Stolp-Pommern

in stolp •  7 years ago 


m 9. Jahrhundert entstand am Ostufer des Flusses Stolpe, an einer flachen Furt, eine kaschubische Siedlung und bald darauf die Burg Stolp. In alten Urkunden wird Stolp Ztulp, Slup, Slupz, Ztulpz, Schlupitzk und Schlupz geschrieben.Ein Dorf Slup wurde bereits 1013 urkundlich erwähnt.Zur Burg gehörte die Kastellanei Stolp, der auch Land Stolp genannte Burgsbezirk. Durch die Furt bei Stolp führte der Handelsweg von Danzig nach Stargard. Ab dem 12. Jahrhundert war die Siedlung Teil des Herzogtums Pommern, das unter polnischem, deutschem und ab 1186 unter dänischem Einfluss stand. Pommern wurde durch das Adelsgeschlecht der Greifen beherrscht.1227, nach dem Aussterben einer Seitenlinie der Greifen durch den Tod von Herzog Ratibor II., kam das Stolper Land mit der Burg Stolp in den Besitz der Herzöge von Pommerellen aus dem Herrscherhaus der Samboriden und blieb dies bis zu dessen Aussterben 1294. 1240 wird Stolp als Ausstellungsort einer Urkunde Swantopolks II. erwähnt, in der er seinem Kaplan Hermann das Dorf Ritzow im Stolper Land (lateinisch in dyocesi Zlupensi) für zwei Pferde eintauscht. Herzog Swantopolk II. von Pommerellen verlieh der Ortschaft 1265 das Stadtrecht nach Lübischem Recht. 1276 gründeten deutsche Kaufleute und Handwerker aus Westfalen und Holstein am Westufer des Flusses eine neue Siedlung. Zwei Jahre später folgte die Gründung eines Dominikanerklosters. Nachdem Herzog Mestwin II. 1294 starb, ohne einen männlichen Erben zu hinterlassen, kam es zum Pommerellischen Erbfolgestreit, in den sich auch böhmische Herrscher einschalteten und zunächst auch durchsetzen konnten. Wenzel III. überließ die Lande Schlawe und Stolp den brandenburgischen Askaniern, da diese früher die Erbrechte Wizlaws II. aufgekauft hatten. Mit der Verwaltung der Lande Schlawe und Stolp betraute Markgraf Waldemar das Geschlecht der Swenzonen, hohe pommerellische Verwaltungsbeamte, die sich mit Władysław Łokietek überworfen hatten und nun Vasallen der brandenburgischen Askanier waren.Während des Preußisch-Französischen Kriegs von 1806/07 gelang aus Aufständischen formierten polnischen Truppen, die nach Pommern eingedrungen waren, am 19. Februar für eine Woche die Besetzung von Stolp.Nach der Neuorganisation der Kreisgliederung im preußischen Staat nach dem Wiener Kongress gehörte Stolp seit 1816 zum gleichnamigen Kreis im Regierungsbezirk Köslin in der preußischen Provinz Pommern und wurde Sitz des Landratsamtes. Im Jahr 1848 verfügten die Stolper Reeder über 25 Handelsschiffe.1857 erhielt Stolp ein Gymnasium.1862 wurde in Stolp ein Gaswerk in Betrieb genommen.1869 wurde die Eisenbahnstrecke Köslin--Stolp, ein Jahr später die Verlängerung dieser nach Zoppot und 1878 die Strecke Stolp--Stolpmünde eröffnet. 1894 wurde mit dem Bau der Kreisbahn nach Rathsdamnitz begonnen. Am 1. April 1898 schied Stolp aus dem Kreis aus und bildete mit rund 26.000 Einwohnern einen eigenen Stadtkreis. 1899 begann der Bau des neuen Rathauses, der mit der Einweihung am 4. Juli 1900 beendet wurde. 1910 wurde das Kaiser-Wilhelm-Denkmal auf dem Rathausvorplatz in Anwesenheit der Kaiserfamilie eingeweiht. 1910 bekam Stolp ein Straßenbahnnetz mit vier Linien in Meterspur, 1926 einen Flugplatz.Bis zum Zweiten Weltkrieg war Stolp Garnisonsstandort und eine gewerbereiche Stadt mit einer bedeutenden Möbelindustrie, Bernsteinindustrie, Maschinenfabriken und Stickereien. Über die pommerschen Landesgrenzen hinaus bekannt wurde Stolp unter anderem auch durch den dort seit dem 21. August 1921 in der Käserei des süddeutschen Fabrikanten Heinrich Reimund hergestellten Camembert-Käse ‚Stolper Jungchen'. Dieser Weichkäse wird heute wieder produziert: in dem 25 km von Słupsk entfernten Ort Zielin (Sellin).Am 8. März 1945 wurde Stolp von der Roten Armee besetzt und die Innenstadt in Brand gesetzt. Im Juli 1945 wurde die Stadt der polnischen Verwaltung übergeben, in Słupsk umbenannt, und es begann die Ansiedlung von Polen und Ukrainern, die vorwiegend aus Gebieten östlich der Curzon-Linie stammten, wo sie von den sowjetischen Behörden vor die Alternative gestellt worden waren, entweder eine neue Staatsangehörigkeit zu akzeptieren oder aussiedeln zu müssen. Soweit sie nicht bereits vor Kriegsende vor der näherrückenden Roten Armee geflohen war, wurde die verbliebene deutsche Zivilbevölkerung in den folgenden Monaten aufgrund der so genannten Bierut-Dekrete aus der Stadt vertrieben


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