Das Arganöl ist eine kostbare und wertvolle Spezialität aus Marokko. Nicht nur weil sein Anbaugebiet sehr gering und seine Gewinnung in aufwendiger Handpressung erfolgt, sondern vor allem wegen seiner ganz speziellen Zusammensetzung. Viele Studien zeigen deutlich, welche heilsame Wirkung es auf den menschlichen Organismus hat.
Traditionelle Gewinnung in Handpressung
Die Arganbäume wachsen nur in einem kleinen Gebiet im Südwesten Marokkos und sind mit ihrem 30 Meter tief reichenden Wurzelwerk und den mächtigen Baumkronen ein wichtiger Bestandteil, um das ökologische Gleichgewicht der Region zu erhalten. Des Weiteren ist der Baum ein Jahrhunderte alter Inhalt der Berberkultur und wird auch von der UNESCO geschützt. Traditionell erfolgt die Gewinnung des Arganöls in Handpressung, die von den Frauen ausgeführt wird. In einer aufwendigen Prozedur, wird erst das Fruchtfleisch entfernt, dann der Kern geöffnet, sodass die wertvollen Mandelsamen zum Vorschein kommen. Diese werden teilweise über dem offenen Feuer geröstet, wobei die unterschiedlichen nussigen Geschmacksnoten entstehen. Daraufhin werden sie mit einer Steinmühle zu einer Mischung gemahlen, die wiederum per Hand zu einer Masse geknetet wird, aus der dann mit Wasser das reine Arganöl befreit werden kann. Die Samen haben nur die Größe eines Sonnenblumenkerns und so werden 100 Kilogramm Argannüsse für gerade mal 2,4 Liter des Öls benötigt. Durch die ursprüngliche Handpressung werden die wertvollen Inhaltsstoffe nicht zerstört, sodass das Öl seine besondere Zusammensetzung erhält.
Inhaltsstoffe und deren Wirkung auf den Organismus
Die besondere Zusammensetzung des Arganöls entsteht durch die spezielle Kombination von Antioxidantien und essentiellen Fettsäuren. Der Anteil der ungesättigten Fette ist doppelt so hoch wie beispielsweise der im Olivenöl und beträgt 80 Prozent, wobei Linol- und Oleinsäure am häufigsten auftreten.
Die hohe Konzentration an pflanzlichen Antioxidantien vor allem mit einer sehr hohen Vitamin-E-Aktivität, hilft bei der Verhinderung von Gesundheitsschäden durch freie Radikale.
Die positive Wirkung der Inhaltsstoffe auf den menschlichen Körper, ist in vielen Studien bewiesen worden. Wissenschaftler wie der deutsche Immunologe Dr. Schleicher, konnten eindeutig die allgemeine entzündungshemmende Kraft und durchblutungsfördernde Wirkung bestätigen. Das Deutsche Krebsforschungszentrum beschäftigt sich beispielsweise stark mit der Wirkung von Arganöl im Organismus und konnte nachweisen, dass ein fünfmal geringeres Krebsrisiko besteht. Außerdem können durch die tägliche Einnahme von Arganöl Fettstoffwechselstörungen und rheumatische Erkrankungen, Heuschnupfen und Allergien verhindert werden.
Die Universität in Casablanca konnte zudem in einer Langzeitstudie nachweisen, dass durch einen Löffel Arganöl pro Tag, der Cholesterinspiegel sinkt und Herzkrankheiten verringert werden.
Tocopherol
Die Vitamin-E-Form hat eine besonders starke antioxidative Wirkung und kann mit ihren Eigenschaften, Zellschäden durch freie Radikale und deren Vermehrung verhindern. Dadurch wird die Zellentartung vermieden und das Krebsrisiko sinkt.
Pholyphenole
Haben ebenfalls eine antioxidative (zellschützende) und entzündungshemmende Wirkung. Außerdem wirken sie unterstützend auf das Immunsystem und senken daher die Allergiebereitschaft. Auch gegen Wechseljahrbeschwerden werden sie eingesetzt, da sie sich positiv auf den Hormonhaushalt auswirken.
Phytosterine – Schottenol und Spinasterol
Kommen beiden nur sehr selten in Pflanzen vor und können bei regelmäßiger Einnahme das Krebsrisiko senken. Die pflanzlichen Sterine vermindern die Aufnahme von Cholesterin in den Organismus. Außerdem führen sie zu einer Stimulierung der Zellerneuerung und des Zellwachstums und spielen ebenfalls eine wichtige Rolle für das gesamte Immunsystem.
Flavonoide
Besitzen ebenfalls eine antioxidative Wirkung und helfen dem Immunsystem bei Allergien weniger Histamine auszuschütten. Desweiteren konnte die Universität Maryland die den positiven Einfluss bei der Vorbeugung von Herz-Kreislauf-Problemen und Stoffwechselerkrankungen nachweisen.
Fettsäuren
Lignocerin- Myristricin- und Arachidonsäure beeinflussen den kompletten menschlichen Stoffwechsel und wirken sich daher auch sehr positiv auf die Senkung des Cholesterinspiegels und das gesamte Herz-Kreislaufsystem aus. Vor allem die ungesättigten Fettsäuren sie sind in der Nahrung besonders wichtig, da der Körper sie nicht eigenständig herstellen kann und daher auf die Zufuhr angewiesen ist.
Die enthaltene Linolsäure ist eine der wichtigsten essentiellen Fettsäuren und ist zu einem besonders hohen Anteil im Arganöl enthalten. Sie gehört zu den zweifach ungesättigten Fettsäuren und unterstützt vor allem die Organfunktionen und die Darmschleimhaut. Außerdem hat sie eine entzündungshemmende Wirkung und kann für Haut und Haar eine Schutzbarriere zu den äußeren Umwelteinflüssen herstellen.
Die Anwendungsgebiete der Inhaltsstoffe
Die Berber verwenden das Öl mit seinen wertvollen Inhaltsstoffen schon seit Jahrhunderten zur Heilung von entzündlichen Hautkrankheiten, Wunden, als allgemeines Heilmittel und als Pflegeprodukt. In den letzten Jahren wurde es auch in der westlichen Welt immer bekannter und vor allem in der Naturkosmetik eingesetzt, da es die Haut auf natürliche Weise strafft wodurch sie frischer und jünger aussieht. Das Öl hilft jedoch auch bei Hautschädigung durch Sonne oder bei der Verminderung von Narbengewebe. Die enthaltenen Inhaltsstoffe führen dazu, dass die Zellen die Feuchtigkeit im Körper besser binden können. Daher kann das Öl auch als natürlicher UV-Schutz verwendet werden.
Haarpflegeprodukte mit Arganöl erzeugen eine gesteigerte Spannkraft und Vitalität, verhelfen zu mehr Fülle und regen sogar das Haarwachstum an.
Durch sein nussiges Aroma wird es aber auch gerne als Speiseöl verwendet und ist vor allem in der Gourmetküche sehr beliebt.
Mehr über Arganöl kann man hier lesen: https://www.arganoel360.info