IDENTIFIKATION & SELBSTWERT - wie wir unser ICH aktiv neu gestalten - TEIL 3.steemCreated with Sketch.

in deutsch •  7 years ago  (edited)

Bevor wir mit praktischen Tipps loslegen, möchte ich meine mentale Basis dafür aufzeigen.

Ich gehe davon aus, dass unsere Realität etwas sehr Subjektives ist und sich durch die Art und Weise unseres Erlebens stark verändern kann.

Dabei stütze ich mich auf Psychologie, Soziologie, Geschichte und Medizin.
Wenn euch mein Ansatz nicht taugt, geht einfach weiter.
Betrachtet ihn wie eine Platte mit Keksen. Schmecken euch die Kekse nicht, esst sie einfach nicht 😉

Wie wir uns neu programmieren.

Für mich stellt sich die Realität so dar, das unsere Gedanken und Gefühle die Grundsteine für alles sind, was wir erleben und gestalten können.
Deswegen weiß ich, dass meine Gedanken und damit meine Identifikation und mein Selbstbild der Schlüssel zu meiner Realität sind.

Ich sehe die Realität also als eine formbare Matrix und meine Gedanken und Gefühle sind quasi der Quellcod der Programmierung. Ich kann die Matrix, die ich erlebe verändern, wenn ich den Cod verändere und genau da setzten meine Methoden an.

Ich habe für mich in den letzten 5 Jahre ein Modell ausgearbeitet, dass ich euch hier weitergeben will. Natürlich findet man es ähnlich auch in irgendwelchen Büchern oder so, aber es ist nicht abgekupfert, sondern wirklich so in der Art von mir erarbeitet. Also etwas sehr individuelles und Persönliches. Ich weiß also nicht, ob es für euch auch funktioniert und habe es nie mit anderen Menschen getestet. Lest es einfach, überlegt ob das was für euch ist, und probiert es ggf. aus.

Das Modell beruht auf einem praktischen, einem theoretischen und einem tiefenpsychologischen Ansatz.


(Bildquelle Pixabay https://pixabay.com/de/users/langll-822640/)

Glaubenssätze herauskristallisieren.

Der erste Schritt ist super wichtig.
Ihr müsst herausfinden was ihr wirklich über die Welt und euch glaubt, und zwar möglichst da wo es weh tut. Das kann ein sehr aufwühlender und schmerzhafter Prozess sein.

Glaubenssätze sind Meinungen die wir während unserer Identifizierung und der Bildung unseres Selbstbewusstseins angenommen und verinnerlicht haben.

Runtergebrochen gibt es 3. Arten von Glaubenssätzen.

  1. Ursachenorientiert.
    Ich bin krank geworden, weil ich mit nassen Haaren raus bin, obwohl es kalt war.
    Ich werde gemobbt, weil ich hässlich bin.
    Ich bin heute arm, weil ich ein schlechter Schüler war.

  2. Bedeutungsorientiert.
    Mein Körper möchte mir ein Signal geben, deswegen bin ich krank geworden.
    Mein Leben will mir etwas sagen, darum werde ich gemobbt.
    Ich bin arm, weil gute Menschen eben immer arm sind, und nur Arschlöcher reich werden.

  3. Identitätsbezogen.
    Das Leben meint es schlecht mit mir.
    Niemand kann mich leiden.
    Ich bin eben ein kränklicher Mensch.

Um diese Glaubenssätze zu erkennen braucht es Zeit und Übung im Reflektieren.
Am besten setzt ihr euch regelmäßig mit einem Stift und Papier hin und schreibt eure Gedanken auf. Versucht zu erkennen, wenn ich etwas negativ empfindet oder eine automatische negative Meinung habt. Schreibt einmal eure Ideen über die Welt auf. Sowas wie (das sind nicht meine Meinungen ja!!! ), alle Frauen wollen nur mein Geld, hübsche Frauen sind oberflächlich, die Reichen hinterziehen doch eh alle Steuern. Ich bin viel zu faul, ich schaff da nie. Ich kann eh nicht abnehmen, die schlechten Gene und außerdem esse ich viel zu gern. Ich kann niemals so gut kochen wie meine Mutter. Ich bin viel zu unattraktiv, mich liebt eh keiner.

Ihr erkennt solche Muster vor allem an euren Verallgemeinerungen. Wenn ihr jemanden habt dem ihr wirklich vertraut, könnt ihr diese Person dazu holen. Sie kann euch spiegeln wie sie euch erlebt.

Lasst euch ruhig zeit und setzt euch immer mal wieder daran. Manche Glaubenssätze liegen sehr tief versteckt weil sie sehr schmerzvoll sind und an ein Kindheitstrauma geknüpft wurden. So etwas braucht Zeit und Kraft. Erwartet also nicht von euch, alles in einem Rutsch aufzuarbeiten, das macht keinen Sinn.


(Bildquelle Pixabay https://pixabay.com/de/users/jill111-334088/)

Affirmationen um Glaubenssätze zu verändern.

Wenn ihr jetzt wisst, wo ihr ansetzen wollt, dann nehmt euch 2-3 Glaubenssätze vor.

Nehmt euch wieder ein reales Papier und einen Stift zur Hand. Ich bin der Überzeugung, dass es einfach einen Unterschied macht, ob wir etwas wirklich mit der Hand schreiben, laut vorlesen oder nur am Bildschirm sehen.
Wer sehr intensiv arbeiten will, nimmt sich einen ganzen Block als Arbeitsmaterial.

Jetzt schreibt ihr, möglichst schön und gut lesbar auf, was ihr ändern wollt.

Ich zeig euch jetzt ein Beispiel von mir.
Seit meinem 14 Lebensjahr kämpfe ich mit Übergewicht.

10 Jahre lang habe ich krampfhaft versucht abzunehmen bis mir bewusst wurde, wie ich über mich denke.

-Ich bin undiszipliniert, darum bin ich fett.
-Ich bin absolut unsportlich, ich hasse Sport.
-Ich habe es gar nicht verdient, einen schönen Körper zu haben und glücklich zu sein.

  • Schöne Menschen sind eingebildet.
    -Schöne Frauen sind Tussis.
    -Ich esse viel zu gern.
    -Ich hab, seit ich klein bin, Essattacken, dagegen kann ich jetzt nichts mehr machen.
    -Ich hasse meinen Körper.
    -Ich habe echt schlechte Gene, alle in meiner Familie neigen zu Übergewicht.

So in etwa sah das aus mit meinen Glaubenssätzen über mein Gewicht.
Natürlich habe ich so nicht abgenommen, wie denn auch? Ich quälte mich mit Diäten, hielt sie nie durch und hasste mich dafür noch mehr, was wieder in Essattacken endete.

Ich schrieb also auf meine Seite etwa Folgendes auf:

Ich liebe es, mich gesund zu ernähren und habe Freude an meinem schön geformten Körper. Instinktiv esse ich die richtigen und gesunden Lebensmittel, die mir innere Schönheit verleihen und meinen Körper gesund und schlank halten. Ich liebe es, mich zu bewegen, es tut meine Seele und meinem Körper gut. Ich lasse den Schmerz meiner Kindheit los und fühle tiefe Zufriedenheit in mir und nehme meinen Körper an. Mein Körper ist ein Geschenk, er macht mein Leben erst möglich, ich behandle ihn wie das kostbarste, was ich besitze. Mein Geist formt mein Körper und ich habe es verdient, mich schön und glücklich zu fühlen.

Natürlich habe ich mir selbst kein Wort geklaubt, versteht sich.

Aber ich wollte es probieren, der Sache eine Chance geben.
Also schrieb ich zu Beginn jeden Morgen und jeden Abend die Seite mit meinen neuen Glaubenssätzen ab, bis ich sie in und auswendig konnte.
Das ist nicht nötig, wer keine Zeit hat, liest es nur laut vor (oder leise). Gut wäre ein Mal nach dem Aufstehen und einmal vor dem Schlafen, wenn zwei mal zuviel ist dann vor dem Schlafen.

Ich glaubte diese Sätze immer noch nicht wirklich, aber irgendwann konnte ich sie selbst im Schlaf noch rezitieren. Und nach und nach passierte etwas. Ich fand heraus warum ich tat was ich tat, Schritt für Schritt löste ich diese schmerzhaften Momente auf und lies sie los. Ich hörte auf mich mit Diäten zu quälen und fing an, mir zu vertrauen. Darauf zu vertrauen das ich mich nicht mit Essen selber umbringe, sonder mein Körper und meine Seele wissen, was ich brauche. Inzwischen habe ich 15 Kilo verloren und gehe fast täglich im Pool schwimmen. Ich liebe es und tue es nicht, um abzunehmen, sondern weil es mir einfach unglaublich gut tut. Auch meine Essattacken sind weg. Wenn ich mal mehr Esse dann vertraue ich darauf, das ich es brauche und automatisch weiter abnehme, wenn meine Seele bereit dazu ist. Zum Beispiel habe ich herausgefunden, das ich vor der Periode etwas mehr esse und danach tendenziell dann etwas weniger Appetit habe.

Also, egal wie dämlich euch diese Sätze vorkommen, ihr müsst gar nicht wissen wie sie jemals Realität werden sollen. Probiert es einfach aus, ich mein, was habt ihr zu verlieren???


(Bildquelle Pixabay https://pixabay.com/de/users/Wortley-5863683/)

Selbstbild/Identifikation verändern.

Ein grosses Problem bei vielen Menschen ist, das wir uns selber nicht mehr glauben.
Bereits in der Schule lernen wir, dass wir nicht gut genug sind und das manchmal, obwohl wir dachten, wir wären es. Wer kennt das nicht, dass man denkt man hätte den Test gut bestanden, die Arbeit gut geschrieben und dann bekommt man sie zurück und der Lehrer hat die Leistung schlecht bewertet. Oder wir glauben jemand liebt uns aufrichtig, ist unser Freund und dann stellen wir fest, wir wurden nur benutzt. So etwas in der Art kennt fast jeder. Wir bestätigen unsere Zweifel gerne unbewusst selber, in dem wir uns sehr hohe Ziele vornehmen, die wir dann nicht erfüllen.
So zerstören wir unser vertrauen zu uns selber und wenn wir nicht an uns glauben, wer glaubt dann an uns und noch wichtiger, wem können wir glauben wenn nicht uns ?

Daran sollten wir arbeiten.

Und wie geht das?

In dem wir sehr kleine Ziele setzen und erfüllen.
Wir müssen mit etwas wirklich kleinem Anfangen. Es muss 100% absolut machbar sein.

Mit, ich mache ab jetzt jeden Tag Sport zu starten, ist keine gute Idee. Wir werden damit sehr wahrscheinlich scheitern und uns selber bestätigen, ich halte meine Versprechen nicht.

Zu Beginn sollte es nicht darum gehen, Ziele zu erreichen, die unser Leben verändern, sondern einfach nur darum, unser Vertrauen wieder aufzubauen.

Wir können mit etwas sehr einfachem Starten.
Ich trinke immer nach dem aufstehen 1 Glas Wasser.
3 mal die Woche gehe ich für 20 Minuten spazieren.
Ich kaufe jeden Montag gesunde Lebensmittel ein.

Macht einen Vertrag mit euch selber, den ihr garantiert einhaltet. So lernt euer Unterbewusstsein, ich bin zuverlässig und diszipliniert, ich erreiche immer meine Ziele.
Mit der Zeit könnt ihr die Schwierigkeit erhöhen und nach 1-2 Jahren seid ihr jemand geworden, der weiss das er auch große Ziele erreicht. Damit wird euer Unterbewusstsein für euch arbeiten und nicht mehr gegen euch.

Denn solange ihr tief in euch glaubt, dass ihr Dinge nicht verdient habt, zu faul oder sonst was seid, werdet ihr eure Ziele nicht erreichen können. Ohne es zu wollen, werdet ihr immer gegen euch selber arbeitet.

Ich hoffe, ich konnte euch damit inspirieren.
Entwickelt ruhig eure eigenen Methoden, probiert einfach aus, was für euch persönlich funktioniert.
Eines kann ich euch aber versprechen, es zahlt sich tausend mal aus, an sich selber zu arbeiten.

Nicht euer Haus, euer Auto, Smartphone oder Geld ist das wertvollste, was ihr habt, ihr selbst seid es!!!

Behandelt euch auch so.

liebegrüsse.png

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  ·  7 years ago (edited)

Moin Rachel....

....das sind sehr interessante Zeilen von dir. Sie bestätigen meine Theorie, dass jeder Mensch gewisse Lektionen im Laufe seines Lebens lernt, nur eben jeder auf seine Art und Weise und zu seiner Zeit. Ich finde es wunderbar deine Zeilen zu lesen und fest zu stellen dass andere, mir unbekannte Menschen, sich ähnliche Gedanken machen wie ich selbst.
Früher, als ich in der Pubertät war, habe ich mir darin gefallen alles, was meine Eltern mir vorgelebt oder zu vermitteln versucht haben, in Frage zu stellen und meist, schon aus Prinzip, ab zu lehnen. Bildlich gesprochen waren die Grenzen, welche sie mir gesetzt haben, ein Zaun. Alles außerhalb dieses Zauns übte eine magische Anziehungskraft auf mich aus und so sprang ich drüber und rannte bis ich weit und breit keinen Zaun mehr sehen konnte. Ich dachte, keinen Zaun zu sehen müsse befreiend sein, doch das Gegenteil war der Fall, ich fühlte mich verloren. Ich hatte keine Orientierung mehr. Um seinen Standpunkt zu bestimmen braucht man Referenzpunkte, die hatte ich nicht mehr. So verloren wie ich war habe ich mich in Drogen geflüchtet, was natürlich die Situation nicht positiv beeinflusst hat. Irgendwann wurde mir eines klar: Ich bin meines eigenen Glückes Schmied, ich mache mir die Welt wie sie mir gefällt...nur ich bin für mein Wohlergehen und meine Taten verantwortlich und niemand sonst. Es war immer sehr einfach die "Scheidungskind-Opfer-Fahne" hoch zu ziehen und anderen die Schuld an meiner Situation zu geben, aber es hat selbige nicht verbessert, im Gegenteil. Zu jener Zeit, mit etwa 23 Jahren, war ich physisch und psychisch am Ende.

Ich dachte immer: "Glücklich sind die dummen!"

Die dummen sind so dumm, dass sie sich garnicht selbst reflektieren und in Frage stellen können, so wie ich das tue....das war lange Zeit meine Meinung. Ich hatte mich in meiner, von Drogen vernebelten, Realität verloren und gefiel mir darin mich in meinem Selbstmitleid zu suhlen bis mir klar geworden ist, dass die Dummen natürlich nicht glücklicher sind als ich.
Wenn man es nüchtern betrachtet, dann liegt das größte Problem eines jeden Menschen auf dessen geistigem und emotionalen Horizont, wie weit der auch immer sein mag....man kann es also auf den Horizont herunter kürzen quasi. Es mag komisch klingen für außen stehende, aber das war eine Schlüssel Erkenntnis für mich. Alle Menschen sind, tief im Grunde ihrer selbst, ziemlich gleich. Keiner hat das Recht über einen anderen zu urteilen oder gar zu richten. Man muss nicht alle Menschen mögen, aber verurteilen sollte man sie auch nicht. Als ich das wirklich begriffen hatte bekam ich auch mein Drogen Problem, und somit mein Leben, langsam in den Griff. Das schlimmste an diesem Prozess war, mich nüchtern mit mir selbst auseinander zu setzen. Ich hatte über Jahre hinweg alles dafür getan mir selbst nicht zu nah zu kommen. Ich hatte, auf eine Art, Angst zu erkennen wer ich bin und mich mit meiner Vergangenheit, und somit mir selbst, zu beschäftigen. Ich tat das dann aber ganz bewusst und es war die Hölle für mich mit mir allein zu sein, bis mir eine Sache klar wurde...Akzeptanz ist der Schlüssel zum Seelenfrieden. Ich akzeptierte meine Vergangenheit, mich selbst, meine Fehler, die Fehler meiner Eltern und die Ungerechtigkeit der Welt an sich. Ich bin mir bis heute unschlüssig ob es der ultimative, imaginäre riesen Mittelfinger ist den ich vor mir her schiebe oder ob es eine Art spirituelle Erleuchtung ist.
Wie auch immer es sein mag, für mich funktioniert die Welt so seit zehn Jahren sehr gut, und ich glaube nur darum geht es im Leben. Man muss für sich selbst einen Weg in seinen eigenen Gedanken finden um mit seiner, ganz persönlichen, Wahrnehmung der Welt klar zu kommen. Jeder Mensch für sich selbst. Jeder allein.
Es gibt da kein Richtig oder Falsch, meiner Meinung nach, weil wir alle unterschiedlich wundervoll und wahnsinnig sind. Wichtig ist für mich persönlich nur, dass andere diesen Prozess der Selbsterkenntnis für sich, auf ihre eigene Weise, klar ziehen und danach leben.
Ich ziehe meinen Hut vor dir, deinem Text, und deiner damit verbundenen Erkenntnis, man merkt dass dir dies einiges abverlangt hat.
Also lass dir gesagt sein, ohne dich zu kennen...du bis wunderbar, wundervoll, einzigartig und das ist gut so.

Aus meiner Kindheit habe ich noch Pipi Langstrumpf im Ohr die "ich mache mir die Welt, widde widde wie sie mir gefällt" gesungen hat...ich wusste damals nicht wie recht sie damit hat.

In diesem Sinne...liebt euch selbst, denn sonst könnt ihr keine Liebe geben und hört nie auf zu denken. Bitte.

Grüße mitten aus der Nacht...
Osmodia

Ich danke dir für diesen hammer tollen Kommentar.

  1. Ich kann dir in allem nur einwandfrei zustimmen.
  2. Kannst du extrem Stolz auf dich sein und was du erreicht hast. Gerade das mit den Drogen hat mich berührt weil mein leiblicher Erzeuger meine ganze Kindheit über Drogenabhängig war. Was er heut tut oder nicht, weiss ich nicht. Haben keinen Kontakt mehr weil er nicht bereit ist, mit mir gewisse Dinge wie Erwachsene zu klären.
  3. Kann ich dich extrem gut verstehn. Ich war auch eins dieser grenzenlosen Kinder. Niemand war da der mir einen Riegel vorschieben konnte. Ich hab einfach getan was ich wollte, egal was es kostete und für andere empfand ich keinerlei Gefühl. Ich nahm keine Rücksicht auf die Grenzen von irgendjemandem und Worte gingen mir am Arsch vorbei. Innerlich war ich so leer und verloren, so unglaublich einsam und ungeliebt. Ich suchte meine Rettung im Essen, was dich genauso Krank und Abhängig macht, du stirbst nur langsamer dran und fett sein ist nach Aussen nicht ganz so schlimm wie Drogenabhängig.

Ich hab noch so viele Themen über die ich hier reden will, meine Liste wird immer länger und länger :D

Danke das du dir meinen Artikel so sorgfältig durchgelesen und dir so viel Zeit für eine Antwort genommen hast.
Schön das du hier bist.

Liebe Grüsse,
Rachel

Hallo Rachel,

mir sind beim Lesen so ein paar Sachen aufgefallen an der Art wie du schreibst. Hat weniger mit Psychologie, sondern mehr mit Rhetorik zu tun.

Ich will es mal so erklären. Vor vielen Jahren mal hatte ich einen sehr strengen Chef, welchem ich öfter Bericht erstatten musste. Dieser hat mich Anfangs regelmäßig zusammengefaltet, wenn ich Sätze mit versuchen, könnte oder sollte verwendet habe. Er wollte immer ganz klare Aussagen von mir und das ist bei mir bis heute so ein wenige hängen geblieben.

Was mir jetzt gerade an diesem Beitrag aufgefallen ist, du relativierst deine eigenen Aussagen am Anfang ziemlich stark.

nicht auf irgendwelche Quacksalber

Glaubst du dass jemand das denken könnte. Das Rachel sich da nur irgendwas zusammen spinnt? Als ob du dich an dieser Stelle bereits entschuldigen möchtest was danach kommt und damit schwächst deine eigene Aussage.

Wenn ihr das für Bullshit haltet, dann ist das völlig ok für mich, denn jeder Mensch erlebt seine eigene Realität und ich respektiere das.

Auch hier wieder. Entschuldigt sie sich gerade dafür was jetzt kommt. Es hätte gereicht, wenn du es als deinen Weg präsentierst hättest ohne es dabei gleich wieder abzuschwächen. Ich glaube an der Stelle solltest du noch mal an deinem Selbstbewusstsein oder an deiner Rhetorik arbeiten.

Das was danach kommt ist nämlich wirklich gut und ist vermutlich für den ein oder anderen wirklich nützlich.

Etwas anderes ist mir beim Lesen deines Beitrags wieder mal bewusst geworden. Wie starkt sich zum Teil Frauen und Männer in ihrer Selbstwahrnehmung unterscheiden. Frauen sind sehr viel kritischer mit sich selbst wie Männer das sind.

Woher das kommt weiß ich nicht, mag anerzogen sein oder auch nicht. Frauen stellen sich morgens vor den Spiegel und suchen nach Fehlern an sich selbst, bis sie welche finden. Männer werfen vielleicht einen kurzen Blick in den Spiegel, ziehen dabei den Bauch ein und denken maximal passt schon.

Extrem selten hört man von Männern diese Art von Selbstzweifeln, wie Frauen sie äußern. Mag sein das auch Männer gelegentlich in Identitätskrisen geraten, aber sie gehen damit oft ganz anders um. Schwäche zeigen ist bei Männern nicht unbedingt populär, da wird dann nach außen schön der Schein gewahrt.

Ist jetzt gar nicht wertend gemeint, nur eben meine eigene Beobachtung. Kann sein dass sich das bei jüngeren Generationen gewandelt hat.

Hey, danke für deinen ausführlichen Kommentar, freut mich sehr.

Hm ja das stimmt, ich denke das Abwerten kommt vor allem daher, weil ich früher sowas selber für totalen Bullshit gehalten habe. Es fällt mir immer schwer zu glauben, das nicht alle anderen diese Techniken nicht auch dafür halten :)
Davon abgesehn arbeite ich natürlich an meinem eigenen Selbstwert, sonst würde ich diese Methoden ja nicht kennen.

Die Rachel vor 10 Jahren zu heute, da liegen Welten dazwischen und ich hoffe, ich bin noch lange nicht am Ende. Ich möchte da noch sehr viel dazu lernen :)

Ich glaub auch das Frauen sich da kritischer angucken als Männer, wobei sich das wohl langsam wandelt.
Ich denk, junge Männer stehen dem in nichts mehr nach heute.

Ich hab noch einen besonderen Konflikt mit meinem Körper, darauf möcht ich aber übermorgen in meiner persönlichen Geschichte dann eingehen :)

Schön das du immer mitliest, freut mich sehr.

Frauen stellen sich morgens vor den Spiegel und suchen nach Fehlern an sich selbst, bis sie welche finden. Männer werfen vielleicht einen kurzen Blick in den Spiegel, ziehen dabei den Bauch ein und denken maximal passt schon.

herrje, darüber musste ich gerade so herzhaft lachen! witziger vergleich :-)

Ich finde diese Serie sehr spannend. Ich glaube ich hätte nicht so offen schreiben können, obwohl ich mir ähnliche Gedanken mache. Ich habe selbst mit mir zu kämpfen und drehe mich häufig auf meinem Gedankenkarussell. Manchmal hätten meine Kopfkinos Oscars verdient. =D
Du hast absolut recht damit, dass wir unseren Zweifeln zu viel Raum geben und sie daher auch unser Gehirn derart negativ formen. Die Traumapädagogik beschreibt dies sehr ausführlich: Stress, egal ob interner oder externer Natur, formt unser Gehirn. Ich glaube darüber sollte ich einen Post schreiben. Meine Bachelorarbeit umfasste diese Thematik, vielleicht stelle ich davon paar Auszüge online? Ich versuche mir ebenfalls immer gut zu zureden. Manchmal hilft aber auch das nicht. Man darf auch mal unzufrieden sein, auf sich selbst sauer sein oder von mir aus auf die Umwelt. Unser Selbstbild wird auch von der Umwelt geformt und sozialisiert. Diese Tatsache hat mir enorm viel Druck genommen und mich dabei unterstützt, mich selbst zu akzeptieren.
Seitdem gehe ich behutsamer mit Reizen um, die meine Selbstwahrnehmung formen könnten und suche dabei gezielt nach Reizen, auf die ich mich freue.
Ich schweife ab.
Lange Rede, kurzer Sinn:
Ich denke und handle ursachenorientiert, habe mir allerdings aus der Traumapädagogik den ressourcenorientierten Ansatz ebenso angeeignet. Daraus resultiert ein offenes, aber kritisches Selbstbild.

"Manchmal hätten meine Kopfkinos Oscars verdient" herrlich.
Meine auch, denk oft, scheisse, warum kann man das ned direkt verfilmen.

Ich freue mich jetzt schon mega, auf deine Posts und finde das super spannend.

Toller Input. Danke sehr.
Hab mich schon mehrfach durch den Kaninchenbau gewühlt und komme immer mehr in meiner Selbstliebe an.
Teile ich liebend gerne mit meinen Followern :-)

Danke dir und schön, dass du immer mehr bei dir ankommst.
Ich glaub ja, dass gewühle ist ein lebenslanger Prozess.
Aber jedes mal gewinnt man etwas mehr Freiheit .

Danke das du dir Zeit genommen hast und ich freu mich immer über jeden Kommentar.

Liebe Rachel, vielem Dank für diesen ausführlichen Post. Nachdem du mir ja schon eine kleine vorausschau gegeben hattest, trage ich jetzt schon zwei Tage meine Aufgabe diesen Brief zu schreiben vor mir her. Immer mal wieder denke ich kurz darüber nach, was ich darin schreiben könnte, und wie ich denn gerne wäre. Aber bisher habe ich noch nichts aufgeschrieben, erstens, weil ich noch nicht weiss, was ich schreiben will, aber zweitens wahrscheinlich auch etwas aus angst. Wenn ich mich ändere, ändert sich auch meine umwelt und das kann ich dann nicht mehr beeinflussen. Ich weiss, dass diese angst blödsinn ist, da es ja besser werden soll. Aber die welt wie sie jetzt ist, kenne ich und komme darin klar. Nicht alles ist gut, einiges schränkt mich ein und macht mich klein, gibt mir schlechte Gefühle, aber sie sind bekannt und gewohnt. Ich hoffe, ich finde die traute den Sprung ins Unbekannte zu wagen... Danke für deine Unterstützung mit deinen hervorragenden Posts!!!

Deine Gefühle und Ängste sind völlig normal Liebes.
So geht es den meisten Menschen. Lass dir Zeit und überleg dir, ob der Schmerz gross genug ist das du die Veränderung riskieren willst oder nicht :)

du hast einen neuen leser auf deinem blog.
tolle artikel reihe ;)

Ui danke, das freut mich sehr.
Ich liebe es mich euch in Kontakt zu treten und freue mich über jeden Kommentar.
Danke das du dir die Zeit genommen hast.

Hi Rachel,

Für mich war es interessant, dass du das Glas Wasser morgens erwähnt hast.

Das erste was ich jeden Morgen tue, ist, ein Glas strukturiertes Wasser zu trinken. Wenn die Sonne scheint, hebe ich sie an die Sonne und konzentriere mich kurz auf die Kraft der universalen Liebe.

Wir haben einen Teich in der Nähe und im Sommer gehe ich sehr früh schwimmen und ich bin meistens allein - Leute scheinen nicht zu verstehen, dass die Wassertemperatur Nachts nicht wie Lufttemperatur groß sinkt. (glücklicherweise :-)

Auf jeden Fall fühle ich eine tiefe Verbindung zum Wasser, also war ich froh, dass du das erwähnt hast ;-)

Ein sehr schönes Ritual hast du dir da erschaffen, gefällt mir.
Es freut mich, dass du etwas für dich mitnehmen konntest.
Danke für deine Zeit und den Kommentar.

Liebe Grüsse,
Rachel

Hallo Rachel, habe mich nun auch mal bei Steemit angemeldet :)
Ich bin gespannt :)

Hey, sehr schön das du auch hier bist :)
Da werd ich gleich mal bei dir vorbei schauen, viel Erfolg und wenn du Fragen hast, ich bin immer auf FB :D