Erst kürzlich habe ich Homo Deus von Yuval Noah Hararis gelesen. In seinem Buch blickt er auf die Geschichte der Menschheit, wie wir zu der vorherrschenden Spezies auf diesem Planeten wurden und wagt einen Blick in die Zukunft.
Dem Menschen ist es gelungen, dank seiner kognitiven Fähigkeiten in grossen Gruppen zu kooperieren, ohne dass er diese kennt. Dies gelang ihm hauptsächlich durch die Entwicklung von Sprache und Schrift, Fiktionen wie Götter, Geld, Rechtsvorschriften und vieles mehr. Da er sich auf diese Regeln und Mythen einigen konnte, wurde der Umgang (und das Vertrauen) mit immer grösseren Ansammlungen von Fremden ermöglicht. Auf der Reise unserer Geschichte zeigt Harari uns auf, wie wir vom Wildbeuterdasein zur Agrarwirtschaft kamen, welche Rolle Götter und Religion spielten und in welcher Phase sich die Menschheit aktuell befindet.
Im Laufe der Geschichte hat sich unsere Wahrnehmung in die oberste Macht im Leben geändert. In der Antike betrachteten die Menschen Gott als Autorität, der willkürlich über die Menschen und ihr Leben verfügen konnte. Mit dem Humanismus begann der Mensch an sich selbst zu glauben. Nun stehen wir an der Schnittstelle zwischen Humanismus und dem neuen Zeitalter, dessen Religion der Dataismus sein könnte.
Der Mensch steht kurz davor, mit beispiellos leistungsfähigen Algorithmen der künstlichen Intelligenz zu verschmelzen.
In seinem Buch geht er soweit, dass Computeralgorithmen demnächst zu Rechtspersonen werden und wie heutige Unternehmen Verträge schließen, Prozesse führen, sowie Güter und Geld besitzen können.
Haben wir einen freien Willen? Der liberale Humanismus geht davon aus, dass Menschen „frei“ sind und ihre Entscheidungen frei treffen. Sind wir unberechenbar in unserer Einzigartigkeit? Können Menschen in einer Demokratie „frei“ wählen? Gemäss Harari sind wir nicht mehr und nicht weniger als ein kalkulierbarer Algorithmus. Wenn man diesen Algorithmus entschlüsseln kann, dann weiss man, was das Beste für den Einzelnen ist.
Das Liebesleben, die Partnerwahl, die Gesundheit, der Beruf, das Essverhalten, das Suchtverhalten oder die Kunst: Diese Daten wissen besser über uns Bescheid als wir. Und sie treffen die besseren Entscheidungen. Dadurch verschiebt sich die Wahrnehmung von der höchsten Autorität hin zu den Daten.
Was bedeuten nun die Erkenntnisse aus unserer Geschichte und die Wichtigkeit von Daten (und Datenintegrität) für neue Technologien wie Blockchain oder der Tangle? Wir werden es herausfinden.
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