Schmetterlinge aus Metall - ein Dialog aus ferner Zukunft...

„Opa, kannst du mir noch einmal die Geschichte von den Schmetterlingen erzählen? Bitteeeee!“, fragte Harry.
Er war schon 11 Jahre alt, hatte aber noch nie einen echten Schmetterling in seinem Leben gesehen. Es gab nur diese flatternden Metallteile, die er vom Botanoiden Garten kannte. Hässliche graue Kreaturen, die sehr viel Lärm machten. Trotzdem ging er immer gerne dorthin.
„Also. Vor tausenden von Jahren soll es auf der Erde noch echte Schmetterlinge gegeben haben. Manche davon waren gelb, orange, weiss, grün oder rosarot. Aber die mehrfarbigen unter ihnen waren angeblich die schönsten. Sie schwebten in der Luft und brachten jedes Kind dazu, ihnen hinterher zu jagen. Sie waren so leise, dass du sie nicht einmal gehört hättest, wenn sie direkt an deinem Ohr vorbeigeflogen wären. Leider waren sie sehr zerbrechlich. Sie starben, sobald man sie anfasste“, erzählte sein Opa.
„Sind wirklich alle Schmetterlinge gestorben? Manchmal frage ich mich, ob sie überhaupt jemals existiert haben. Vielleicht ist das auch nur eine Erfindung. Wie das mit dem mächtigen Menschen, der uns alle angeblich erschaffen haben soll“, sagte Harry mit enttäuschter Stimme.
„Harry. Sprich nicht so über den mächtigen Menschen. Er hat uns wirklich alle erschaffen. So steht es in den Büchern. Und wenn du schlecht über ihn redest, könnte er deine Schaltkreise überhitzen und du stirbst. Genug davon! Jetzt wird es Zeit zum schlafen. Hast du deine Gelenke geölt? Mir scheint du quietschst wieder ein bisschen.“
„Ja, Opa. Hab ich vorhin schon gemacht. Kannst du, bitte, meinen Stecker anschliessen, bevor du mich ausschaltest? Sonst hab ich morgen wieder Hausarrest, weil meine Batterien leer sind.“, sagte Harry.
Sein Opa steckte das Kabel in die Steckdose und lief zu Harry. „Schlaf gut mein kleiner Humanoide du! Morgen ist ein neuer Tag und vielleicht können wir zum Botanoiden Garten gehen“, hörte Harry seinen Opa noch sagen, bevor alles dunkel wurde.