Alu´s in Gruppen (7.Min)

in deutsch •  5 years ago  (edited)

Hallo liebe Leser,

heute mal aus der nahen Vergangenheit. Ich konnte die Tage wieder ein paar neue Leute in meinem Alter hier in meinem Mini-Städtchen kennen lernen. Den ein oder anderen habe ich schon einmal auf ähnlich Weise gesprochen bzw. eben nicht viel oder sehr direkt. Wie soll man das jetzt beginnen... Also ich wohne seit fast genau 2 Jahren hier. Kennen gelernt habe ich nur 2 Jungs in meinem Alter(+-30), mit dem einem habe ich den Kontakt eingestellt und mit dem anderem verstehe ich mich schon ziemlich lange ganz gut. Er ist so der Einzige bisher, mit dem ich einfach mal etwas ausmache. Wir haben ein paar Sachen, über die wir quatschen können. Die anderen... Ja, Jaa schlimm ist das, mit den anderen. Nicht weil sie schlimm wären. Nein, Nein. Das sind allesamt sehr nette Jungs und Mädels und wie gesagt alle in meinem Alter.

Ein Phänomen in meinem Leben. :-) Denn ich hatte noch nicht all zu viele Bekanntschaften mit Altersgenossen, die lange hielten. Man kann sagen das sie auf meine beiden Hände passen würden... Entweder ältere oder jüngere Mitmenschen waren seit meiner frühen Kindheit für mich interessanter. Oder anders, habe ich vielleicht dieses komische Verhalten nicht gemocht, das man untereinander hat. Ich glaube es dient der Rangordnung. Ohne Witz. Auch nicht böse gemeint. Nur das ist nichts für mich. Ich habe keine Angst mich zu behaupten. Nur einfach keine Lust darauf, wenn es "gezwungen" wird.

Das war ganz am Anfang für mich ein Problem, das ich schnell zu lösen gelernt habe, in dem ich mir ein paar wenige gleichaltrige in der Klasse "ausgesucht" habe und mit diesen mehr Kontakt pflegte, als mit den anderen. Irgendwie war das gut. Kein Spaß. Denn es hat mir viele Probleme vom Leib gehalten und das Klassengefüge gleichzeitig nicht gestört. Es war also auch gut für meine Mitschüler. Das "Konzept", habe ich einfach so weiter behalten, im Leben. Berufsschule, Arbeitstelle, Bundeswehr und selbst in der Klapse hat es sehr gut funktioniert. Ich habe gelernt wie ich eher schlichte, als Streit auslöse in einer Gruppe. Das war mir wichtig. Denn ich bin kein Gruppenmensch. Ich kann das nämlich nicht. :-)

Nicht wollen, hat wenig damit zu tun. Denn es ist wie folgt: Schon alleine der Ort an welchem sich alle "Teilnehmer" einer Gruppe befinden, ist für mich ohne es zu wollen, eine permanente Fragestellung. Also wurden beispielsweise vier Personen im Raum bei einander stehen, müsste ich mir überlegen wohin ich mich stelle... Und ich sage es mal so: Ich stehe immer "falsch".^^ Naja, weil ich eben darüber nachdenken muss, warum jetzt der dort und nicht hier, steht. Warum der eine mir die "kalte" Schulter zeigt und ganz selten jemand mir den "Weg" mit seinem Arsch versperrt.

Wenn dann auch noch ein oder mehrere Weibchen in so eine Konstellation dazu kommen, bin ich meinerseits sehr froh den Umgang mit Hanf für mich entdeckt zu haben. Denn es erleichtert mir sehr, solche Gedanken einfach zu ignorieren. Da sind sie trotzdem, nur dürfen sie mir dann leichter egal sein. Gar keine Gedanken, mache ich mir bei Alkohol. Deswegen hasse ich ihn auch so sehr. Er wäre das beste Mittel in leichter Dosierung für mich, um mich "Gesellschaftsfähig" zu machen. Viel zu oft, hat das funktioniert und eine Dosierung im fahrtüchtigen Bereich, war der "heilige Gral" für meine "Massengedankensituationen". Ich möchte vieles nicht, aber was ich auf keinen Fall sein möchte, ist Alkoholiker.

So war es jetzt das zweite größere kleine Privattreffen, von in Spitze 7 Personen. Das war schon ganz lustig, nur die alten Mechanismen sind drin und ich tue, was ich meistens mache in einer Gruppe. Schweigen und zu hören. Eines ist mir mit meinen 30 Jahren klar geworden und das beruhigt mich ungemein. Ich bin kein allzu schlimmer Mensch. Denn ich respektiere eine Mehrzahl an Menschen, immer mehr als mich und das so, das ich den "Frieden" den eine Gruppe normalerweise in sich trägt nicht stören, sondern fördern möchte. Interessant war es, das trotz meines Schweigens und seltsamen "herumstehen´s" immer mehr Menschen dazu gekommen sind.

Das war ein kleines Stand-in am Ende. Ein offensichtlich ungewöhnlicher Anblick unseres Jahrgangs. Ich habe mich nicht wirklich unwohl gefühlt. Für mich waren die Themen das Problem. Ich habe null zum Ansetzten gefunden, obwohl in der Gruppe alles schön einzeln durchgegangen wurde. Tja, ich hab es laufen lassen. Einfach so. Zum ersten mal. Ich bin nach einer Weile die mir richtig schien, auch einfach wieder weg gegangen. Denn seltsamerweise bin ich noch nicht einmal das schuldig bis jetzt. Blöd ist, das man mich in der Gruppe jetzt zum monatlichen Besäufnis eingeladen hat. Das folgendermaßen abläuft.

Wir gehen mit Bollerwagen und fröhlichem Eifer, 3 Stunden durch das schöne Maintal, besaufen uns und verspeisen anschließend bei reserviertem Tisch, alles was einmal gelebt hat. Und gut bitte. Darauf achtet man, wurde verlautbart.
Das klingt so was von vernünftig und nach dem, wie ich es eben auch gerne hätte, einen solchen Umgang zu pflegen, das ich die Einladung vor allen anderen angenommen habe. Und diesmal sollte ich sie wahr nehmen. Tja. Immer noch das Problem mit den Themen. Man, man, ich kann das mit dem Smalltalk nicht und wenn ich nicht aufpasse, landen wir hacke und überfordert unter der Brücke... :-) Also schaffen nicht einmal 1/3 der Strecke. :-) Zeit sind 3 Stunden. Also der Weg. Mittags los gewatschelt, kommen wir Nachmittags an um uns dick und rund zu essen.(Ich glaube wir müssen dann wieder nach Hause, ich glaube wir werden mit dem Zug fahren, weil unmöglich wieder zurück zu kommen in diesem Zustand. :-)

Froh bin ich das Bier das härteste Getränk sein sollen. Starkes Bier, aber Bier. Mal sehen ob ich diesen Tag überstehe. Habe schon lust darauf, nur eben die Befürchtung das ich wieder zu viel Neugierde oder Gesprächsstoff über mich ziehe. Das mögen einige Menschen sogar gerne haben, habe ich mitbekommen. Diesen sei gesagt. Wenn man es hat, dann will man es auch nicht mehr. Ein hübsches Beispiel, für die ewige Unzufriedenheit. :-)

Ich freue mich also mal auf den ersten Mai. Irgendetwas soll ausgebuddelt werden... Man wüsste jetzt, wo es liegt, wurde mir verraten. O.o Das klingt spannend und lustig. :-) Tja, das ist die andere Seite vom Alucian. Nicht schüchtern, aber sicher nicht mehr so leichtfüßig, wie ehe und je. Ist es normal, das wenn man älter wird, auch die Wünsche nach unkalkulierbarer Aktion nachlassen? Ich hoffe ja. Denn es gefällt mir. :-)

Salve und euch einen schönen Sonntag gewünscht.

Alucian

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  ·  5 years ago (edited)

Was mir auffällt ist, dass Leute die nachdenklicher sind, weniger Kontakte pflegen. Man kann auch viel Zeit mit seinen Gedanken und privaten Hobbys verbringen. Wie heißt es bei den Buddhisten: Der Weise geht nach innen :-). Ich bin beim letzten Herrentag mit meinem Fahrrad in einen Springbrunnen gefallen und fasst ersoffen. Wollte einen coolen Stunt machen. Ja im Suff passiert so etwas. Ich trinke wirklich sehr selten, aber jetzt trinke ich keinen einzigen Schluck mehr.

Der Weise geht nach innen.

Habe ich noch nie gehört. Klingt plausibel.

Ich bin beim letzten Herrentag mit meinem Fahrrad in einen Springbrunnen gefallen und fasst ersoffen.

Solche Stunts habe ich in meiner Jungend gemacht. Da wo Narben und Brüche cool waren. :-) Leider habe ich nicht viel von beidem. :-) Der Alkohol ist schon manchmal ein lustiger Freund. Nur wird er, wie man an deinem Fall sehr gut sehen kann, schnell zum Feind. Das Maß ist die Frage. Deswegen versuche ich es je nach Wetter und Hitze, es bei ein, zwei Bier zu belassen und den Rest mit einem Cola Weizen am Ort des Gelages zu füllen. :-)

Das dürfte genug wenig und mehr als genug sein. :-) Ganz verbieten, würde ich mir fast nichts mehr. Das hat etwas zwanghaftes und ein paar lustige Momente im Leben, darf man sich schon gönnen. Sogar dumme lustige Momente, wie deiner sich anhört. :-) Also trinke mal wieder eins, wenn es dich so fröhlich macht. :-) Nur vielleicht lässt du die anderen 10 Stück hinter her einfach weg. :-) Dann landest du auch nicht im Brunnen und trinkst den aus. :-)

  ·  5 years ago (edited)

Ich verbiete mir es ja nicht. In mir ist einfach die Erkenntnis gereift, dass ich nie mehr die Kontrolle über mein Verhalten verlieren möchte. Vor sehr vielen Jahren bin ich mal auf den Ausleger eines Baukrans geklettert. Der war so um die 35 Meter noch und der Ausleger war so um die 15 m lang. Es war total stürmisch und ich war nüchtern. Erst als ich wieder runter musste, bemerkte ich, in welche Gefahr ich mich freiwillig begeben hatte. Zu der Zeit war ich ein Freikletterer und habe alles beklettert was gefährlich aussah :-). Heute denke ich, man war ich da leichtsinnig, aber es hatte mir damals Freude bereitet, diesen Thrill zu erleben. Heute gehe ich ab und zu mal in die Berge, aber nur mit Sicherung. Ich habe manchmal zu viel physische Energie. Liegt wohl an meinem Büro-Job. Wenn ich richtig überflutet mit Power bin, trage ich meiner Tante 2 Secherträger Selter ( 2 mal a 6 Flaschen/1.5) zu Fuss in die 22 Etage. Danach geht es mir blendend :-)).

Danke für euren Dialog. Ich habe ein Video für euch (gefunden im Wochenrückblick bei @w74) Freund oder Feind

Oh, wenn das so ist, das du nüchtern auch gerne ein wenig spontanes Adrenalin spürst, sind deine jetzigen Methoden selbstverständlich "gesünder". :-) Ich meine, ein bisschen kann man schon mal ein Risiko eingehen. Es kommt immer darauf an. Mit Frau und Zwergen an der Seite, würde ich sicher anders entscheiden als ohne. Bleib lieber beim Flaschen schleppen, statt trinken. :-)

Hallo Alucian
Herzlichen Dank für deine sehr offenen Gedanken....es gibt nicht sehr viele Menschen die sich heute noch so öffnen können.
Ich hätte nicht Gedacht das du also im Umgang mit Menschen eher nicht so bist?
Ich könnte mir noch vorstellen das es unter Männer vielleicht auch anderst ist als unter Frauen. Wir reden eher persönlich. Ich beobachte aber bei meinem Mann, dass er mittlerweile 2-3 Kollegen hat, mit denen er auch so reden kann.
Dein Problem von vielen Menschen und gleichaltrigen, wohin stehen, kann ich sehr gut nachempfinden. Das geht mir genauso....habe eigentlich auch nur Kontakt mit älteren und jüngeren. Es könnte tatsächlich an der Rangordnung liegen.
Ich finde du bist ein toller Mensch! Vielleicht in eine Zeit geboren wo die Gefühle leider nicht mehr so viel Wert haben. Aber du brauchst ja auch nicht 10 Kollegen. Lieber wenige dafür richtige.
Ich wünsche dir, dass du deinen Ausflug am 1. Mai geniessen kannst.
Und ja....es verändert sich definitiv mit dem Alter :)
Liebe Grüsse renan

Hey renan, :-)
schön das du hier schreibst.
Ich bin eigentlich nur sehr vorsichtig geworden, was wohl der Hauptgrund für meine Zurückhaltung ist. Man(n) versucht eben, etwas aus mir heraus zu bekommen. Das ist nicht so leicht inzwischen. :-)

Wir reden eher persönlich. Ich beobachte aber bei meinem Mann, dass er mittlerweile 2-3 Kollegen hat, mit denen er auch so reden kann.

Wir Männer brauchen das auch, sogar unbedingt, bestimmt auch dein Mann. Auf Dauer ist es nicht gut, sich "abzuschotten" wenn auch unabsichtlich wegen Selbstvernachlässigung.^^

Mal sehen, ob die doch schon etwas größere Gruppe mit mir und ich mit ihr, auf Dauer zurecht kommen. Dieser Sommer wird bestimmt etwas lustiger. :-) Denn das älter werden kann man sich mit solchen Gedanken an eine gewisse innere Ruhe schon wünschen. :-)

Bestimmt werden Gefühle jetzt nach ihrem Tief, in der Zukunft, ein neues Hoch erreichen. :-)
Danke Dir sehr für deine Wünsche, ich werde daran denken. :-)
Liebe Grüße bis zum nächsten aufeinander treffen
Alucian

"Alus in Gruppen".. Meinst von dir gibt's noch mehr? :-D

Vom Schlag her, denke ich gibt es von jedem mehr. :-)

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Vielleicht auch in dir? Also ein Gespräch innerlich mit sich selbst? LGG

Ich spreche den ganzen Tag mit mir selbst. Ich bin schließlich auch mein interessantester Unterhaltungspartner^^, weil ohne Barriere und versteckerlens Spiele ;-) Redest du nicht mir dir selbst??? Das wäre schade, muss man ausprobiert haben. :-)

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Doch natürlich. Das macht doch jeder, oder? ich lache auch über mich. LGG

Wenn man nicht mehr über sich lachen kann, hat man nichts mehr zu lachen finde ich. :-)

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Da hast du absolut recht. Wenn ich mich selbst nicht zu ernst nehme, komme ich viel besser durch's Leben ;-) LGG

Danke dir für deine Offenheit. Gruppen sind spannend. Eigene Gesetze und dann dazu noch die Gedanken der Einzelnen... In meiner Jugend habe ich oft Alkohol genutzt, um "mutig" zu werden für Treffen... Im Alter lässt das Gott sei Dank nach. LGG

Es ist oft gar nicht so leicht nicht wahr? Alkohol habe ich nicht zum Glück gebraucht ,hatte eher weniger Angst. Nur war es mir oft irgendwann zu viel Gruppe, wenn du verstehst. Das habe ich oft nicht recht zeitig mitbekommen und dann auch entsprechend hart (verlassen ohne sichtbaren Grund) reagiert.

Gut wenn du dir heute leichter tust. Das wächst sich alles mit den Jahren aus und man gewöhnt sich. Ist man dann erst einmal alt und weise, geht es auch schon ab in die Kiste. Was für ein sinnloser Witz, genannt Leben. :-)

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Echt Super Fotos lg

Alles richtig gemacht, weiter viel Erfolg...

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Danke dir und Euch. :-)
Nur der Text ist vielleicht nicht so ganz passend.;-)