Bitcoin – Das neue Geld?

in bitcoin •  5 years ago  (edited)

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Kurz gesagt: Bitcoin ist ein innovatives Zahlungsnetzwerk und eine neue Art von Geld.

Nun aber etwas genauer. Bitcoin (BTC) ist eine seit 2009 bestehende, virtuelle Geldeinheit, bei der Scheine oder auch Münzen der Vergangenheit angehören, das gibt es nämlich in diesem Format nicht mehr. Bitcoin ist ausschließlich digital! Dennoch verfolgt der Bitcoin die gleiche Intension - das Bezahlen - aber eben ohne einen Zwischenschritt wie Banken oder Staaten und ohne Inflation, da eine begrenzte Menge von 21 Millionen vom Inventor Satoshi Nakamoto im Whitepaper festgeschrieben wurde. Dadurch bestimmt ausschließlich Angebot und Nachfrage den Preis der ältesten Kryptowährung.

Besonders in der aktuellen Situation, bei der Wirtschaftskrisen und allgemeine Unsicherheiten der Bevölkerung die Stimmung drücken, erringt der Bitcoin ein immer größer werdendes Interesse.

Das Bitcoin-Netzwerk wird von einer dezentralen Datenbank (der Blockchain) verwaltet. Bestimmt hast du diesen Begriff bereits öfter aufgeschnappt, doch weißt du überhaupt was damit gemeint ist? Im Gegensatz zu einer Cloud, werden Informationen nicht auf einem Server gespeichert, sondern in einem Netzwerk aus Computern. Deswegen auch dezentral und nahezu „unhackbar“. Außerdem liegt keine geographische Beschränkung vor. Der User benötigt lediglich einen Internetzugang.

Aber warum Blockchain ?

Stell dir den „Block“ als einen Datensatz vor, welcher alle neu stattgefundenen Transaktionen in ein digitales Buch abspeichert. Diese Transaktionen werden den bereits stattgefundenen Zahlungen angehängt, im Bitcoin Netzwerk dokumentiert und für jeden automatisch abrufbar gemacht. Ein solches Buch ist natürlich nicht unendlich lang, da ansonsten Ladezeiten verursacht werden. Ein Block wird bei einer bestimmten Größe geschlossen und unwiderruflich abgespeichert. Hier werden jedoch nur die getätigten Transaktionen gespeichert, welche die meisten Transaktionskosten beinhalten. Danach wird direkt ein neuer eröffnet. Es entsteht also eine Kette aus Blöcken, der Blockchain. Jeder Block ist genau 1 MB groß.

Blockchain-“Unterschrift” im Smart Contract

Auch in anderen Anwendungsbereichen der Blockchain bleibt das Prinzip das Gleiche. Die eigentliche Information ist lokal gespeichert. Ein Beispiel wären hier die vielzitierten Smart Contracts, die etwa über die Blockchain von Ethereum, der zweitgrößten Kryptowährung, laufen. Der Vertragsinhalt liegt auf den zwei Rechnern der unterzeichnenden Parteien. In der Blockchain wird quasi nur die “Unterschrift” der beiden Partner gespeichert und damit gesichert. Hiermit können jegliche Vertragsformen auf der Blockchain abgebildet werden.

Warum wurde Bitcoin entwickelt?

Die Idee zu der privaten Währung Bitcoin entstammt dem Geist eines Phantoms Namens Satoshi Nakamoto. Er stellte seine Idee eines freien Geldes, welches nicht von Staaten kontrolliert und manipuliert werden kann 2008 in einem Blog vor.

Die Idee dahinter:

Bitcoin ist “easy”: Um mit dem Bitcoin im Internet zu bezahlen, musst du lediglich deinen persönlichen Key kopieren und “senden” klicken. Das ist deutlich einfacher als zum Beispiel die Verwendung einer Kreditkarte und kann unabhängig, ob Computer oder Smartphone, jederzeit durchgeführt werden. Eine Intension war es sicher, das Bezahlen zu revolutionieren.

Bitcoin ist individuell: Du kannst deine Bitcoins in der dir angenehmen Sicherheit verwahren. Ob Wallet am PC oder Handy, Sicherheitskopie, Passwort oder Paperwallet. Es ist den Menschen selbst überlassen, wie sie mit Ihren Bitcoins hantieren.

Bitcoin ist inflationssicher: Die Menge an Euro wird durch die EZB bestimmt, die des Dollars von der FED. Diese können ungehindert und frei die jeweilige Währung aufstocken. Dadurch verliert jede Währung an Wert, das zeigt die Geschichte. Da der Max. Supply (Gesamtmenge) an Bitcoins auf 21 Millionen beschränkt ist, ist dies ausgeschlossen. Auf Dauer wird der Bitcoin dadurch vermutlich sehr wertstabil sein und deflationäre Züge zeigen.

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Wie funktioniert die Blockchain Technologie im Detail?

Eine Blockchain ist eine dezentrale Datenbank, die kontinuierlich durch Datensätze erweitert wird. Diese sind mit kryptographischen Verfahren miteinander verkettet. Die neuen Datensätze werden auch Blöcke genannt. Alle Blöcke, die jemals erstellt wurden, sind immer abrufbar, bauen aufeinander auf und müssen den nachgehenden immer als richtig bestätigen.

Was sind Miner?

Eine Blockchain wird durch sogenannte Miner kontrolliert und am Laufen gehalten. Durch spezielle Hardware kann jeder zum Miner werden. Neben der Hardware wird nur eine aktuelle Version der Blockchain, sowie eine kontinuierliche Internet- und Stromverbindung zum Mining benötigt. Die Miner schließen sich in einem dezentralen Netzwerk ohne Landesgrenzen zusammen um aktuelle Transaktionen zu einem neuen Block zusammenzufassen. Hierzu werden tausende verschiedene Berechnungen in Sekundenschnelle durchgeführt. Sobald ein Rechengerät den passenden Block gefunden hat, wird dieser sofort von allen anderen Geräten überprüft, anerkannt und der Blockchain angehängt. Dieser ist ab sofort nicht mehr abänderbar und gehört zur Blockkette.

Warum leisten Miner diese Arbeit?

Sie erhalten eine anteilige Belohnung für die aufgebrachte Rechenleistung und Stromkosten in einem Wallet gutgeschrieben. Diese wird Mining-Fee genannt. Sie setzt sich aus den Transaktionskosten des aktuell bestätigten Blocks und aller dadurch validierten Transaktionen zusammen, sowie der aktuellen Belohnung pro Block.

Worum handelt es sich bei der kryptographische Rechenaufgabe dahinter?

Diese Rechenaufgabe wird bei der Bitcoin-Blockchain Proof-of-Work genannt. Es handelt sich um eine Form der Konsensus-Mechanismen. Neben Proof-of-Work ist in der Kryptowelt Proof-of-Stake eine der verbreitetsten Formen. Im Kontext wird nicht weiter darauf eingegangen, da diese beim Bitcoin keine Verwendung findet. Proof-of-Work ist ein Arbeitsnachweis, der in einem dezentralen Netzwerk die Aufgabe hat, einen Konsensus zu erzielen und diesen auf eine für alle Teilnehmer identische Version der Blockchain abbildet.

Wo kam diese Technologie das erste mal zum Einsatz?

Bereits 1992 entstand die Idee des Proof-of-Work. Vynthia Dwork und Moni Naor wollten durch Hashcash, einen Spam-Schutz für E-Mails einrichten. Der Grundgedanke war, dass vor der Nutzung einer Dienstleistung der Nutzer selbst Arbeit verrichten muss, bevor er diesen in Anspruch nehmen darf. Dadurch können Junk-Mails eingedämmt werden. Also wird durch den Arbeitsnachweis eine missbräuchliche Nutzung des Dienstes unterbunden, da der Dienstnutzer erst Aufgaben lösen musste.

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Doch wie funktioniert dieser Mechanismus im Detail?

Durch kryptographische Aufgaben, dem sogenannten „Mining“ verifizieren Miner die Transaktionen
innerhalb eines Netzwerkes. Diese werden in einem Block als Datensatz zusammengefasst, welcher die Informationen aller seit dem letzten Block stattgefundenen Transaktionen speichert. Die Aufgabe der Miner ist es, diesen Block durch ständiges ausprobieren neuer Zahlen zu generieren, indem sie die Proof-of-Work Berechnung durchführen.

Der Miner, welcher zuerst die Arbeit erledigt hat, bekommt eine Belohnung für diese kryptographische Rechenleistung und darf als Erster die Zusammenstellung der Transaktionen wählen. Voraussetzung hierfür ist, dass ein Ergebnis mit den richtigen Eigenschaften gefunden wurde und somit ein neuer Block entsteht. Die Belohnung besteht aus allen Transaktionsgebühren, welche innerhalb dieses Blocks und damit des letzten Zeitraums angefallen sind, sowie zusätzliche Ausschüttungen, die bei den einzelnen Kryptowährungen unterschiedlich sind (Beim Bitcoin bis Mitte des Jahres 2020 12,5 je Block alle 10 Minuten). Der nun erzeugte Block wird von allen Minern bestätigt, der Blockchain angehängt und ist für immer festgesetzt.

Was ist ein Block ?

Blöcke sind Datensätze und entstehen, wenn genug Transaktionen getätigt wurden. Sie beinhalten unter anderem Informationen des Vorgängerblocks, alle Transaktionen und Gebühren, die seit dem letzten Block stattgefunden haben und eine zufällige Zahl, welche für die Berechnung des nächsten Blocks notwendig ist. Mehrere Blöcke hintereinander nennt man Blockchain.

Wie kannst du dir das in der Praxis vorstellen?

Wenn du als User Coins an einen anderen senden möchtest, musst du durch eine Wallet die Nodes und Miner über deine Absicht informieren. Diese geben die Information wiederum an andere Miner und Nodes weiter. Da diese Transaktion aber noch nicht in einen Block geschrieben wurde, bleibt sie nun unbestätigt (unconfirmed). Sie ist nicht da aber auch nicht weg.

Miner beobachten ständig das Netzwerk nach Transaktionen. Sobald eine zu erkennen ist, wird diese ihrem Pool der unbestätigten Transaktionen hinzugefügt – dies alles geschieht blitzschnell. Die Arbeit die hierbei verrichtet wird, ist das Zurückrechnen eines kryptographischen Algorithmus, welcher nur durch ständiges Ausprobieren gelöst werden kann.

Da jeder Block nur eine begrenzte Anzahl an Transaktionen enthalten darf, wählen die Miner meist die Transaktionen aus, welche mit den höchsten Gebühren versendet wurden, um für sich den größtmöglichen Profit herausschlagen zu können. Hierdurch kannst du als User selbst bestimmen, wie schnell deine Transaktion abgeschlossen sein soll. Durch eine hohe Transaktionsgebühr ist die Wahrscheinlichkeit einer schnelleren Bestätigung gegeben.

Wie kannst du davon profitieren?

Es gibt zwei Möglichkeiten selbst von dem Mining zu profitieren. Zum Einen kannst du Selbst-Miner werden, was jedoch aufgrund der aktuellen Difficulty und den Verwaltungskosten der Mining-Hardware nicht mehr profitabel ist. Allerdings kannst du dich auch einem Dienstleister im Online-Mining-Bereich anschließen, bei dem du dir Rechenleistung (Hashpower) kaufst. Dies wird Cloud Mining genannt.

Was ist Cloud Mining?

Die Institutionen treten in diesem Fall als Dienstleister auf und stellen dir ihre Erfahrung und ihre Geräte unter besseren Bedingungen zur Verfügung. Sie profitieren hier von den Mengenrabatten der Hardware, die sie direkt vom Hersteller beziehen und der günstigeren Stromversorgung in Drittländern. Zudem können diese ein viel höheres Mining Ergebnis erzielen, da sie einen viel höheren Anteil der Hashpower am gesamten Netzwerk besitzen, als der private Miner.

Welchen Vorteil bietet dir Cloud Mining?

Dies hat den Vorteil, dass keine eigenen Mining-Geräte angeschafft, installiert, gewartet und ständig gekühlt werden müssen. Externe Einrichtungen übernehmen diesen Part für den Nutzer, weshalb für ihn lediglich ein Unkostenbeitrag je nach Höhe der gekauften Rechenleistung anfällt.

Warum ist der Missbrauch des Bitcoin-Netzwerkes so gut wie unmöglich?

Da jeder Miner unabhängig voneinander, aber mit dem gleichen Konsensus diese Rechnungen durchführt, ist der Missbrauch des Netzwerkes so gut wie unmöglich. Die Steuerung erfolgt durch die Nodes (Knotenpunkte) und durch die Miner. Dadurch ist eine zentrale kontrollierende Stelle nicht notwendig, da jeder Teilnehmer anhand des Konsensus nachprüfen kann, ob alle Regeln eingehalten wurden, was eine signifikante Eigenschaft des Proof-of-Work ist.

Wie ist der Missbrauch des Netzwerkes trotzdem möglich?

Durch eine 51%-Attacke ist die Manipulation der Blockchain möglich. Hierbei schließen sich mehr als 51% der Hash-Power des gesamten Netzwerkes zu einer Gruppe zusammen. Dabei ist eine Kontrolle des dezentralen Konsensus möglich und somit auch eine Manipulation. Es wurde Zentralisiert. Da dies jedoch das Vertrauen in eine Währung senken würde, würde sich dies direkt und spürbar auf den Kurs auswirken. Deswegen ist dieses Szenario ziemlich unwahrscheinlich. Zudem sind die Miner viel zu Global verteilt, neben der extrem hohen Stromkosten, die eine solche Attacke benötigen würde.

Wer hat das Projekt ins Leben gerufen?

Satoshi Nakamoto ist der anonyme Erfinder des Bitcoins und hat das Whitepaper über eine verschlüsselte E-Mail-Adresse Anfang 2009 veröffentlicht. Der erste Tausch kam am 12. Januar 2009 zustande. Bis Ende 2010 hatte das Phantom noch Kontakt zu der Bitcoin-Community, danach hörte man nie mehr etwas von ihm. Es wird vermutet, dass es sich um einen Mann handelt, es kann aber auch eine Frau oder eine Gruppe sein.

Wir werden wohl nie herausfinden, wer sich hinter dem Pseudonym Satoshi Nakamoto versteckt, dessen Bitcoin Anteile auf ein Vermögen von ca. zwei Milliarden US-Dollar geschätzt wird. Doch eines können wir sicher sagen, der Bitcoin mit der Blockchain-Technologie ist und bleibt eine nie dagewesene Revolution.

Die Bitcoin-Blockchain im Detail:

Maximale Anzahl an Coins 21000000
Aktuelle Coins im Umlauf (Stand 06.09.2018) 17.252.837
Erfinder Satoshi Nakamoto
Konsensus-Mechanismus Proof-of-Work
Welche Chancen und Anreize bietet Bitcoin?

Bitcoin bietet den Anreiz, Online-Zahlungen von einer Partei direkt an eine andere zu tätigen, ohne dabei ein dritte Partei wie ein Finanzinstitut mit einzubeziehen. Er möchte eine Lösung für das Double-Spending-Problem bieten.

Ein weiterer Vorteil ist, dass ein Konto nicht vom Staat oder sonstigen Institutionen gesperrt werden kann, wie es mit den aktuellen Bankkonten weltweit der Fall ist.

Durch eine sinkende Belohnung in Bitcoin, welche die Miner aus den Transaktionskosten generieren, wird es für diese immer unlukrativer das System am Leben zu halten. Daher muss der Preis pro Einheit mit zunehmender Laufzeit steigen. Deshalb wird bei Bitcoin von einem deflationären Geldsystem gesprochen. Da der Preis des Bitcoin immer im Verhältnis zu einer Fiat-Währung (€,$) festgesetzt wird, und diese inflationär aufgebaut sind, beflügelt dies die Preiszunahme des Bitcoin auf Dauer.

Welche Risiken beinhaltet Bitcoin?

Natürlich muss dem Pro auch ein Kontra gegenüber stehen. So birgt die finanzielle Unabhängigkeit von Finanzinstitutionen, die zum einen als Vorteil gesehen wird auch einige Nachteile. Kommt es zum Beispiel zu einem Bitcoin-Crash, so gibt es keine Behörde, die dies regulieren kann und es kann zum Totalverlust der Anleger kommen, ohne dass jemand dafür Verantwortung übernehmen muss.

Des Weiteren bist du selbst für dein Geld verantwortlich und benötigst, um darauf zugreifen zu können, immer eine Internetverbindung sowie das Passwort deiner Wallet. Vergisst du dein Passwort, so ist dein Geld dieser Wallet für immer verschwunden.

Dir ist sicherlich bekannt, dass Bitcoin keinen stabilen Kurs hat. So war Bitcoin 2013 ca. 100$ wert, während er im Mai 2019 bei ca. 6000$ steht. Der Kurs ist außerdem äußerst volatil, so kann es sein dass der Wert innerhalb kürzester Zeit um die Hälfte sinkt oder sich glatt verdoppelt. Jedoch ist die 51%-Attacke wohl das größte aller Risiken.

Was ist eine 51%-Attacke?

Hiervon wird gesprochen, wenn mehr als 51% der kompletten Rechenleistung von einem Miner bzw. Miner-Pool bereitgestellt und kontrolliert wird.Da Miner ständig die Blockchain um einen neuen Block erweitern wollen, ein gefundener Block jedoch von mindestens 50% aller Miner bestätigt werden muss, ist es möglich, mit mindestens 51% der Gesamtrechenleistung die Blockchain zu manipulieren. Der Angreifer könnte auf den von ihm ausgewählten Wallets Coins löschen oder neue hinzufügen. Damit wäre der Wunsch nach Dezentralisierung dahin.

Fazit

Die Europäische Zentralbank definiert Bitcoin wie folgt:

Virtuelle Währungen wie Bitcoin sind weder echtes Geld wie es in der Wirtschaftswissenschaft defininiert wird, noch sind sie Geld oder eine Währung aus rechtlicher Perspektive.

Quelle: https://www.ecb.europa.eu/explainers/tell-me/html/what-is-bitcoin.en.html

Klicke hier und du kommst direkt zum original Artikel:
https://www.krypto-guru.de/bitcoin/

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