Die ägyptischen Tempel waren nach einem bestimmten Konzept aufgebaut. Dieses richtete sich nach dem Aufbau des ägyptischen Privathauses.
Die Tempel des alten Ägyptens
In den Tempeln verrichteten die Ägypter seit der Urzeit ihren Gottesdienst. Sie wurden als Stätte als Wohnort des Gottes betrachtet. Die ältesten ägyptischen Tempel sind dem vorgeschichtlichen ägyptischen Privathaus nachgebildet. In der historischen Entwicklung trat anstelle des vorgeschichtlichen Tempels aus geflochtenem Schilf der Steinbau. In diesem Fall sich trotzdem die Hauptzüge der ursprünglichen Anlage. Der Vorwurf befand sich unter freiem Himmel und führte zu einer Säulenhalle. An dieser schloss sich eine Reihe kleiner Kammern an, in denen sich Geräte für den Tempeldienst befanden, zwischen den an der Rückseite gelegenen Kammern befand sich ein kleiner abgeschlossener Raum. Dieser war das Allerheiligste, der Schrein, der aus einem einzigen Granitblock gehauen war. Er enthielt das Götterbild. Dieses repräsentierte eine Statue des Gottes aus Holz, die einen halben bis anderthalb Meter Höhe hatte und geschmückt war von Gold, Silber und Edelsteinen. Man versorgte die Gottheit mit allen Dingen, die der wohlhabende Ägypter benötigte. Dazu gehörten reichliche Speisen und Getränke, schöne Kleider, Musik und Tanz. Die Bezahlung der Opfer wurde vom Einkommen der Ländereien genommen, die der König bestimmt hatte. Dazu trugen verschiedene beisteuern von den persönlichen Einkünften des Königs aus Getreide, Wein, Öl, Honig und andere Dinge bei. Diese Dinge sorgten für Bequemlichkeit und Wohlbefinden der Gottheit. Die Abgaben wurden ohne besondere Zeremonien dargebracht und wurde über die Zeit zu einem umständlichen Ritual in allen Tempeln ausgebaut. Im Vorhof, beim Altar, kam an Festtagen das Volk zusammen. Es nahm an den reichen Speiseopfern Teil, die man zuerst dem Gott vorlegte und welche dann Priester und Tempeldiener verzehrten. Einige dieser Feste fanden zum Wechsel der Jahreszeiten statt, andere waren Gedächtnisfeiern für bedeutende Ereignisse aus der Geschichte oder dem Gottesmythos. In dem Fall trugen die Priester das Götterbild in einem Schrein von der Gestalt eines kleinen Nilbootes aus dem Tempel heraus.
Quellen: Vgl. Breasted, J. H.: Geschichte Ägyptens. Parkland Verlag. 2001.
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