Tit for Tat und Alucian´s TeufelskreissteemCreated with Sketch.

in deutsch •  6 years ago  (edited)

Hallo liebe Leser,

das hier wird ein kleiner Bericht, über mein Verhalten hier und auch sonst im Leben. Die Strategie "Wie du mir, so ich dir", bietet viele Möglichkeiten, eine Beziehung zwischen zwei Individuen auf einer gleichen Ebene zu führen. Für mich wurde erst von etwas weniger als einem Jahrzehnt klar, wie man das nennt, was ich als natürlich und gerecht empfinde. Es gibt einige Nachteile, dieser Strategie. Man muss gut einstecken können und die Fähigkeit Fehler zu verzeihen, sollte auch ausgebaut sein. Wenn mir jemand im "Bösen" begegnet, finde ich meist einen Weg, die Situation zumindest aufzulösen. Für mich soll ein Gewinn nur dann gelten, wenn beide Parteien davon partizipieren können.

Es scheint mir möglich als Mensch, entgegen meines Instinktes zu handeln und die Zukunft als ein positives Konstrukt zu sehen. Darum gebe ich auch oft eine Chance, das sich mein Gegenüber bewähren kann, um die meist schon bestehende Beziehung weiter zu führen. Denn für mich ist es Energieverschwendung, wenn ich mit jemandem ein Netz aufbaue und dann durch so gut wie garantiere Fehler, meinerseits oder meines Gegenübers alles "hinschmeiße" und damit aufgebe, wohin diese Beziehung noch führen könnte, würde man sie pflegen. In den ersten Jahren hatte ich enorme Probleme, meinem Gegenüber in den unterschiedlichen Situationen klar zu machen, das ich sein Verhalten als mir schädigend empfinde und daher einen negativen Zug als Ausgleich ausführe.

Die Kommunikation und das gegenseitige Verständnis über die jeweiligen Ansichten und Meinungen, sind sehr wichtig, bei der "Wie du mir, so ich dir" Strategie. Wenn ich jemanden Falsch in seiner Meinung und seinem Verhalten einschätze, dann werde ich auch "Falsch" und zum "Nachteil" unser beider reagieren. Für mich war es nicht sehr leicht herauszufinden, wie ich anders agieren könnte. Da die meisten wohl dieses Spiel nicht spielen und ich mich in anderen Strategien nicht wiederfinden konnte.

Dadurch habe ich gelernt, das meine Art eine Situation Grundsätzlich freundlich gestimmt anzugehen den Nachteil hat, das ich durch falsche und fehlerhafte Entscheidungen, die Beteiligten in ein Dilemma ziehe. Einen Teufelskreis. Durch die einmalige Falschentscheidung, bin ich damit in einem Netz aus lauter weiteren Falschen Entscheidungen meinerseits gefangen gewesen. Das hat mich sehr oft zur Aufgabe und zum verlassen der Situation bewogen und Teils auch gezwungen. Immer mit der offenen Frage, wie sich diese so hochschaukeln konnte, um zu so einem suspekten Ende zu gelangen. Erst das erkennen meiner Schwäche, nämlich der bereits angesprochenen Fähigkeit mein Gegenüber besser einzuschätzen hat mir dabei geholfen, dieses Hochschaukeln zumindest zu verkleinern und früh genug zu erkennen.

Der Vorteil ist, das ich meine Beziehungen immer länger führen konnte. Der Nachteil war, das sie oft auch größer belastend, in den Situationen des "freiwilligen" Verlierens für mich waren. Das habe ich getan, weil ich durch die Erfahrungen zumindest öfter wusste, das ich mich in meiner Einschätzung geirrt haben musste. Mir ist aufgefallen, das ich mein Gegenüber zumeist ein kleines bisschen zu Positiv einschätze. Die grundsätzliche Gutmütigkeit also weiter übertrieben, nach außen hin gebe. Dadurch war ich ein gefundenes Fressen für mein Gegenüber. Denn derjenige wusste, das ich mit "offenen" Karten spiele und immer wieder vergeben würde. So lange bis es an die eigene Substanz geht. Ab dort wäre ich schon so lange im Spiel gewesen, das mein Gegenüber rein rechnerisch auf kurze Frist, immer einen Gewinn aus mir ziehen würde.

Das allerdings halte ich für eine fatale Fehleinschätzung, vieler meiner Bekanntschaften im Leben. Diese hatten meine Gunst genossen und konnten sie ausnutzen. Soweit richtig, das man davon mehr hat, als gibt. Ich glaube aber, das die Dinge größer sind und viel komplexer zusammen hängen, als sie offen ersichtlich wären. Dadurch ist mir oft aufgefallen, das ich durch das alleinige verlassen des Spieles, einen enormen Schaden hinterlassen habe. Vielmals war er nicht sofort sichtbar und ab und an um so mehr.

Diese Erkenntnis, hat mich auch weiter in meinem Verhalten bestärkt und den glauben an dessen Wahrhaftigkeit gefördert. Trotz der "negativen" Belastungen, ist es mir gelungen, all das zu erkennen und mit den letzten Jahren auf einen Nenner mit mir selbst zu bringen. Mein Vorrang für die Zukunft ist und bleibt auch, das ich von dem Spiel genug haben muss, um die Fehler meinerseits und die Fehler meines Gegenübers so weit ausgleichen zu können, das ich genug "negative" Züge einstecken kann, ohne mich zu verausgaben. Mir ist heute mehr den je klar, was ich mache und vor allem hier, mit euch das Gamifikation Spiel zu spielen. Für mich ist das etwas besonderes, hier zu sein.

Es bereitet mir durch die Art der zeitlichen Freiheit und der direkten Messbarkeit durch die Statistiken, einiges an Freude und Zuversicht, mich weiter zu entwickeln. Dank der Distanz, die wir hier zwangsweise wahren, kann ich rechtzeitig entscheiden und agieren, um größer Missverständnisse und daraus resultierende, meist unnötige Streitigkeiten zu vermeiden. Ich habe Zeit, über eure Züge nachzudenken. Ihr zeigt mir sogar, wenn meine Züge euch gefallen haben(Votes,Comments). Das ist sehr erfreulich und auch einfacher für mich.

Gleichzeitig kommt man nicht nahe genug an mich heran, um mir wirklich zu schaden. Auch dieses Wissen alleine reicht mir, um auch mal etwas intimere Gedanken wie diese hier, zu teilen. Vielleicht spielt ihr auch ein Spiel und wisst es nur nicht. ;-)

Ich bedanke mich für die wertvolle Zeit, die ihr hier mit mir verbringt
und wünsche euch einen guten Zug. :-)

Salve und lange Tage angenehme Nächte
(SulTaN)

Euer

Alucian

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This is a very difficult theme. I think that all people definitely play games - both here and in real life out there. Saying we don’t do it would be a lie to ourselves.

And I think it’s important to realize where the game is and how it happens. It’s better than playing without knowing. Otherwise, it would be like an actor on stage who thinks the stage and his role is a 100% real.

BUT at the same time it’s important to stay true to yourself, honest, and in touch with your true essence.

About being open... I think openness to the world is actually a better shield than hiding from it. It sounds like a contradiction, but it works ))

About forgiving people and giving chances -
From personal experience (in life in general, not on steemit)... I have done different things and mistakes, and people could have left me for them forever. But they stayed. I was given chances when even I myself wouldn’t believe me anymore. They kept trusting me and my good nature and that I would recover.
Now remembering that I always try to give chances - at least for some time - to others. People often make mistakes when they are confused, weak, scared, or stupid. Then they fix themselves or learn from it.

But of course we have to know when enough is enough and figure out if we are dealing with someone who just wants to use and abuse others.

You have my full Respect, because you seem to have exactly understood what I want to say.

Thank you very much, for complete and explain my point better than myself.

There is no more, i want to say about it. I am wordless in this moment. :-)

Thank you and I am sorry that I do not know much German to write here. I could use a translator, but then again, I have no idea if it would translate the things right!

You´re Welcome,
in german language, i wrote a "hard" style, to understanding me.
But your answer shows, that the translation tool does his job good enought.
For me it is the same problem, to wrote in english.
And my russian knowledge is not here.^^
I do not find a wrong part or mistake, in your answer.
You made a very good work.

Ich mag keine falschen Spiele, lieber direkt ins Gesicht sagen.

Ein "falsches" Spiel, gibt es für mich nicht. Nur ein Spiel, das ich mitspiele oder nicht. Mir ist dennoch bewusst wie du das meinst. Für mich ist es kein Thema, das mich beschäftigt. Wie ich bereits geschrieben habe, ist es meine Wahl, bei einem Spiel dabei zu sein oder nicht. Denn Spiele spielen wir immer, ob wir wollen oder nicht.
Man kann das auf einzelne Situationen herunter brechen, wenn man möchte, um es leichter verständlich zu machen. Diese Fähigkeit baue ich noch aus und mit der Zeit wird es mir leichter fallen, das auch so zu vermitteln.

Hmm, sehr nützlich finde ich die 80% Regel, glaub Vera Birkenbihl hat die mal erzählt. Sie besagt, das 80% von dem was man versteht, Ergänzungen vom eigenen Gehirn sind. Soll heißen, meinen Text den du jetzt gerade liest, 80% von dem was du davon verstehst hast du selbst dazu getan, nur 20% davon sind von mir.

Ich weiß nicht, wie viel davon stimmt. Was ich aber sagen kann, oft ist das was man verstanden hat nicht das, was der andere sagen wollte. Da erzähle ich dir sicherlich nichts Neues. Trotzdem, es ist nicht selten erstaunlich, wenn man etwas verletzendes hört und es dem anderen dann sagt, was man verstanden hat. Denn im Grunde will man in einer Beziehung, dass es dem anderen gut geht. Das ist für mich in jeder Beziehung das Fundament, an dem es keine Zweifel gibt.

So lange das Fundament stimmt, kann der andere noch so verletzend sein, du weißt trotzdem, es ist nicht seine wahre Absicht dir weh zu tun. Er trägt nur einen Schmerz, einen Ärger oder so etwas in sich, macht dich vielleicht dafür verantwortlich. Das sind sehr schwierige Gespräche, das eigene verletzt sein so rüber zu bringen, dass der andere es nicht als Kritik hört und auf Verteidigung schaltet. Denn dann geht es um's Recht haben und wird ein Kampf, bei dem beide verlieren.

Frau Brikenbihl war eine sehr intelligente Frau.
Die 80% "Eigenanteil", sind mir zu allgemein und damit auch wieder wahr.

Ankjhers gelkgt, vekjldsst du das hizr wakölkölch aköh zu leden. :-)

Deinen letzten Absatz finde ich besonders gut geschrieben.

Danke dir dafür.

Hey - bist du doch noch wach? Hab dir auf Discord eine PM geschickt. Dachte du pennst schon friedlich.

Ich war noch wach, hab aber die Uhr vergessen und als ich drauf geguggt habe, war es nach dem sehr langem Palaver mit dem Balten schon halb 3 Uhr O.o und ich im Halbschlaf. Ich bin normalerweise nicht so ein unzuverlässiger Mensch und entschuldige mich hiermit noch einmal.
Bin im Discord nun daueronline und richte mich nach dir wenn du Lust und Zeit hast.

Gerne. Ankjhers gelkgt... versteh kein Wort, meine 80% reichen da nicht. Wollte auch schon was in der Art schreiben ;-)
Glaab da Alu woas agrad, wos i moan.

Jetzt weiß ich auch was es für ein Spiel ist :D

Ich nenne es Leben. :-)

Hallo Sascha,

aus dem Stegreif heraus kann oder besser gesagt wage ich es nicht zu beurteilen, welche "Strategie" sich letztendlich als die befriedigendere Variante herausstellt.
Aus eigener Erfahrung darf ich dir nur verraten, dass irgendwann der Tag am Horizont erscheint, an dem du über eine Freundschaft oder Bekanntschaft Bilanz zu ziehen beginnst. Genau an dem Tag ist die Gefahr am größten, ein Verfechter des Prinzips wie du mir - so ich dir zu werden, denn eine extreme Schieflage in der Buchhaltung macht ein Überdenken unausweichlich.

Beste Grüße
Wolfram

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Danke Dir sehr :-)

@hansgans, da bin ich ganz bei Dir! Direkt und keine drum rum Gerede. Es gibt aber viele Menschen die genau das nicht ab können!

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Du schreibst da heute in einem völlig irren stil, das könnte auch aus der beschreibung eines medikaments entnommen sein.

unmöglich zu verstehen für mich, trotz dreimaligen durchquälens.

Dann schau dir mal den Kommentar von araksa an, eine sehr intelligente Dame. :-)
Vielleicht hat sie etwas mehr Klarheit für dich zu bieten?

Den Aphoteker habe ich noch nicht gemacht,^^ aber ich nehme das einfach als Kompliment auf.
Das ist ein weiterer Versuch, viel in wenig zu packen.
In Zukunft werde ich wohl auch über solche Beiträge, eine Hirnverknotungswahrnung ausgeben müssen. :-)

🤣🤣🤣

Du solltest die Namen die du lobend erwähnst mit @ komplett ausschreiben, sonst erfahren die ka nie von.

Der Stil war für mich tatsächlich irrsinnig schwer verständlich. Aber das bot mir die Möglichkeit, deine Theorien da oben gleich leicht auf die Probe zu stellen.

Hoffe ich hab mich nicht wieder zu unfreundlich ausgedrückt im vorherigen Kommentar.

LGM 😎😋🤔

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Tja so läuft das.^^ Ich schreibe mein @, wenn ich jemanden direkt anspreche. Das habe ich in dem Falle nicht getan, sondern über jemanden gesprochen. Vielleicht ist dir aufgefallen, das ich immer noch recht sparsam mit meinen Erwähnungen anderer bin?! ;-)

Der Stil war für mich tatsächlich irrsinnig schwer verständlich. Aber das bot mir die Möglichkeit, deine Theorien da oben gleich leicht auf die Probe zu stellen.

Na, hab ich auch brav bestanden?^^

Hoffe ich hab mich nicht wieder zu unfreundlich ausgedrückt im vorherigen Kommentar.

Nein, Nein. Du kannst mich sogar beleidigen und beschimpfen. :-) Hauptsache es geht nicht zu weit und ich weine abends heimlich in mein Kissen, weil du Recht damit hast. :-)

Man kann in Vergebung leben, auch zu Menschen, die man trotzdem nicht mehr aktiv in seinem Leben hat, weil sie einem nicht gut getan haben. Mich persönlich hat zu vergeben frei gemacht von alten, negativen Gefühlen. Ich denke es ist gut sich Gedanken zu machen welch ein Mensch man sein möchte und danach zu handeln in zwischenmenschlichen Beziehungen.

Posted using Partiko Android

Immer nur, oder um es zu verdeutlichen ausschließlich zu vergeben, würde bedeuten, das man sich verausgabt. Ständig zu vergeben habe ich versucht und bin auch negativ für mein Umfeld, heftig damit gescheitert. Man sollte sich gegenseitig die Konsequenzen seines Handelns schon bewusst machen. Sonst hat auch derjenige, dem man eigentlich vergeben würde, kaum eine Chance sein Verhalten zu spiegeln und einzusehen, worin man sich verändern könnte.
Auf Deutsch:
Wenn der Klügere nachgibt, trägt der Dümmere den Sieg davon, nur um ihn auf dem Weg wieder zu verlieren.
Das kann für beide nicht gut sein.
Ich sehe natürlich nicht, das es "Klug" und "Dumm" alleine gibt.
Das ist nur ein Beispiel.

Ich denke es ist gut sich Gedanken zu machen welch ein Mensch man sein möchte und danach zu handeln in zwischenmenschlichen Beziehungen.

Meine Worte sollen nur meinen Rahmen darstellen, wie ich mich verhalte. Das muss jeder für sich heraus finden. Wenn ich damit überhaupt zum nachdenken anrege, ist mein Ziel damit erreicht.