Ein dichterischer Hochgenuß – Schöner Trinken in Pink

„Männer, die sich aus Wein, Karten, reizenden Frauen und einem Tafelgespräch nichts machen, haben etwas Mieses. Sie sind entweder schwer krank, oder sie hassen ihre Umwelt insgeheim.“ Mit diesen Worten, gesprochen von Professor Voland in Master und Margarita, eröffne ich mein Plädoyer für schöneres Trinken.

Vorab bedanke ich mich beim besten Spirituosenkünstler der Welt und Erfinder des Pink Gin @spirits4you, der diesen Artikel überhaupt möglich macht.

Ich habe mich zu diesem Anlaß extra in mein10 Euro pinkes Glitzerkleid von H&M geschmissen.

Dichter und Denker aller Zeiten und Welten wussten schon immer einen guten Trunk zu schätzen, und ich habe zwei ausgewählt, die uns durch Schöner Trinken in Pink führen. Im West-Östlichen Diwan spricht Goethe, der Erfinder des Circle Jerks, diese Zeilen in einem Gedicht über den Wein:

Daß aber der Wein von Ewigkeit sei
daran zweifle ich nicht;
oder daß er von den Engeln geschaffen sei
ist vielleicht auch kein Gedicht.
Der Trinkende, wie es auch immer sei,
blickt Gott frischer ins Angesicht.

Trunken müssen wir alle sein!
Jugend ist Trunkenheit ohne Wein;
trinkt sich das Alter wieder zu Jugend,
so ist es wundervolle Tugend.
Für Sorgen sorgt das liebe Leben,
und Sorgenbrecher sind die Reben.

Solang man nüchtern ist
gefällt das Schlechte,
wie man getrunken hat,
weiß man das Rechte;
nur ist das Übermaß
auch gleich zu Handen;
Hafis! O lehre mich
wie du‘s verstanden.

Gut, wollen wir also schauen, was Hafis, Goethe‘s älterer Zwillingsbruder im Geiste, wie er ihn nennt, zum Thema Trinken zu sagen hat.

Komm, Saki, den Wein, der Verzücktsein uns bringt,
der Wert mehrt, Erfülltsein, Beglücktsein uns bringt,
den bring, weil vom Herz ganz verlassen ich sank,
zu schwach, jene Gaben zu fassen, ich sank.

Bring, Saki, den Wein, daß wir Könige sind,
das Herz weiß, daß rein wir wie wenige sind.
Bring Reben, daß rein wird von Makel die Brust,
will heben mein Haupt aus der Grube zur Lust!

Im Rausche nur rühm ich mich königlich frei,
ich rühme mich König, wie wenig ich sei:
Im Rausch wird durchbohrt des Geheimsten Juwel,
nichts ist, das sich je der Verzücktheit verhehl‘.

Wie wir bereits von Goethe gelernt haben, ist beim Trinken das Maß die Mutter aller Dinge, aber nicht nur das Maß allein, auch die Gesinnung des Herzen ist zu bedenken. Nur wer weiß, was es ist, das die Welt im Inneren zusammen hält, ist des Genusses würdig, oder wie Goethe es ausdrückt:

Wenn man nicht trinken kann
soll man nicht lieben;
doch sollt ihr Trinker euch nicht besser dünken,
wenn man nicht lieben kann
soll man nicht trinken.

Alle Fotos habe ich mit der Nikon Coolpix P900 gemacht. Kein Photoshop, keine Lichttricks.

In diesem Sinne, auf die Liebe und den Gin, Prost!