Weglaufhaus Berlin - Für Opfer von Psychiatrischer Gewalt

in antipsychiatrie •  8 years ago 

Es gibt nur einen Ort in Deutschland wo es den Bewohnern erlaubt wird verrückt zu sein. Das Weglaufhaus Berlin.

Dort kannst Du Deine Medikamente absetzen, findest Schutz vor allen erdenklichen Personen und vorallem: Vor der Psychiatrie.

Das Haus wird von einem Mann bereitgestellt, der seine Frau durch Selbstmord verloren hat während sie in Behandlung war.

Ich habe dort 3 Monate verbracht nachdem ich sehr schlecht von einem Psychiater behandelt wurde.

Ich habe im Urlaub Medikamente verschrieben bekommen. Citalopram und Bupropion. Das hat mir gut geholfen. Als ich nach Deutschland zurückging und die Tabletten ausgingen bin ich zum Arzt gegangen um neue zu besorgen.

Doch hat mir der Arzt diese Medikamente nicht verschreiben wollen.

Ich wurde so runtergemacht, er hat mich nur einmal angesehen und mir ein anderes Mittel verschrieben.

Hätte ich nicht eine tolle Freundin gehabt, die sich meiner annahm, wäre es fast unmöglich gewesen weiterzuleben und für mich zu sorgen.

Die neuen Pillen haben mich träge und lustlos gemacht.

In dem Haus war es schräg. Der eine redete mit unsichtbaren Leuten, der andere hatte einen Waschzwang und so weiter und so fort.

Dadurch das 24 Stunden am Tag jemand zum ansprechen da war, gab es eine gute Atmo.

Die Zeit die ich dort verbracht habe war sehr schön, denn es gab keinen Druck.

Falls Du Probleme hast, oder jemandem den du kennst, so weißt Du jetzt wo Du Dich melden kannst.

In meinem Bekanntenkreis hat sich ein Junge umgebracht. Zwei Monate vorher hat mir ein Freund erzählt, wie schlecht es dem Jungen in der Psychiatrie geht.

Er wollte Hilfe, das wir Ihn da rausholen. Ich habe im Internet zwar das Haus gefunden, da ich aber sehr arm war und sehr jung, ist es im Sand verlaufen. Die Psychiatrie war viele hundert Kilometer entfernt und ich hatte selbst zu kämpfen.

Heute würde ich diesen Fehler nicht mehr machen und alles tun um jemanden der mich nach Hilfe fragt aus der Psychiatrie befreien.

Es arbeiten dort zur Hälfte Sozialarbeiter die selbst Erfahrung als Patienten in der Psychiatrie gemacht haben.

Schau doch mal vorbei:
http://www.weglaufhaus.de

Aus Wikipedia:

Ein Weglaufhaus ist ein Zufluchtsort für Menschen, die psychiatrische Behandlungen meiden wollen oder eine Alternative zur herkömmlichen psychiatrischen Behandlung suchen. In den 1970er Jahren entstanden in den Niederlanden erste „Wegloophuizen“ durch die Gekkenbeweging (deutsch etwa ‚Verrückten-/Irren-Bewegung‘), Selbsthilfegruppen von Psychiatriepatienten und ehemaligen Psychiatriepatienten.

Deswegen waren von 1996 bis 2014 die Hälfte der Mitarbeiter des Berliner Weglaufhauses selbst ehemals von Psychiatrisierung betroffene Menschen. Seit März 2014 wird es mehrheitlich von professionellen Sozialarbeitern und –pädagogen geführt, die nicht selbst Psychiatriebetroffene sind; dies ist allerdings nur eine temporäre Notlösung, weil nicht genügend Bewerbungen von professionellen Sozialarbeitern und –pädagogen mit Psychiatrieerfahrung eingegangen waren und der Betrieb des Weglaufhauses ohne Personal nicht aufrechterhalten werden konnte. Psychiatrieerfahrene professionelle Sozialarbeitern und –pädagogen werden weiterhin laufend gesucht und bevorzugt eingestellt.

Ziele

Vertreter der Antipsychiatrie behaupten, ein Kontakt mit der Psychiatrie beinhalte immer das Risiko, Opfer von körperlicher oder psychischer Gewalt zu werden und Schäden in vielerlei Hinsicht zu erleiden (z. B. durchZwangseinweisung oder Zwangsbehandlung mit Psychopharmaka). Weglaufhäuser bieten im Rahmen des Selbsthilfegedankens alternative Methoden im Umgang mit den betroffenen Menschen an, in denen die Ideen einer nutzergetragenen Antipsychiatrie umgesetzt werden.

Ein Weglaufhaus kann demnach Zuflucht bieten für:

  • Psychisch kranke Menschen oder ehemalige psychiatrische Patienten, die obdachlos oder von Obdachlosigkeit bedroht sind,Menschen, die aus psychiatrischen Einrichtungen weglaufen (sofern nicht gerichtlich untergebracht)

  • Menschen, die eine psychiatrische Behandlung brauchen, aber eine Alternative zu herkömmlichen Behandlungsmethoden suchen.

Typische Merkmale der Arbeit in einem Weglaufhaus sind:

  • Verzicht auf Psychopharmaka, soweit möglich
  • Verzicht auf Zwangsbehandlungen,Krisenbewältigung und Hilfe zur Selbsthilfe.

Image Credit:
http://reparto6.altervista.org/la-casa-riparo-o-casa-del-fuggitivo-weglaufhaus-di-berlino/

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Wow! Sehr interessanter Artikel. Ich hatte keine Ahnung, dass es so etwas gibt. Ich stelle mir das ein wenig seltsam vor, aber, dass die Einrichtung "Psychiatrie" oftmals die Dinge eher verschlimmert, als zu helfen, habe ich schon öfter mitbekommen.
Viel Erfolg mit deinem Post!
LG, Ines

Danke Ines,
vorallem wenn leute eine Krise bekommen und dann kommt die Polizei und sie wehren sich, kommt es zu zwangseinweisungen mit depotspritze.
Dann sagt man 3 Monate nur noch 'ja'

  ·  8 years ago (edited)

Vor einigen Jahren habe ich jemanden kennengelernt, der mehrfach in einer Psychiatrie vegetieren musste, mit 6, teilweise 8 verschiedenen Psychopharmaka vollgepumpt wurde (plus zwei, drei Medikamente gegen die Nebenwirkungen), es war ein Wunder, dass der Kerl nicht im Dunkeln geleuchtet hat. Er hatte durch die Medikamente Restless Legs und schlief keine Nacht mehr als zwei Stunden. Er schlief generell nie mehr als eine bis zwei Stunden am Stück. Den Rest des Tages wanderte er umher, denn seine Beine wollten einfach nicht still halten. Es ist, als ob du einen intensiven Juckreiz verspürst und du kannst dich nicht kratzen. Das als Foltermethode angewendet, und der Papst bekennt sich nach ein paar Stunden freiwillig zum Buddhismus. Dort, wo ich ihn traf, das war eine Klinik für Psychosomatik und dort wurde ihm nach Jahren des Leidens endlich geholfen. Er hatte Tränen in den Augen, als er mir erzählte, er hatte einen Termin bei seinem Oberarzt verPENNT weil er drei Stunden lang geschlafen hatte. Das war für ihn ein riesiger Erfolg.
Es ist krank und verachtenswert, was aus und mit manchen Menschen gemacht wird. Leider ist das Thema unter der "Normalbevölkerung" beinahe unbekannt. Wer selbst solche Erfahrungen nicht gemacht hat, der weiß nicht, wie es in Psychiatrien zugeht. Es ist menschenunwürdig und es geschieht jeden Tag, mitten unter uns.
Daher finde ich deinen Beitrag sehr wichtig und würde mich freuen, wenn du mehr zu diesem Thema verfasst.

Es gibt nur einen Ort in Deutschland wo es den Bewohnern erlaubt wird verrückt zu sein. Das Weglaufhaus Berlin

Stimmt nicht bei steemit geht das auch sogar weltweit :-)

Das ist jetzt 4 Jahre her. Du hast recht, hier kann man auch spinnen :-D

Danke für diesen sehr persönlichen und interessanten Beitrag. Hatte noch nie von solchen "Weglaufhäusern" gehört. Toll, dass es so etwas gibt! An Ärzten kann man tatsächlich manchmal verzweifeln.

Freut mich das ich hier durch Authentizität punkten kann.
Ja, den ärzten ist man oft egal.

  ·  8 years ago (edited)

Also, mein kleiner Junge wurde nach der Einschulung zuerst von der Lehrerin und dann vom Artzt als ADHS Kind eingestuft. Er sollte dann unter die Droge Ritalin gesetzt werden damit die Lehrerin Ihre Ruhe vor ihm hat!
Bei den Untersuchungen wurde jedoch ein Herzfehler festgestellt und die Droge Ritalin durfte gott sei dank nicht verordnet werden!
Mittlerweile kommt selbst die Lehrerin mit ihm klar ohne Drogen!
Ich finde es sowas von Sch' wenn Kinder unter Drogen gesetzt werden weil Lehrer oder Eltern nicht mit Kindern umgehen können! Vor 20 Jahren gab es diese angebliche Krankheit noch nicht!

Ja mann, das ist krank

Böse Zungen sagen ja, daß früher ADHS erfolgreich mit 3 Watschen behandelt wurde.