Das Prekariat spielt keine Rolle!

in btw •  7 years ago 

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Vielen Familien geht es nicht gut in Deutschland. Wenn Merkel meint "DEN Deutschen geht es gut", dann meint sie sicher eine ganz bestimmte Klientel, der es wirklich gut geht - sogar sehr gut. Das ist schön, da freuen wir uns und die Betroffenen ganz besonders.

Leider zeigen aber gerade neue Studien, wie sehr alleine die ausufernden Mieten selbst gut verdienende Bürger belasten.

Auch haben wir mit Schrecken vernommen, dass die Zahl der in Armut lebenden Kinder wieder angestiegen ist. DEN Deutschen geht es angesichts der Verhältnisse in den Armutsgebieten der Welt wirklich noch gut. Immerhin reicht es zum Überleben und die meisten Hartz Fear - Kinder haben Handy und TV ist ohnehin selbstverständlich.

Aber man staunt, wie die Zentralisierung des Kapitals völlig ungehindert weiter geht. Man könnte die Superreichen, die heute die Welt besitzen, locker in einer Luxuslimousine unterbringen. Weshalb machen sich die vielen Sorgen und Probleme der Menschen bei Wahlen so wenig bemerkbar? Weshalb wählen die Eltern "armer Kinder" nicht die entsprechenden Parteien oder bleiben gleich ganz der Wahl fern?

Leider sind sich in dieser Gesellschaftsschicht viele selbst egal. Verlassen sich darauf, dass andere für sie alles regeln. Ein fataler Fehler. Man muss aber auch sehen, wie ganze Bevölkerungsgruppen "unsichtbar" gemacht werden. Sie tauchen einfach nirgendwo mehr auf - kaum in den Medien, in der Öffentlichkeit ausgeblendet. Das kommt durch die geringe Organisationsfähigkeit der Betroffenen und oft aus deren Frustration.

Die Gewerkschaften sind pflaumenweich gespült, in Thüringen und Baden-Württemberg sehen wir fatal, wie auch alternative Parteien im Fall der Fälle, wenn es zum Schwur kommt, noch tiefer im Gesäß des Kapitals stecken, als es die tradionellen Lobbyparteien nötig hätten. Denn da wäre ein Ministerpräsident schnell weg vom Fenster, wenn die Sodalitäten ernsthaft gegen ihn Stimmung machen würden. Es bleibt einfach so simpel:

Geld regiert die Welt, nicht die Politik!

Das Prekariat, die Alten und Kranken, die Mittellosen, sie alle werden regelrecht unsichtbar gemacht. Und das fällt oft leicht, weil sich diese Menschen selbst klein machen. Ganz besonders sieht man das bei den 47000 Menschen, die in Deutschland still und unbeachtet jedes Jahr vorzeitig an verseuchter Luft sterben. Das ist eine "anonyme Masse" - dass die "gesichtslos" bleibt, dafür sorgen die Medien, die Umwelterkrankungen nur pauschal ansprechen dürfen, wenn überhaupt, denn das könnte Werbeaufträge kosten.

Wenn heute manch ein Politmagazin 3/4 aus Werbeanteil besteht, dann kann man sicher nicht mehr von Qualitätsjournalismus sprechen - das sind eher Mietmäuler!

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