Wer mit dem Strom schwimmt ist einfach nur ein Mitläufer, bzw. Mitschwimmer. Er wird mit dem Strom schwimmen, egal in welche Richtung der Strom läuft; er wird im Heer seiner Mitschwimmer einer von Vielen sein, er wird nur ein kleines Rädchen dieser grossen Maschinerie sein. Er wird niemals aus diesem Heer von Mitschwimmern herausstechen und eines Tages wird er im weiten Meer untergehen ohne je gelebt zu haben.
Wer gegen den Strom schwimmt, wird lange Strecken alleine schwimmen müssen, denn dieser Weg ist sehr einsam. Zudem kostet es viel Kraft gegen den Strom zu schwimmen, man kann sich nicht von dem Strom mitreissen und treiben lassen, sondern man muss sich jeden Meter voran kämpfen. Da er alleine ist, aber diejenigen, die mit dem Strom schwimmen sehr viele sind, muss er sich zudem immer wieder an denjenigen, die ihm entgegen schwimmen vorbei kämpfen. Da sie ihm nicht ausweichen, muss er dabei sehr standhaft und tapfer vorgehen.
Doch umso näher er an die Quelle gelangt, desto weniger werden diejenigen, die ihm entgegenkommen. Zudem hat er durch sein ständiges gegen den Strom schwimmen Erfahrung gesammelt und ist auch sehr kräftig geworden. Es kommt hin und wieder vor, dass ihm jemand der ihm entgegen Schwimmenden den Weg versperren will, doch durch seine Kraft und Erfahrung lässt er sich nicht aus der Ruhe bringen und führt seine Reise fort. Er weiss, wohin ihn sein Ziel führt. Er hat es fest im Blick. Er will zu der Quelle.
Diejenigen, die mit dem Strom schwimmen, wissen nicht, wohin ihre Reise sie bringen wird. Sie schwimmen einfach nur mit, weil alle in diese Richtung schwimmen. Sie kennen weder ihr Ziel, noch wissen sie, weshalb sie sich eigentlich auf dieser Reise befinden. Die meisten von ihnen sind zudem noch nicht einmal gute Schwimmer, sie gehen nur deshalb nicht unter, weil das Getümmel im Wasser zu gross ist. Nicht, dass ihnen von den anderen geholfen würde, nein, ganz im Gegenteil. Jeder versucht jeden herunterzuziehen, damit er mehr Platz hat.
Eigentlich ist es viel leichter, gegen den Strom zu schwimmen, doch leider wissen das sehr Viele nicht.
Ich wünsche euch alle die Erkenntnis, wie leicht es ist, gegen den Strom zu schwimmen und den Mut und die Kraft dies auch umzusetzen und ich wünsche euch, dass ihr die Quelle erreicht!
Sehr guter Beitrag, der einem die Erkenntnis bietet, wie oft man sich unbewusst innerhalb des Mainstreams bewegt und dabei Wohlbefinden mit Bequemlichkeit verwechselt.
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Danke für deinen wertvollen Kommentar!
Es stimmt, was du sagst, daher ist es wichtig, sich dieses Bewusstsein zu erarbeiten um dann bewusst das Wohlbefinden der Bequemlichkeit vorziehen zu können!
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Danke, eine sehr schöne Analogie!
Da muss ich noch altklug hinzufügen: Ohne die anderen Vielen im Fluss wüssten die gegen den Strom Schwimmer nicht die richtige Richtung. Um sich als Quellensucher wahrzunehmen und einer In-Group zugehörig zu fühlen, braucht man die Out-Group. Da das eine vom anderen sonst nicht zu unterscheiden wäre.
Ganz alleine gegen den Strom zu schwimmen ist aus meiner Sicht nicht möglich.
Dazu nehme ich mich aus der Metapher heraus und in meinen Alltag hinein. Eine völlig andere Sicht in einem Raum zu vertreten, bei der ich eins zu hundert bin, schaffe ich vielleicht am Anfang. Doch mit der Zeit erliege ich der Sehnsucht, dazu gehören zu wollen. Ohne die Crowd überlebe ich das sonst nicht. ;-)
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Guter Realitätsbezug. Aber es ist das Ich, dass sich dafür entscheidet dazugehören zu wollen. Doch dieses Dazugehören, kann auch wechseln. Heute ist es die eine Gruppe, morgen vielleicht eine Andere. Und dann gibt es noch die erzwungene Gruppe. In einer erzwungenen Gruppe ist die Sehnsucht nach freier Entscheidung groß, oder man ergibt sich dem Druck und schwimmt orientierungslos mit.
Sklavenhaltergesellschaften haben z.B. 2 Gruppen. Eine Gruppe der freiwillig zusammengeschlossenen Sklavenhalter mit dem Bezug zur Crowd Sklaven zu halten. Und die andere Gruppe der Sklaven, die in diese Gruppe gezwungen werden. Dann könnte das mit der Sehnsucht auch anders aussehen, Entweder die Sehnsucht, wenn schon in der Gruppe der Sklaven, dann bitte auch alle Gleich, mit gleichen Rechten ausgestattet (eigentlich keine). Und wenn dann alle Gleich sind, stellen die Sklaven fest wie viele sie sind. Sie haben dann eine Sklavenmoral entwickelt. Sie suchen dann eine Gruppe, die Ihrer Sklavenmoral entspricht (Interessen) Ziel ist es, innerhalb dieser Interessen, ihre Interessen durchzusetzen. Es kommt beim Schwimmen im Strom zu einem heftigen Gerangel. Da kann der Wunsch gegen den Strom schwimmen zu wollen oder ins seichtere Wasser zu gelangen durchaus groß sein. Entscheidend bei diesem Unterfangen ist jedoch, wie weit er oder diese Gruppe seine Sklavenmoral ablegen kann?
Jetzt schauen wir in die Realität. Da gibt es einzelne, die sich von der Sklavenlogik befreien wollen und es gibt die Gruppe der Gegenstromschwimmer, die diese Sklavenlogik nicht ablegen können. Sie errichten, ohne sich dessen bewusst zu sein, wieder eine Sklavenhaltergesellschaft mit lauter Gleichen, Dass Nennen sie dann Freiwillig.
Durchaus ein paradoxes Phänomen oder?
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Besten Dank für das Kompliment & die Anregung zum Austausch.
Zu deinen Gedanken möchte ich die Wahrnehmung hinzufügen. Wenn einer gar nicht weiß, dass er versklavt wird & mit seiner Schwimmerei ganz zufrieden ist, dann fangen die anderen an ihn zu stören, die ihm beipulen wollen, dass er an einem Seil hängt, was diejenigen zieht, die es gemütlich in der Jacht haben. Bisher hat der Schwimmer gar nicht realisiert, dass ein Seil um ihn geschlungen ist. Er spürt Widerstände, Untiefen, ruhige Gewässer und manchmal dreht er sich auch um und paddelt nur sachte mit den Füßen oder gleitet dahin. Die vielen anderen, die weiterziehen, erlauben das schließlich, weil niemals alle zur gleichen Zeit ein Nickerchen machen.
Nun beginnt er darüber nachzudenken... je mehr Schwimmer zornig auf ihre Seile zeigen, umso zorniger wird er selbst.
Was ist nun aber die Realität? Ist real, dass er das Seil einfach kappen und ruhig vom Ufer aus zusehen kann? Bleibt das Seil immer ein Teil seines Lebens und geht es darum, zu akzeptieren, dass es Schmerz, Anstrengung, Herausforderungen gibt? Is real, dass man kämpfen soll und will? Du hast Recht: Es ist eine Entscheidung. Die Sklavenmoral abzulegen kann durchaus etwas ganz anderes sein während man an den faktischen Umständen rein gar nichts verändert.
Die Sklavenlogik ist eine, wenn ich sie als Prämisse akzeptiere. Habe ich aber eine ganz andere, dann ist die Paradoxie nicht mehr vorhanden.
Man könnte auch kurz sagen: Innocence is bliss:-) Leider verlieren wir alle im Leben einen Teil unserer Unschuld...
Gleichheitsbestrebungen ... schwierig. Heikles Thema. Genau wie der verabsolutierte Individualismus ...
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Ganz alleine gegen den Strom zu schwimmen ist aus meiner Sicht nicht möglich. da möchte ich noch ergänzen: man kann doch alleine gegen den strom schwimmen, die frage ist wie lange? sollte der schwumm auf gefallen anderer stossen, ist man vielleicht nicht mehr alleine, sonder kann dadurch einen seitenstrom erzeugen.
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Meinst du damit, dass du dich indem du dich dagegenstemmst, andere motivieren kannst, es dir gleich zu tun? Klar, das passiert.
Dazu braucht es im Alltag ganz schön viel Mut. Die Philosophie ist das eine - so habe ich gelernt - der Alltag mit den Ethik-Ansprüchen das andere. Ich finde es spannend, reale Beispiele zu hören, wo sich einer getraut hat und in der anfassbaren Welt zu seinem Chef sagt: "Nein, ich denke nicht, dass ich das machen will. Ich möchte viel lieber das und das tun, weil ich stärker darin bin, als in dem, was du mir gerade aufträgst." ;-)
Meine Vorgesetzte sagte mir einmal, dass ich mit meiner Art, über Dinge nachzudenken, die eigentlich gar nicht meinen Aufgabenbereich betreffen, Leuten auf die Füße trete. Gleichzeitig hat sie es aber gelobt.
Aber ich bekleckere mich nicht mit Ruhm. Das sind goldene Ausnahmen, bei denen ich - um es salopp zu sagen - genug "Arsch in der Hose" hatte, meine Wünsche und Ziele zu formulieren. Häufiger winke ich innerlich ab.
Das will ich mir abgewöhnen. Nicht leicht...
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Wow, das ist der Scheidepunkt: Nein zu denken, zu sagen und das Nein zu handeln. Gesteuerte Entscheidung und eigenverantwortliche Entscheidung. Als ich noch für einen Baukonzern gearbeitet habe, vor vielen Jahren, war ich von Beginn meines Firmeneintritts auf Auslandsmontage (6 Jahre arabisches Sprachgebiet). Dort musste ich lernen eigenverantwortliche Entscheidungen zu treffen. Kombiniert mit der Auftragserfüllung stellte sich die Frage des Wollen und Können nicht. Als wir aus dem Ausland zurück kamen, nannte man uns die Unbeugsamen. Unbeugsame die sich in eine Firmenhierarchie nicht eingliedern konnten. Selbstverantwortung hat das verhindert. So wurde aus mir das was ich heute bin, unbeugsam. Auch gegenüber dem Staatskollektiv. Aber du hast recht, es bedarf viel Mut und Wissen, sowie der zugehörigen Handlung. Wissen ohne Handlung ist kein Wissen, sondern lediglich Information. Daher habe ich auch einen kleinen Blogbeitrag zu Krieg auf meinem Blog veröffentlicht.
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Erzähl mal ein bisschen von deinen Auslandserfahrungen mit den Menschen, die du trafst und die dich weiter brachten. Das fände ich interessant. Soweit nicht schon geschehen auf deinem Blog. Für heute bin ich alle und werde bei dir morgen mal reingucken.
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@erh.germany das wäre aber ein Roman. Ich werde es in kurzen Schritten versuchen. Ich war als Jungingenieur (vor dem ersten Irak Krieg) in Bagdad. Wir hatten dort ein Palastprojekt. Die Bauleitung bestand aus 7 Personen zuzüglich meiner Wenigkeit. Der damalige Oberbauleiter war sehr erfahren, vor allem auch im Umgang mit den Mitarbeitern. Durch ihn wurde ich ins kalte Wasser geworfen. Mein erster eigenverantwortlicher Auftrag, war das Einmessen des Ostflügels inkl. Gebetsraum usw. Dazu kam die Konzeptionsprüfen des Palastbunkers, sowie die Bodenbeschaffenheit der Schwingungslager für das Bunkerprojekt. Theoretisch hatte ich diese Vorgänge gelernt, aber noch nie praktisch umgesetzt. Schweiß war an der Tagesordnung, aber nicht wegen der Hitze, sondern wegen der Verantwortung. Ich lernte dabei, dass viel Theorie nur was für das Zertifikat nützt, aber die Praxis etwas anderes darstellt. Ich hatte zum Glück 2 Vietnamesen als Helfer, die mich freundlich unterstützten und mir hilfreiche Tipps gaben. Ich lernte dabei auch zu Fragen, wenn ich nicht weiter wusste. Mein Oberbauleiter ließ mich machen und schritt nur ein, wenn ich um Hilfe gebeten habe, wie ein Mentor. Mit den 2 Vietnamesen habe ich heute noch Kontakt, trotz unserer Sprachprobleme. Ich bekomme regelmäßig Bilder von deren Enkelkinder. Obwohl sie technisch mehr Erfahrung hatten als ich junger Spund nahmen sie mich als Autorität war und das hat sich bis heute nicht geändert. Damals hatte ich das nicht ganz verstanden, aber als ich mehr über deren Mentalität und Lebensweise erfahren durfte, verstand ich auch das Warum. Autorität wird in diesem Kulturkreis noch in seiner ursprünglichen Form verstanden. Sie lernten von mir Pläne zu lesen, Materialkunde, statische Konstruktionsgedanken. Das war für sie mehr wert, als ihr technisch- handwerklicher Vorsprung.
Das Gelände war militärisch bewacht und besonders die Offiziere gingen mit den Arbeitern, die meisten aus Vietnam, nicht gerade zimperlich um. Vor diesen Soldaten hatten sie lediglich Angst, aber sie wurden nicht als Autorität betrachtet. Das änderte sich erst später, als wir mehrere lange Unterredung mit dem irakischen Machthaber (Saddam Hussein) führen durften. Der Umgang wurde besser, aber die Abwesenheit des Autoritäsgedanken blieb. Durch ihn haben wir auch viel über die Denkweise der irakischen Bevölkerung erfahren. Dies war für uns auch sehr wichtig, da wir naturbedingt mit den verschiedensten Irakis in Kontakt standen. Wir lernten dadurch, wann und wie man uns ernst nahm. Das war sehr unterschiedlich (Herkunft, Familie, Clan, Hierarchieform, Religion).
Wenn ich über den arabischen Sprachraum spreche, muss ich hinzufügen, dass es sich um den schwierigsten Kulturkreis handelt, den ich je kennengelernt habe. Die Menschen sind sehr extrovertiert, sehr freundlich, aber auch sehr schnell aggressiv. Toleranz und Kompromissbereitschaft wird in den meisten Fällen als Schwäche ausgelegt, man wird sogar als dumm dargestellt. Von unserem Oberbauleiter konnten wir in dieser Hinsicht sehr viel lernen.
Als wir Bagdad verlassen mussten, aus Sicherheitsgründen (obwohl es keinen Anlass dafür gab, wir hatten nicht das gleiche erlebt, wie unsere Angehörigen in Deutschland erfahren haben. Doch Politik hatte ich damals noch nicht verstanden), sind wir zu einem Ölprojekt nach Oman.
Dort zeigte sich ein ganz anderes Bild. Das hier zu beschreiben, wäre unmöglich. Dazu müsste man ein Buch schreiben. Auf jedenfall konnte man alles gelernte über die Irakis dort nicht mehr verwenden. Ich fühlte mich persönlich im Irak wohler als in Oman. Auch die Oberschichten kann man nicht miteinander vergleichen. Oman ist für mich keine Reise wert. Auch unser Oberbauleiter hat uns zu Vorsicht geraten, was man ernst nehmen musste. Man kann das in etwa mit Dubai vergleichen. Viele sind von Dubai begeistert, ich auch, aber vom alten Dubai, das welches die wenigsten kennen. Trotz der festgelegten Hierarchie, die in Alt- Dubai herrscht, sind die Menschen ehrlicher. Das neue Dubai ist nur schön und toll, wenn man die Sonnenbrille aufbehält.
Wenn ich heute darüber nachdenke, haben mich bei meiner Auslandserfahrung die Vietnamesen unser Oberbauleiter ein Isländer, unser Ansprechpartner für den Palast, einige Irakis die sich zu den Persern zählen (Perser im ursprünglichen Wortgebrauch), tatsächlich weiter gebracht. Das einzige was ich heute bereue ist, dass ich nicht auf meinen Oberbauleiter gehört hatte. Er hatte mir angeraten, nach meiner Rückkehr den Baukonzern zu verlassen. Er warnte mich vor der Gier und der dazugehörigen Korrumpierung. Diese Warnung habe ich nicht ernst genommen.
Nach meiner Rückkehr, lernte ich das Wort Gier verstehen. Gier nach Geld, Macht, Anerkennung. Wie macht man unbeugsame beugsam? Entweder mit Gewalt, oder mit Geld Macht und Anerkennung.
Geld hatte ich schon im Ausland gutes bekommen (am Anfang inkl Auslösung 11.000 DM, kurz vor meiner Rückkehr 17.000 DM. Doch es ging ja noch mehr.
Ich bekam einen Posten in der Projektentwicklung, war im DIN Ausschuss, durfte Vorträge halten über Projektentwicklung und Projektsteuerung, entwickelte PPP Projekte und formulierte Gesetzesentwürfe. Alles was zum klassischen Lobbyismus dazugehört. Man lernte, wie Politik und Juristerei funktioniert und wie man Menschen betrügt, ohne das sie es merken. Ich lernte, wie man ganze Massen an der Nase herumführen kann, auch an den Unis oder technischen Hochschulen. Man lernte die Kunst der Dialektik.
1998 war ein Jahr der Entscheidung. Schlechtes Gewissen kam durch. Entscheidend war eine Novellierung zur Energieeinsparverordnung (ENEV) und einer Modifizierung des Energieeinspargesetzes (EEG). Zuvor hatten wir die Menschen mehr oder weniger betrogen. Ab diesem Zeitpunkt war es betrügerische Perfektion. Eine Kurzschlusshandlung hatte mich veranlasst den Konzern bin in Minuten zu verlassen. Alle Positionen, Vergünstigungen usw., weg. Innerhalb ein paar Minuten.
Danach ging es erst mal steil bergab. Scheidung begleitete die Talfahrt. Ökonomisch ging es ganz nach unten. Die Talfahrt dauerte ca. 5 Jahre. Erst als ich meine 2. Frau kennen lernte, stoppte die Talfahrt. Sie war mein neuer Mentor. Ein Mentor von der Art meines ehemaligen Bauleiters. Eine Frau mit ganz anderen Fähigkeiten. Sie konnte zuhören, zuhören und immer wieder zuhören. Mit meinem Wissen, das ich angesammelt hatte, konnte sie nichts anfangen, aber sie zeigte mir, dass es mit dem Wissen auch eine zweite Seite der gleichen Medaille gibt. Sie schenkte mir das kleine Büchlein Sunzi, wie die Biographie von Anne R. Chérie in der englischen Urfassung. Und ein Buch von Ayn Rand.
Das waren die nächsten Menschen die mich weiter gebracht haben und noch heute erfolgreich begleiten.
Der Rest und Internes bleibt in meiner Familie und im engsten Freundeskreis.
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Ich danke dir, @zeitgedanken für diesen ausführlichen Bericht. Es ist etwas völlig anderes, eine persönliche Geschichte zu lesen als z.B. einen Zeitungsbericht. Mich hat das berührt.
Komisch, dass ich gerade auf dich treffe. Ich schrieb eine komödiantische Novelle und habe u. a. Dubai als das Nonplusultra für menschliche Verrücktheit genommen. Im Buch liest es sich lustig, es hat aber den Hintergrund, dass ich bei meiner Recherche über die gigantischen Baumaßnahmen einen kritischen Blick aufbehielt. Es kommt mir wie ein zweites Las Vegas vor. Ich veröffentliche hier das Ganze kapitelweise. Vielleicht magst du mal reinlesen.
Wie es scheint, bist du einen langen Prozess durchlaufen, der dich in die Abgründe menschlicher Motive hat blicken lassen. Gier ist ein großes Thema. Es ist für das eigene Spiegelbild wichtig, dass man sich angucken kann und sich seiner nicht schämt. Mut ist, eine gesicherte und finanziell attraktive Position hinter sich zu lassen und damit alle Privilegien. Den hast du bewiesen, als dein Gewissen es nicht mehr mit sich vereinbaren ließ ...
Ich habe mit Interesse gelesen, was du über die verschiedenen Mentalitäten geschrieben hast, wie die Menschen mit Autorität und Hierarchie in anderen Ländern umgehen. Danke dafür!
Ayn Rand kenne ich, habe hier ganz zu Anfang einen Beitrag auf Englisch verfasst über die Gier. Das andere Buch kenne ich nicht, hast du den Autoren für mich?
Jedenfalls Danke dir für deine Offenheit.
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Das Büchlein Sunzi gibt es bereits im Internet. Hier eine Deutsche Fassung
https://hdms.bsz-bw.de/files/357/Sunzi.pdf
Die Biographie von Anne Chérie wurde bereits ins deutsche übersetzt und ist noch ausführlicher als meine erste Version aus dem englischen. Es ist als Roman geschrieben, der in 30 Jährigem Arbeit entstand. dieser enthält in Teilen die Fiktion von Karola Timbrins und die Biographie wie auch Inhalte der Tagebücher von Lauren Jackson.
Anne Chérie war 2 Jahre Präsidentin der Tomasischen Republik. Herausgegeben wurde die deutsche Fassung von Stefan Blankertz ISBN 978-3-7431-5209-0 und ist auch über Amazon zu erwerben.
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Las Vegas ist eine große Spielwiese aber ungefährlich. Dubai, Abu Dhabi, Riad und noch ein paar mehr sind Kapitalvernichtungsbecken, deren Auswirkungen wir noch erheblich zu spüren bekommen. Kapital in seiner eigentlichen Bedeutung also nicht nur der Begriff Geld.
In diesem Zuge möchte ich auf meinen Block verweisen, was ich zum Stockholm- Syndrom veröffentlicht habe. Vielleicht ist es für Dich nützlich.
https://steemit.com/demokratie/@zeitgedanken/grassiert-in-westeuropa-das-stockholm-syndrom
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Ein schöner Artikel und durchaus nachvollziehbar. Was jedoch fehlt ist die Tatsache, dass derjenige, der mit dem Strom geschwommen ist nicht auf einmal die Kraft besitzt, umzudrehen. Schon die Energiemenge, die er dafür braucht, hat er noch nicht angesammelt.
Man sollte daher zuerst einmal versuchen an den Rand des Stromes zu gelangen, da dort naturgemäß der geringste Sog vorhanden ist. Hier kann man erst mal entspannter schwimmen und sich die vorbei Schwimmenden betrachten. Es ist ja nicht für jeden unbedingt der falsche Weg. Vielleicht ist es auch nur die falsche Geschwindigkeit. Dann sollte man sich auch mal richtig entspannen und aus dem Wasser steigen, aber nicht sofort. Sondern dort, wo man stehen kann. Eventuell reicht das manchem schon um sich einen Überblick zu verschaffen. Manchmal hilft auch ein Aussteigen aus dem Wasser um zurückzublicken. Jedoch nicht um in der Vergangenheit zu schwelgen, sondern um zu erkennen, ob der Flusslauf unnatürlich begradigt wurde. Naturbedingt mäandert ein Fluss wenn er nicht gerade eine Schlucht durchläuft und zu einem Wildwasser wird. Wildwasser zu durchqueren will gelernt sein. Dann sollte man sich auch die Geschwindigkeit des Flusslaufes betrachten, denn eventuell ist er gestaut und es kommt irgendwo eine Schleuse oder ein Wasserfall.
Es ist jedoch nicht förderlich, wenn alle an die Quelle zurückschwimmen, denn wenn der Platz an der Quelle verstopft wird, entsteht dort ein überdimensionaler Druck, der die Quelle zerreißen könnte. Wir brauchen auch nicht bis zur Quellmündung zurück. Entweder man verschafft sich einen Überblick, wo ein Nebenlauf sich eventuell schon gebildet hat, der seinem Tempo entspricht, oder man muss den Mut aufbringen, sich seinen Nebenlauf zu schaffen, also sich einen eigenen Weg zum Meer bahnen. Vielleicht entsteht dabei ein kleinerer See, der einem ausreicht um dort zu verweilen. Aber man sollte auch dort nicht zu lange verharren, da man sonst zu stinken beginnt. Der natürliche See muss auch ausgetauscht werden, da er sich ansonsten zu einer Kloake entwickelt.
Schwimmt man weiter, ist es machmal auch sinnvoll sich einem guten Schwimmer anzuschließen und sich in seinem Sog mitziehen zu lassen. Naturbedingt, wenn die Strecke gemäandert ist, wechseln sich die schnellsten Schwimmer immer wieder ab und es gibt ausreichend Zeit sich am Rand auszuruhen. Naturbedingt ist der Ozean das Ziel und nicht die Quelle. Der Ozeane ist das Sammelbecken von Wissen und Erfahrung. Manche erreichen dieses Ziel nie, da sie zu lange in den Seen verharrt sind, oder es durch unnatürliche Schleusen nicht geschafft haben. Würden alle den Weg bis zum Ozean schaffen, würde dieser seinen Salzgehalt verlieren.
Für die einen ist der Ozean erstrebenswertes Ziel und es sollte auch für jeden das Ziel sein. Doch sollte man nicht vergessen, dass nicht alle das Ziel erreichen werden. Meistens reicht ein Binnenmeer aus. Wer an die Quelle ganz zurück will, verpasst das Leben selbst.
Wichtig ist zu wissen, dass es eine Quelle gibt und dass der Flusslauf mal mäanderartig verläuft und manchmal als Wildwasser durch Schluchten stürzt. Um zum Ozean zu kommen, ist es für manche aber auch ratsam zu laufen, vor allem, wenn man das Schwimmen nicht gelernt hat. Manchmal kann man auch das Wasser betreten, aber immer an seinem eigenen Können gemessen.
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Konfuzius hat auch mich öfters inspiriert.
Meine Erfahrung:
An der für dich richtigen Abbiegung und zum richtigen Zeitpunkt gegen den Strom zu schwimmen ist sicherlich noch intelligenter als grundsätzlich sich gegen den Strom zu stellen.
Ich habe sogar den Eindruck, dass sehr viele Menschen gegen den Lebensstrom schwimmen und ihre wertvolle Kraft verpulvern.
Danke für deinen Beitrag @andalucia
Liebste Grüße @seelensprache
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Da ist etwas sehr Wahres dran.
Es ist sehr sinnvoll, an einer Mündung abzubiegen, wenn der richtige Zeitpunkt gekommen ist und wenn dich diese Mündung an einen guten Ort oder gar an dein Ziel bringt!
Die allerliebsten Grüsse zurück
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super geschildert! es gebe hinzuzufügen, das der strom immer den weg des geringsten wiederstandes geht. gewollt oder nicht!
dein absatz gegen den schluss find ich besonders wertfoll: Eigentlich ist es viel leichter, gegen den Strom zu schwimmen, doch leider wissen das sehr Viele nicht.
in zentraleuropa, wird der individualismus gepriesen und alte muster durchbrochen. wobei sich das nicht nur als positiver fortschritt zeigt, aber doch zu einem grossteil.
danke für die motivation!
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Das stimmt, deshalb schwimmen ja die meisten mit ihm.
Danke dir für dein Kommentar.
Während ich einige Zeilen dieses Artikels schrieb, habe ich an dich und deine Hütte in den Bergen gedacht, und dachte mir so, dass du ein hervorragendes Beispiel für gegen den Strom schwimmen bist!!
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Ehrlich gesagt, war mir das gar nicht bewusst, das ich damit gegen den Strom "wandere". Zumal ich mich ja den Gegebenheiten vor Ort anzupassen versuchte. Aber für die Leute hier bin ich ja erst Recht ein komischer Kauz.
Ich hab vor Jahren damit aufgehört mein Platz in der Gesellschaft zu suchen.
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