenes organisches Material, welches im Permafrostboden konserviert wurde nun verstärkt abgebaut wird und in Treibhausgase wie Kohlendioxid, Lachgas und Methan, umgewandelt wird. Daraus folgt wiederum ein zusätzliches Anheizen des Treibhauseffekts und somit eine noch schnellere Klimaerwärmung...

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