Wie läuft das Leben also mit Kind im Wohnmobil?
Natürlich wie alles im Leben muss man sich verändern und anpassen. Wir freuten uns auf das Reisen im Wohnmobil. Viel Mühe und Arbeit steckten wir in die Umgestaltung und Ausstattung unseres Caravans. Der Innenraum sollte so gemütlich wie möglich gestaltet werden und unseren Anforderungen gerecht werden.
Besonders wichtig war die Anbringung der Solaranlage, welche Marcel übernommen hat. Alles war Neuland. Keine Ahnung von Elektroinstallationen, Batterien, Gas-Heizungsanlagen und vielem mehr. Zu all den Themen hat er sich Fachwissen angeeignet. Wie beeindruckend. Wir wussten insgesamt nicht wirklich viel zum Leben im Wohnmobil. Aber wer will, der bekommt es auch hin. Natürlich hatten wir hier und da auch Unterstützung, beispielsweise bei der Verkabelung der Solaranlage.
Alles war also soweit vorbereitet. Eine Woche vor Abreise (28.12.2018) machte Marcel den letzten Check zur Funktionstüchtigkeit aller technischen Geräte, wie Heizung, Wasserpumpe, Boiler etc. Schockierenderweise stellten wir fest, dass der Boiler defekt war. Irgendein elektronischen Problem. Zwischen 300 € gebraucht und 600 € neu hätte uns das Ganze gekostet. Statt Frust zu schieben, entschieden wir uns, uns damit abzufinden. Wir wollten schließlich ins Warme und irgendeine Möglichkeit hätte sich schon gefunden. Wahrscheinlich wären wir bei 40°C Außentemperatur froh über eine kühle Dusche. Anfangs wollten wir uns einfach mit Waschlappen waschen und ab und zu hätten wir uns eine Dusche im Motel oder Campingplatz gegönnt. Unser Kind passt noch in eine kleine viereckige Waschschüssel, so dass wenigstens er ab und zu mal baden konnte :-). In Barcelona, also nach 3 Wochen, ging der Boiler wieder und wir hatten ab sofort eine warme Dusche im Wohnmobil. Ihr könnt euch nicht vorstellen was für ein Luxus das plötzlich war. Wir vermissten vorher nichts, aber als die Dusche ging, war das unbeschreiblich schön.
Ungefähr zwei Wochen reisten wir durch Frankreich, bis uns die Kälte nervte und wir genug von Frankreich hatten. Eine Woche davon allein verbrachten wir in Straßburg. Solch eine faszinierende und funkelnde Stadt.
Über die Pyrenäen rüber sahen wir nochmal den Winter ein letztes mal in vollem Umfang. Eisiger Wind, Schnee und gefrorene Landschaft. Es war wirklich so schön.
Am späten Nachmittag dann, kamen wir in Spanien, in Ventallò an. Blöderweise mussten wir erstmal zu einem Caravan Shop, da es uns die Dachluke im Alkhoven abgerissen hat. Irgendwie hab ich wohl vergessen sie zu schließen. Wir mussten durch heftige Windböen durch, bei den wir gefiebert haben, dass es uns nicht umwirft. Plötzlich gabs einen Knall und im Dach war ein Loch… Ein neues Dachfenster hat uns 170,- € gekostet. Sehr schmerzhaft!
Aber der Ort an dem wir dann übernachteten, Sant Marti d’Empúries, entschädigte uns und wir werden ihn so schnell nicht vergessen! Es war so wunderschön, direkt am Meer, einsam und doch so romantisch. Überzeugt euch selbst…
Nach drei Tagen zog es Marcel nach Barcelona. Das war fast wie ein Kulturschock. Eine absolute Metropole. Dennoch auch hier konnten wir mehrere Tage direkt am Meer stehen.
Das Leben im Wohnmobil gefällt uns immer besser. Wir mussten uns erst einspielen und es galt Hürden zu überwinden. Ich musste mich sehr in Geduld und Rücksichtnahme üben. Ständig stand mir irgendwer oder irgendwas im Weg. Ach war das nervig… Nun ja das klappt mittlerweile ziemlich gut. Ebenso schwierig war es die verstauten Sachen zu finden, die gerade gebraucht wurden. Unvorstellbar, dass man in einem so kleinen Wohnmobil suchen muss. Aber dadurch, dass die Schränke vollgepackt werden müssen, damit überhaupt alles Nötige mitkonnte, müssen sie auch entsprechend wieder ausgeräumt werden um an Dinge zu gelangen, die sich bis hinten befinden. Eben mal schnell was kochen und wie gewohnt nach Gewürzen und anderem Zubehör zu greifen, funktioniert nicht, ohne dass dir beispielsweise deine Zwiebeln anbrennen. Auch dies kostete etwas nerven, bis wir uns angepasst haben. Auf einem Gasherd geht auch alles schneller, als zu Hause auf dem Elektroherd. Damit meine ich: die Zwiebeln verbrennen schneller 🙂
Insgesamt aber fühlen wir uns sehr wohl im Wohnmobil. Es findet sich relativ schnell eine ähnliche Struktur wie zu Hause. Bloß wachst du aber alle paar Tage an einem neuen Ort auf und kannst die Umgebung bestaunen und genießen. Was wir auch tun. Manchmal ist es schon verwunderlich, wie schnell man sich an Situationen gewöhnt: einzuschlafen im Großstadtlärm direkt an der Hauptstraße oder unter Vollbeleuchtung der Straßenlaternen (nicht mit dem Energiesparwahn in Deutschland vergleichbar ;-)). Manchmal konnten wir nur gar schlecht einschlafen, wenn wir beispielsweise direkt am Meer standen und es stürmte. Im Wohnmobil merkten wir jede Windböe und machten uns große Sorgen um Dachfenster oder Solaranlage.
Als wir uns mit der Weltreise beschäftigten, wollten wir diese vor allem auch nutzen um uns weiterzuentwickeln, um zu uns selbst zu kommen. Wir wussten auch, dass wir vor Problemen nicht weglaufen konnten. Dennoch erleben wir die Konfrontation noch intensiver als gedacht. Wir müssen uns mit uns selbst auseinandersetzen und uns verändern. Vorausgesetzt man möchte seine Wünsche und Ziele erreichen. Dies ist ein hartes Stück Arbeit. Streitereien begleiteten uns eine Zeitlang, trotz gemeinsamer Träume.
Neo, unser Sohn hat sich ganz gut mit der Reisesituation angefreundet. Noch zu Hause machten wir uns darüber ziemlich viele Sorgen, da er maximal ca. 1 Stunde am Stück Autofahren konnte/ wollte. Wie sollte das erst auf Reisen werden? Aber es kam anders, als wir dachten. Anfänglich nutzen wir auch Mittagsschlafzeiten und animierten ihn mit gemeinsamen singen. Wenn er uns signalisierte, dass es absolut nicht mehr geht, legten wir den Fahrstopp ein. Mit den Tagen und Wochen reisten wir immer kürzer und langsamer. Wir bleiben meist mehrere Tage an einem Ort, bis es weiter geht. In den ersten paar Tagen, als sich alles noch einspielen musste, merkten wir, wie sehr Neo jetzt Aufmerksamkeit brauchte und sie auch einforderte. Als wir am Stellplatz ankamen, waren wir beide beschäftigt. Einer mit Essen machen und der Andere bereitete das Wohnmobil vor. Neo zeigte hier deutlich, dass dies so nicht funktioniert! Schließlich mussten wir auch lernen und uns auf unser Kind, wie auch auf alles andere einzustellen. Mittlerweile klappt alles ziemlich gut. Neo genießt die viele Zeit draußen in der Natur und am Strand. Mehrmals die Woche werden Spielplätze anvisiert und ausgetestet. Was hier in Spanien auch problemlos möglich ist, da hier in jedem noch so kleinen Ort mindestens ein toller Spielplatz zu finden ist. Auch an den Stränden finden sich alle paar Meter Spielplätze. So etwas sind wir von Deutschland nicht gewöhnt.
Alles in Allem sind wir sehr glücklich im Wohnmobil zu reisen und zu leben. Wir kommen immer besser zurecht und genießen die Vorzüge. Es gab Einiges was wir auch schmerzlich lernen mussten, beispielsweise das Kontrollieren vor dem losfahren: Fenster schließen, alles einräumen damit wir nichts überfahren oder verlieren und langsames/ bedachtes Fahren. Schlimmstenfalls verschiebt sich etwas oder reißt auseinander. Das ist nicht wie fahren mit einem Auto!
Aktuell aber wünschen wir uns, so lange wie möglich weiter zu reisen und die Welt zu entdecken.
Im nächsten Artikel erzählen wir euch noch mehr Details zum Wohnmobilleben, insbesondere was die Wasserver- und entsorgung angeht.
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