Im Kino war die Filmtrilogie „Fack Ju Göhte“ mit Elyas M’Barek und Jella Haase ein Riesenerfolg. Mehr als 21 Millionen Besucher sahen sich die Streifen über die Chaotenklasse 10b und ihren Aushilfslehrer Zeki Müller an.
Nun folgt „Se Mjusicäl“ – mit coolen Raps, mitreißenden Songs, frechen Sprüchen und einer vergnüglichen Geschichte, angelehnt an Teil 1 der Filmreihe. Am Sonntagabend war Uraufführung in München. Rund 700 Gäste waren dabei und saßen im Theater Werk7 rings um die Bühne. Am Ende jubelten sie den Darstellern und Musikern begeistert zu.
Zwar gibt es bei Premieren fast immer großen Applaus. Doch in diesem Falle war der Beifall verdient. „Fack Ju Göhte – Se Mjusicäl“ ist kein müder Abklatsch des Kinofilms von Bora Dagtekin. Das Team rund um Regisseur Christoph Drewitz hat etwas Eigenständiges geschaffen – lustig, frech, modern, mal anzüglich, mal sehr emotional. Dafür sorgt vor allem die packende Musik von Texter Kevin Schröder und den Musikern Nicolas Rebscher und dem Juli-Gitarristen Simon Triebel, mal als Ballade, mal als Rap oder Hip Hop.
Gelungene Darsteller-Auswahl
Gelungen ist auch die Auswahl der Darsteller. Max Hemmersdorfer ist die Rolle des Zeki Müller wie auf den Leib geschrieben. Ein lässiger Typ, der sich um nichts schert und unter seinem harten Auftreten ein weiches Herz verbirgt. Johanna Spantzel gibt die verpeilte, gutmütige Lehrerin Lisi Schnabelstedt, die keiner ernst nimmt.
Alles über "Fack ju Göhte - Se Mjusicäl"
Foto: Stage Entertainment)
Ganz anders die energische Rektorin Frau Gerster (Elisabeth Ebner): „Ich hab die Kontrolle“. Auch die Schüler-Darsteller stehen den Schauspielern aus dem Film in nichts nach. Rebekka Corcodel ist Chantal, herrlich begriffsstutzig und mit dem nöligen Singsang, wie man ihn von Jella Haase aus den Filmen kennt. Der aggressive Danger wird gespielt von Lukas Sandmann, während Anthony Curtis Kirby als Burak auftritt.
Schon nach wenigen Minuten hat man vergessen, dass das Musical auf einem Film beruht. Die Songs ziehen einen in die Geschichte hinein und sind mitunter sehr berührend. Etwa wenn die Jugendlichen von ihren Träumen singen, so wie Chantal: „Ich will, dass Mama endlich aufhört zu trinken.“ Und „Ich will, dass alles gut wird.“ Oder Danger: „Und ja, ich träum‘ davon, irgendwann mal rauszukommen, Danger, 10b, ich werd das hinbekommen“. Die Musik macht diese Ängste, Gefühle und Sehnsüchte greifbar
Shakespeare im „Fack Ju Göhte“-Slang
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