Ich habe in letzter Zeit vermehrt den Eindruck, dass eine pessimistische Ansicht deutlich eher die Realität widerspiegelt, als andere Ansätze.
Das Leben ist grundsätzlich mit Leid verbunden. Freude ist vergänglich, Leid jedoch nicht. Jeden Tag königlich zu leben, eine Utopie, würde nach kurzer Zeit buchstäblich langweilig bzw. "normal" werden. Die Freude, welche die Utopie eigentlich sein sollte, ist vergangen. Andersherum würde das genaue Gegenteil auch nach Jahren nicht weniger schlecht.
Freude und Leid sind nicht nur in ihrer Qualität dichotom, sondern bereits prinzipell in ihrer Quantität, wobei die Gesamtheit des Leids größer ist, als die Gesamtheit der Freude.
Ich sehe ebenfalls in der Dualität von Leben und Tod ein Ungleichgewicht.
Leben als solches ist meiner Auffassung nach nicht existent. Eine "Lebenskraft" oder "Seele" existiert nicht. Was wir Bewusstsein nennen ist die Gesamtheit der kognitiven Vorgänge in unserem Nervensystem. Chemie. Physik. Nichts weiter.
Wir sind chemisch aktive Ansammlungen von lebloser Materie. Wir LEBEN nicht. Dennoch können wir STERBEN.
Die chemische Aktivität unseres Körpers und vor allem unseres Nervensystems kann gestoppt werden. Die von uns wahrgenommene Kontinuität unserer Existenz kann beendet werden und ist schon nach wenigen Minuten UNWIEDERBRINGLICH.
Zu guter letzt sind all unsere Vorhaben letzten Endes zum Scheitern verurteilt.
Wir versuchen stets gesund zu bleiben, doch ist der Aufwand, unsere Gesundheit aufrecht zu erhalten bereits in sich selbst unangenehm. In geringem Maße unangenehm, aber dennoch unangenehm.
Egal wie sehr wir es schaffen, unser Leben zu verlängern, wir bleiben sterblich. Und ein längeres Leben bedeutet mitunter in gewisser Weise, noch länger Gefangener in einem Körper zu sein, der langsam aber sich schmerzhaft zerfällt.
Wir bauen Monumente, die eine Ewigkeit überdauern sollen, doch werden sie eines Tages zerstört. Sei es durch andere Menschen, den Kräften der Natur, oder unsere Sonne, wenn sie sich zu einem roten Riesen aufbläht und den gesamten Planeten, mitsamt allem, was sich darauf befindet, verschlingt.
Selbst wenn die Menschheit es fertig bringen sollte, interstellar zu siedeln und so mitunter Millionen von Jahre zu überleben, auch die Menschheit wird eines Tages aussterben und in Vergessenheit geraten.
Letztlich ist alles, egal was wir erschaffen und egal was wir erleben, dazu verdammt, im Entropietod des Universums zu vergehen.
Auf einer Metaebene ist unser einziger existenzieller Sinn jener, zu versuchen, unser derzeitiges Leid zu minimieren. Natürlich ist dieses Vorhaben ultimativ zum scheitern verurteilt. Da wir aber sterblich sind, und unsere Lebensspanne recht kurz ist, brauchen wir nicht zu versuchen, unser Leid bis in alle Ewigkeit zu minimieren, es muss nur für unsere Lebensspanne reichen. Man sollte doch meinen, dass das möglich wäre, aber wenn wir uns die Welt ansehen, bekommen wir auch das einfach nicht hin...
Sisyphos ist die Versinnbildlichung unserer Existenz. Nur was wäre, wenn wir den Stein nie in Bewegung gesetzt hätten, wenn wir immer noch in Höhlen vegetierend ums Überleben kämpfen würden?
Dann würden wir zumindest eines nicht: Uns den Kopf über die Sinnlosigkeit unserer Existenz zerbrechen.
Absolute Zustimmung. Es mag eine unbequeme Wahrheit sein, aber je mehr man sich damit befasst, umso mehr wird man merken, dass ein großer Teil des Strebens eigentlich recht sinnlos ist. Trotzdem halte ich es eben für eine gute Nachricht, da man nur dann, wenn man dies akzeptiert, auch sinnvoll für Verbesserungen ansetzen kann.
Vielleicht magst Du auch dazu einen Artikel von mir:
https://steemit.com/gedankenverbrechen/@gammastern/ein-zynisches-plaedoyer-fuer-ein-neues-pessimum
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