Anthony Bourdain und die schmerzhafte Freude am Reise-Leben

Es scheint leicht zu sein, dies jetzt nach seinem Tod zu sagen, aber an dem Tag, als mir jemand sagte, dass ich sie an Anthony Bourdain erinnerte, änderte sich mein Leben.

Ich hatte es immer genossen, "No Reservations" zu sehen, eine lustige Show über Essen, die von einem Typen veranstaltet wurde, den ich als klassischen New York-Typ-at-the-deli erkannte; der regelmäßige am Ende der Tauchstange; eine wandelnde, sprechende, stolzierende Lederjacke einer Person. Es ist mir nie in den Sinn gekommen, dass sein Leben das Leben sein würde, das ich wollte - dass, auf eine sehr kleine Art und Weise, von einer Person gesprochen wurde, ich dieses Leben bereits lebte.

Das war zurück in der Highschool, also "lebte ich dieses Leben kaum", so wie es sich der Satz vorstellt. Ich glaube, mein Freund meinte es eher in meiner Einstellung, in der Art, wie ich mich durch die meisten Gespräche schlängelte. Ich war nicht annähernd cool, ätzend, gebräunt oder groß genug, um Anthony Bourdain zu sein, und ich werde es nie sein. (Ich kann an der Schrift arbeiten, an der empathischen Natur, der Nachdenklichkeit, dem moralischen Rückgrat, dem dunklen Humor ... aber das ist immer noch ein Work-in-Progress.)

Von diesem Tag an sah ich das Leben durch das Prisma der Idee, dass ich tun könnte, was Anthony Bourdain getan hat. Ich könnte die Welt bereisen, mit Menschen reden, herausfinden, was sie ausmacht - und ich würde immer das Essen, Trinken, die Politik und die Geschichte in den Mittelpunkt stellen. Ich bin seit langem davon überzeugt, dass die besten und wichtigsten Geschichten die wahren sind, groß und klein. Ein guter Teil von Bourdains Arbeit bestand darin, diese Geschichten für sein Publikum zu beleuchten.

Ich habe fast das Wort "Ausgraben" benutzt, anstatt gerade jetzt zu beleuchten, und ich denke, das würde Bourdain einen großen schlechten Dienst erweisen. Eine seiner wichtigsten Lektionen ist, dass er nichts "entdeckt". Seine Mission ist es, wie jeder gute Schriftsteller oder Geschichtenerzähler, der Kanal zu sein, durch den andere Menschen ihre Geschichten erzählen. Der Sahnehäubchen war immer seine hinterhältigen, nachdenklichen und stumpfen Beobachtungen danach; die Art, wie er sowohl feiern als auch deflationieren konnte, oft in derselben Szene.

Im Laufe der Zeit habe ich jedoch eine noch größere Wertschätzung und möglicherweise, im Gegenzug, Zynismus, für das, was Bourdain tut, gewonnen.

Wie sich herausstellt, war Bourdains Aufgabe, um die Welt zu reisen, schwieriger als es aussieht. Viele Menschen beneideten sein Leben, aber nur wenige konnten damit umgehen. Er wurde zu einer wandelnden Leinwand für unsere kollektiven Reiseträume (sowie eine Werbung für Dinge wie Reisekreditkarten, sehr zu seinem offensichtlichen Ärger), die uns eine Stunde lang mit ihm reiten ließen, bevor wir absprang und ihn verließ, um mit dem zu verhandeln endlose Flüge, holprige Fahrten, einsame Nächte, die Bürokratie und Magenbeschwerden und Kater und die traurigen Hotelketten der gleichen Kette auf der ganzen Welt.

Ein Freund von mir hat dieses Stück im Profil von Bourdain aus The New Yorker letztes Jahr hervorgehoben:

Bourdain ist seiner Crew ausnahmsweise nahestehend, zum Teil, weil sie in einem ansonsten vergänglichen Leben feste Begleiter sind. "Ich wechsle alle zwei Wochen den Ort", sagte er mir. "Ich bin kein Koch und ich bin auch kein Journalist. Die Art von Pflege und Ernährung, die von Freunden verlangt wird, bin ich ehrlich gesagt nicht in der Lage. Ich bin nicht da. Ich werde mich nicht an deinen Geburtstag erinnern. Ich werde nicht für die wichtigen Momente in deinem Leben da sein. Wir werden nicht zuverlässig abhängen, egal wie ich über dich denke. Seit fünfzehn Jahren bin ich mehr oder weniger zweihundert Tage im Jahr unterwegs. Ich bin eine Woche lang sehr gute Freunde. "
Mein Freund bemerkte, dass viele meiner Briefe, die ich von meiner letzten viermonatigen Reise durch Asien mitbrachte, Erwähnungen von Einsamkeit und Müdigkeit enthielten. Und das stimmt. Für eine Unternehmung, die scheinbar um die Idee von unbelastetem Spaß, Geselligkeit und neuen Erfahrungen aufgebaut ist, beinhaltet Reisen eine Menge Sitzen, Plackerei und Einschmeicheln in eigenen Gedanken.

Könnte das Reiseleben in Tonys tragischem, vorzeitigen Tod eine Rolle gespielt haben? Hat das köstliche Essen, das der Weltklasse-Koch in der exotischen Umgebung gekocht hat, das 10.000ste Mal, das er gegessen hat, köstlich schmecken können? Wurde er durch das sich verschlechternde politische Klima niedergeschlagen, besonders als sich das Gespräch den Einwanderergemeinschaften zuwandte, die er so liebte? Gab es Dämonen, die ich nie verstehen konnte? (Die letzte Antwort ist natürlich die richtige.)

Und das hat mich erschreckt. Was ich an Bourdain geliebt habe, ist, dass er seine authentische Art, Menschen zu treffen und zu verstehen, so mühelos aussehen lässt. Für ihn war es wichtig und richtig und kraftvoll, eine Verbindung mit jemandem oder etwas herzustellen, das er nicht verstand, aber er ließ es auch einfach aussehen. Er stieß Bierflaschen mit Präsidenten und Bauern an, so wie wir es mit alten Freunden tun. Sein Stolz war ansteckend. Anthony Bourdain zu sein, war einfach, denn Anthony Bourdain zu sein bedeutete, furchtlos, witzig, neugierig und mitfühlend angesichts der Dinge zu sein, gegen die andere Menschen Krieg führten.

Also, was ist, wenn es nicht so einfach ist? Was ist, wenn es dich bricht?

Aber beim Betrachten der unzähligen Nachrufe und Gedankenstücke, die Bourdain nach seinem Tod veröffentlichte (dieser von Alice Driver geschriebene ist besonders mächtig), bemerkte ich viele Zitate über Reisen. Und keiner von ihnen sagte etwas über das Reisen, das einfach ist, oder gut für die Seele, oder in erster Linie, damit Sie gute Instagram-Fotos haben können.

Seine Gedanken zu diesem Thema weisen auf etwas hin, das ich verstanden habe, seit ich 2010 alleine gereist bin: Reisen soll manchmal weh tun. Es soll dich einsam oder ängstlich fühlen lassen. Auf diese Weise unterscheidet es sich nicht so sehr vom Rest des Lebens.

Hier sind einige, die ich aus dem Internet kopiert habe:

"Reisen ist nicht immer schön. Es ist nicht immer bequem. Manchmal tut es weh, es bricht sogar dein Herz. Aber das ist in Ordnung. Die Reise verändert dich; es sollte dich verändern ... Du nimmst etwas mit. Hoffentlich lässt du etwas Gutes zurück. "

"Bei Reisen geht es um das herrliche Gefühl, im Unbekannten zu schwanken."

"Wenn du dich durch dieses Leben und diese Welt bewegst, änderst du die Dinge leicht, hinterlässt Spuren, wie klein sie auch sein mögen. Und im Gegenzug hinterlässt das Leben - und Reisen - Spuren bei dir. Die meiste Zeit sind diese Zeichen - auf deinem Körper oder auf deinem Herzen - schön. Oft schmerzen sie jedoch. "

"Ich bin der festen Überzeugung, dass Sie nie die perfekte Reiseerfahrung in der Stadt oder das perfekte Essen finden werden, ohne die ständige Bereitschaft, einen schlechten Eindruck zu machen. Den glücklichen Unfall passieren zu lassen ist, was viele Urlaubsrouten vermissen, denke ich, und ich versuche immer, die Leute dazu zu bringen, diese Dinge zuzulassen, statt sich an einen starren Weg zu halten. "

Was ich in meiner begrenzten Zeit auf diesem Planeten realisiert habe, ist, dass wir oft verletzt und einsam und verängstigt sind - aber wir finden wahres Glück, wenn wir uns mit Menschen verbinden, uns in neuen Erfahrungen verlieren und natürlich essen. Und wir sind diesen Möglichkeiten nie offener gegenüber, als wenn wir irgendwo fremd sind, wenn ein einladendes Lächeln oder ein Lieblingsgericht als Brücke zwischen dem, was Sie nicht wissen, und dem, was Sie herausfinden werden, fungiert.

Bourdain war ein unglaublicher Anwalt für Dinge, die dich aus deiner Komfortzone herausdrängen, um etwas Neues zu finden, das du lieben kannst. Er gab diese Botschaft mit Beredsamkeit und Macht auf eine Weise weiter, die wenige berühren konnten: Sowohl für das Fernsehen als auch für die Seite schmiegt sich sein Schreiben oft in die Falten deines Gehirns und hinterlässt einen bleibenden Eindruck. Seine Weltsicht schwingt nicht nur für seine Botschaft mit, sondern auch für die Art und Weise, wie er sie in den Stoff all dessen verwandelte, was er tat, und zum Glück hat er viel davon aufgenommen, damit wir Zeugen und hoffentlich auch nachahmen können.

Wir brauchen mehr Menschen wie ihn in dieser Welt, nicht weniger, aber wenn es Zeit war zu gehen, weiß er es besser als ich.

Seine Einstellung zum Leben und sein Talent und seine Hingabe, es zu teilen, werden verpasst werden.

Post-Skript - Ich habe Bourdains Interview mit Marc Maron kurz nach der Veröffentlichung angehört und habe ein neues Lieblingszitat von Tony. Gibt es eine Linie, die die entmutigende und aufregende Natur des Reisens besser widerspiegelt als diese?

"Wenn du irgendwohin gehst und gehst, Heilige Scheiße, werde ich nie etwas über dieses Land wissen ... Also selbst wenn du dir selbst beibringst, Frühstück alleine in einem neuen Land zu bestellen, ist zutiefst befriedigend."

@PokenRaymond