Auf Criptonoticias.com habe ich einen interessanten Bericht über Web-Mining gelesen. Man stellt sich die Frage, ob Web-Mining künftig einmal Werbeanzeigen ersetzen könnte. Für die, die kein spanisch können, möchte ich gerne diesen Artikel in deutsch zusammenfassen, natürlich mit einigen eigenen Anmerkungen.
Ein steigendes Interesse an Web-Minern gibt es erst seit Ende 2017. Im September desselben Jahres begann die Filesharing-Webseite Pirate Bay damit, diese Funktion als Alternative zur Werbung zu testen.
Laut Angaben des Cybersicherheitsunternehmens Malwarebytes stieg der Einsatz von Web-Minern allein in diesem Jahr um 4.000 Prozent. Des weiteren teilte die Technische Universität Aachen mit, dass der beliebte Web-Miner Coinhive bis zu 250.000 US-Dollar an Monero (XMR) pro Monat generiert. Kurz zu Coinhive: Coinhive ist ein Webseiten-Tool, mit welchem die Kryptowährung Monero gemined werden kann, wenn Nutzer die entsprechenden Webseiten besuchen. Coinhive selbst wirbt mit dem Satz: Monetize Your Business With Your User's CPU Power.
Bei solchen Zahlen, lohnt es sich, zu hinterfragen, ob Web-Miner künftig in der Lage sein könnten, Online-Werbung als legitimes Geschäftsmodell auf Millionen von Webseiten zu ersetzen? Theoretisch wäre es sehr einfach sowohl für Administratoren als auch für Nutzer: Es handelt sich lediglich um ein Skript, das auf der Webseite installiert wird. Dies ermöglicht, einen Teil der Rechenleistung der CPUs oder GPUs der Webbesucher zu nutzen, um etwas Krypto-Geld, normalerweise Monero, zu gewinnen.
Auf diese Weise wäre für die Finanzierung einer Webseite rein theoretisch keine Werbeanzeigen mehr notwendig. Stattdessen würden die Besucher der Website dabei helfen, Kryptowährungen zu generieren und in den meisten Fällen würden sie es nicht einmal merken.
Das ist zumindest das Ideal, denn ein solches Tool hat es geschafft, auch die Aufmerksamkeit von Hackern auf sich zu ziehen. Laut Kaspersky Lab ersetzt das so genannte Cryptojacking bereits die Lösegeldforderung bei der Cyberkriminalität. Cryptojacking besteht aus genau dem gleichen Verfahren wie Web Mining, jedoch mit einem Unterschied: Die Nutzer beziehungsweise Webseitenbesucher werden nicht darüber informiert, dass die von ihnen besuchte Webseite ihre Rechenleistung in Anspruch nehmen wird. In einigen Fällen kann der Prozentsatz bis zu 100 Prozent der Rechenleistung betragen.
Solch hohe Werte machen sich dann natürlich doch bemerkbar. Meist wird der Computer nach dem Webseitenaufruf ohne erkennbare Erklärung plötzlich langsamer oder gar heiß. Bei mobilen Geräten kann der Akku im Handumdrehen verbraucht sein. Unter extremen Umständen kann Web Mining ein Gerät mit wenig Ressourcen sogar beschädigen. Denn bei zu viel Energie wird Hitze erzeugt, die bestimmte Teile verformen kann. Dies geschieht jedoch nur in den extremsten Fällen und bei Missbrauch des Skripts. Coinhive ist standardmäßig so eingestellt, dass es 70 Prozent der CPU jedes Besuchers beansprucht, aber dieser Wert ist einstellbar.
In Folge des Missbrauchs und schlechten Rufs, der dabei entstanden ist, hat Coinhive eine neue Alternative entwickelt: AuthedMine. Dabei handelt es sich um einen Web-Miner, der wie Coinhive arbeitet, aber mit welchem es erforderlich ist, die Besucher der Seite über dessen Vorhandensein hinzuweisen. Angesichts solcher Initiative könnte man dann doch meinen, dass Web-Miner tatsächlich dazu bestimmt sein könnten, Online-Werbung zu ersetzen.
Aber auch Online-Werbung ist nicht frei von Makeln. Einmal gibt es die beliebten Ad-Blocker, die für Werber ein Ärgerniss darstellen und es daher Seiten gibt, die gar nicht mehr aufrufbar sind, wenn ein Ad-Blocker festgestellt wird. Und zum anderen haben Ads einen schlechten Ruf - da sie auf Phishing-Seiten umleiten oder Malware direkt auf dem Computer herunterladen können. Nichtsdestotrotz handelt es sich bei der Online-Werbung immer noch um ein sehr profitables Geschäft, dass sogar Fernsehwerbung schlägt. Im März schätzte die Firma Zenith, dass in diesem Jahr 2018 mehr als 40 Milliarden Dollar allein für Internetwerbung ausgegeben werden würden.
Web-Miner dagegen bieten ihren Kunden, zumindest derzeit, nur sehr wenig. Coinhive zum Beispiel zahlt für eine Million Hashes nur 0,0000000051 Monero (XMR). Das würde bei einer Millionen Webseiten-Besucher nur etwa 0,459 XMR (etwa 43,8 US-Dollar) pro Monat bedeuten, so das Unternehmen. Andere Quellen sprechen jedoch von viel höheren Zahlen, zumindest in Bezug auf Cryptojacking. Laut Kaspersky Lab können Hacker, wenn sie über ein gutes Computer-Netzwerk verfügen und lange genug minen können, bis zu 30.000 Dollar im Monat verdienen.
Und last but not least hängt es ja auch vom Kurs der Kryptowährung ab. Jedenfalls könnte Web-Mining in Zukunft durchaus noch einmal sehr interessant werden, oder was meint ihr?
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