Meine kleine Selbstversorgung

in vegan •  6 years ago 

„Der Mensch ist, was er isst“

 ~ Ludwig Feuerbach

Und wann er isst,

und in welcher Reihenfolge

und wir er isst.

Als veganer und bewusster Rohköstler, ist es fast eine Selbstverständlichkeit seine eigenen Nahrungsmittel anzubauen. Ich persönlich habe das Glück, dass ich bei meinen Eltern wohne und ich ihren Garten zum Anbauen von verschiedenen Obst- und Gemüsesorten wie Salate, Karotten, Grünkohl, Stangensellerie, Tomaten, Gurken und weitere wunderbare Pflanzen, verwenden darf.

Sogar einen Johannesbeerenstrauch haben sie beim Neubau angelegt und dieser erfreut uns jährlich mit schönen schwarzen Beeren. Diese Saison habe ich Erdbeeren, Himbeeren, Aronia und einen Pfirischbaum – Italienische Zwegsche – angepflanzt.

Neben der Pflanzung, habe ich natürlich auf für die Bodenverbesserung geachtet, da das Grundstück meiner Eltern ein ehemaliges Hopfenfeld war und dieses nicht nachhaltig bewirtschaftet worden ist. Daher ist der Boden sehr sandig, lehmig und im Allgemeinen in einen minderwertigen Zustand.

Allerdings habe ich zur kommenden Saison entsprechende Maßnahmen getroffen und Terra Preta, Humus, Urgesteinsmehl, effektive Mikroorganismen und Pilzmyzille in den Boden sowie Beete eingearbeitet. Selbstverständlich wollen wir unseren eigenen Humus herstellen und daher kompostieren wir auch fleißig unsere Küchen- und Gartenabfälle sowie anfallende Reste, die den Kreislauf der Natur wieder schließen.

Auch habe ich meine eigene Sprossen- und Grasszucht in meinen Keller. Dort ziehe ich diverse Keimlinge an wie zum Beispiel:

🐨 Buchweizen,

🐨 Belugalinsen,

🐨 Süßlupinen

🐨 Alfalfa

🐨 Bokshornklee

🐨 Rotklee

🐨 Brokolli

🐨Sonnenblummen (für Sprossen und Grünkraut)

🐨 Erbsen

🐨 Chia

🐨 Hanfsamen

🐨 Süßgräser (Dinkel, Kamut, Roggen, Weizen, Emmer, Braunhirse, Hafer)

🐨 Wildkräuter in Töpfen (Brennnessel und Giersch)

Für meine Gräserzucht habe ich und mein Vater aus meinem alten Kinderbett ein Regal gebaut, in dem ich die Anzuchtschalen hineinstellen kann. Im Sommer haben wir noch eine zusätzliche Plane, die wir über das Regal ziehen, damit es vor Regen und der starken Mittagssonne geschützt ist. Die kleinen Sprösslinge sollen nicht überwässert werden oder gar austrocknen. Im Winter stellen wir das Regal in den Keller. Das ist ein kleiner Kompromiss mit meiner Mutter, da sie das Regal nicht in ihrer Küche haben möchte. Ihr Haus ihre Regeln.

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Allerdings kommt nur wenig Tageslicht in den Raum, da die Fenster sich an der Westseite befinden und nur in den Abendstunden etwas Sonnenlicht hineinscheint. Um die Sonne effektiv zu nutzen, hat mein Vater eine Spiegelkonstruktion gebaut, um das Licht zu reflektieren und auf das Regal zu leiten. Auf dem Gerüst haben wir noch LED-Lampen montiert.

Ein blaue LED und zwei rote. Das blaue Licht. Das blaue Licht ist ein kurzwelliges, aber energiereiches Licht, welches ein hohes Maß an Photonenenergie aufweist. Im Gegensatz dazu ist das rotwellige Licht langwelliger, dafür weniger energiereich.

Das grüne Farbpigment in den Pflanzenzellen oder genauer gesagt in den Chloroplasten, dem Chlorophyll, absorbiert überwiegend das Licht des blauen Spektrums und einen Teil des Roten. Das grüne Lichtspektrum wird reflektiert und sorgt deshalb für das grüne Erscheinungsbild. Das Licht im roten Spektrum wird deshalb absorbiert, da einige Pflanzen und Algen im Schatten oder tief im Meer wachsen.

Ein weiterer Grund, warum wir nicht nur blaue LED-Lampen haben, ist der Emerson-Effekt oder auch Enhancement-Effekt. Dieser Effekt besagt, dass die Fotosyntheserate vervielfältigt wird, wenn eine Pflanze Licht von unterschiedlichen Wellenlänge bestrahlt werden.

Für meine Sprossenzucht benutze ich verschiedene Keim- und drei Liter Einlegegläser. Als Untersetzer habe ich auch ein für die Keimgläser zugehöriges Set, aber um Kosten zu sparen, habe ich als Untersetzer auch einen Geschirrhalter und einen alten Topf. Meine komplette Anzucht steht auf einer selbstgebauten Konstruktion, die aus Stuhlrollen und einem Holzbrett besteht. Damit kann ich die Sprossen, die Lichtkeimer sind, an die Stellen fahren, wo sich gerade genug Licht befindet.

Die Keimlinge spüle ich einmal morgens und abends und die Anzuchtschalen halte ich mit einem Wassersprüher feucht, um Schimmel zu vermeiden. Zusätzlich dazu verwende ich Kokoserde, die auch eine Schimmelbildung reduziert. Natürlich torffrei 😊

In diesem Video stelle ich meine Zucht etwas genauer und detaillierter vor.

Es ist nicht schwer, seine eigene gesunde Nahrung anzubauen. Eine kleine Inspiration sowie das nötige Wissen und schon kann man loslegen. Einfach ausprobieren und seine eigenen Erfahrungen sammeln.

Warte nicht bis morgen, sondern fange heute in kleinen Schalen an, deine Sprossen anzuziehen und wachse Schritt für Schritt.

Mache dich unabhängig von den Supermärkten und der konventionellen Landwirtschaft.

Zum Blogartikel: http://crankyraw.de/meine-kleine-selbstversorgung

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