Wie arbeitet es sich dort, wo andere Urlaub machen?
Die erste Woche ist rum und ich bin um ein paar Erfahrungen wieder reicher.
Die drehen sich konkret um 4 Punkte, die mir aufgefallen sind:
- Ein besserer Start in den Tag
- Unerwartete Produktivität
- WLAN ist KING
- Unverständnis von den daheimgebliebenen
Am 13.09. sind wir angekommen und haben uns eingerichtet.
Wie hier beschrieben:
- https://steemit.com/busy/@hasenmann/sardinien-7-wochen-urlaubstagebuch-teil-1
und hier - https://steemit.com/busy/@hasenmann/blick-aus-meinem-heutigem-buero
sind wir in Sardinien und ich werde zwei Wochen von hier arbeiten und dann meine Elternzeit beginnen die im Oktober beginnt.
1. Ein besserer Start in den Tag
Wie arbeitet es sich jetzt also dort, wo andere Urlaub machen? Erstaunlich gut, wenn man fokussiert bleibt und sich um seine Arbeit kümmert. Das ist zwar das Gleiche im Büro aber es ist irgendwie doch anders. Was mir auffällt ist, das der Start in den Tag für mich einfach besser ist.
Energiegeladener, produktiver, wacher und irgendwie mit besserer Laune. Woran das jetzt im Detail liegt ist nicht genau festzumachen. Für mich ist es jedoch wahrscheinlich der Start in den Tag am Meer. Ich fange gegen 8:30Uhr an und bin dann meistens noch für ein paar Minuten am Meer oder genieße den Weg "ins Büro"
Und dabei sieht man dann z.B. solche Sachen:
Hier gehts runter ans Meer und das sind nur ein paar Schritte von einem meiner "Büros"
Durchatmen, das Meer und die Landschaft riechen und nochmals TIEF durchatmen.
Nochmals den Blick weit machen und raus aufs Meer schauen. Das tut einfach gut und zeigt, was ein mögliches Ziel sein kann.
Das hier nämlich jeden Tag zu haben.
Also geht’s los mit einem Cappuccino, einem wunderbaren Cornetto con Crema und einem Bombolone. Für mich als Morgenmensch mit dem Hang zu Zucker&Koffein in der Früh einfach perfekt! Über den Vormittag gibt’s dann meist noch ein oder zwei Gläser Wasser ein Lemon Soda und meistens noch mal einen oder zwei Kaffees.
2. Unerwartete Produktivität
Obwohl ich in der Öffentlichkeit arbeite bin ich dennoch relativ produktiv. Und teilweise produktiver als im Büro. Ich weiß nicht woran das liegt aber ich glaube es ist einfach die Umgebung. Das Meer, der Blick, die Luft und einfach die positive Energie. Ich weiß nicht, wie ich das beschreiben soll…
Mir hilft es einfach wenn ich zwischendurch aufs Meer raus schauen kann und durchatmen kann. Ich merke, dass ich nicht so viel nebenher surfe um mich abzulenken. Ich merke, dass mir 2-5 Minuten aufstehen und/oder einfachs aufs Meer schauen schon viel Erholung bringen. Für die Augen und für den Geist.
Telefonate sind manchmal etwas schwerer, da es am Meer ja oft windig ist und daher ist das manchmal etwas schwer. Geht aber auch und ist jetzt kein wirkliches Problem…. Auch Skype-Calls gehen ganz gut, wenn es das WLAN hergibt. dazu gleich mehr
Und ich merke, dass ich am Abend nicht ganz so gerädert nach Hause komme wie sonst wenn ich aus dem Büro komme.
Hier ein Bild von meinem Büro:
3. WLAN ist King
WLAN in den Bars ist recht oft gegeben und man muss nur die Frage nach „Cé WiFi?“ stellen. Dann bekommt man den Key sofort und kann arbeiten. Die Internetverbindung ist dabei in der Regel ganz ok. Man kann vernünftig arbeiten und telefonieren. Manchmal ist die Verbindung allerdings mit zunehmender Zahl an Gästen im Café schlechter. Mein Skype sagt mir dann immer „Die Netzqualität ist schlecht…“ Aber gut, da gibt’s wirklich schlimmeres. Und für GANZ wichtige Calls kann ich mich in den Call per Telefon einwählen und den Rest (sofern ich was sehen muss) per Skype machen.
Dennoch ist es so, dass die Netzabdeckung eben nicht immer 100% so gut wie bei uns ist. Aber das erfordert manchmal das suchen eines guten Standortes. Aber ganz ehrlich Leute, das ist jammern auf hohem Niveau. Arbeiten kann ich so oder so.
Habe mir jetzt von Vodafone eine 20GB Karte geholt und die steckt in meinem Notebook. Das sollte eigentlich gut funktionieren.
4. Unverständnis von den daheim gebliebenen
Das ist ein Thema bei dem öfter mal eine Mischung von Unverständnis und Neid vorherrscht.
Sätze wie: „Sitzt Du etwa gerade in einem Café?“ oder „Was rauscht da so im Hintergrund? Bist Du am Meer?“ JA BIN ICH! Ja mei… was ist denn das für ein Arbeiten?
Oder: So würde ich gern Urlaub machen wie Du arbeitest…. Usw.
Man merkt dass Arbeit in vielen Köpfen immer noch mit Büro und einem festen Arbeitsplatz verbunden ist. Ein Arbeiten da wo andere Urlaub machen? Da kann man ja gar nicht ordentlich arbeiten. Da schafft man ja nichts. Ich habe da so meine Zweifel ob der eine oder andere prdouktiver ist, nur weil er im Büro sitzt und dort seine Arbeit macht. Ich denke wenn jemand eine Art gefunden oder einen Ort gefunden hat wo er arbeiten kann, dann gibt es keinen Grund das zu diskreditieren. Aber genau das passiert im Hinterkopf bei den Leuten. Und das kommt dann meistens in Nebensätzen wie oben genannt zum Vorschein. Mir ist das egal. Ich schätze meine Firma sehr, dass sie mir erlaubt diese zwei Wochen in Sardinien zu arbeiten. Das ermöglicht mir einen Aufenthalt von insgesamt fast 7 Wochen. Und das ist etwas ganz besonderes. Ich bin einfach nur jemand, der seinen Job erledigen will und dabei gut leben will. Gut leben heisst für mich aber nicht Geld ohne Ende. Gut leben heisst, eine schöne Umgebung zu haben, die einen mit ihrer Schönheit und positiven Energie belohnt, die sie mit sich bringt.
Hier der Standort den ich gern am Nachmittag nehme:
Und als Highlight für mich persönlich noch der Kassenzettel für einen ganzen Vormittag bei bester Bewirtung und toller Qualität und super Aussicht:
So wie du arbeitest würde ich gerne Urlaub machen :-P
Spaß bei Seite, sehr schöner Post. Und eine Gute einstellung in einer Welt in der Geld alles bedeutet. Ich sehe das Ähnlich, mir ist die Freizeit und die Freiheit wichtiger als das Geld welches ich mit mehr Wochenstunden verdienen kann.
Btw. Mir hat man immer erzählt, dass Sardinien so teuer wäre. Das stimmt ja nicht so ganz wenn ich deinen Kassenzettel so sehe.
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