Drehbeginn beliebter deutscher Seifenoper "Bundestag" verzögert sich weiterhin

Berlin, 26.12.2017

Das deutsche Fernsehpublikum muss sich auch drei Monate nach Abschluss des Castings für die beliebte Seifenoper "Bundestag" in Geduld üben. Nachdem insgesamt 37 Mio. Zuschauer am 24.09.2017 über die Anteile der einzelnen Schauspielschulen an den ca. 700 zu vergebenen Rollen im Rahmen der Abschlusswahl abgestimmt hatten, scheiterte die Festsetzung des Drehbeginns der 19. Staffel bislang an Streiterein unter den Hauptdarstellern über die Verteilung der wichtigsten Rollen. Auch in der Vergangenheit kam es immer wieder zu Diskussionen um die Besetzung der Rollen, selten war dies jedoch so langanhaltend. Über die Besetzung der Nebenrollen gab es seither kaum Diskussionsbedarf, da hier eher das Motto "Dabei sein ist alles" gilt. Denn trotz des geringen Redeanteils ist auch bei diesen Rollen die Höhe der Gage nicht zu unterschätzen.
Die Serie erfreut sich nach wie vor sehr großer Beliebtheit, wenn auch die Anzahl der beteiligten Zuschauer an der Abschlusswahl stetig gesunken ist. Zahlreiche Ableger der Sendung in allen Herren Ländern sind Zeugen der langjährigen Beliebtheit dieses Konzepts.

Als Sieger ging erneut die christlich angehauchte Schauspielschule CDU/CSU hervor unter der Führung ihres langjährigen Stars Angela Kasner, die in den drei letzten Staffeln die Rolle des Bundeskanzlers verkörperte. Nicht Wenige fordern trotz des Sieges eine Neubesetzung der Hauptrolle, um die Popularität der Serie nicht zu gefährden. Zuletzt wurde der Quotengigant aufgrund mangelnder Rotation in der Rollenbesetzung 1998 in eine Krise gestürzt, als Kasners Idol und Ziehvater Henoch Kohn die Hauptrolle über vier Staffeln hinweg für sich beanspruchte.

Aktuell scheitert der Beginn der Dreharbeiten in den Studios des Reichtagsgebäudes in Berlin in erster Linie am Streit der Schaupspielschulen untereinander, wer mit wem welche der beiden sich gegenüberstehenden Hauptgruppen, genannt "Regierung" und "Opposition", spielen darf.
Die Verkörperung der Regierung ist wesentlich beliebter, da sie neben den höheren Gagen (zudem selbst im Rahmen der Toleranz der Zuschauer in der Höhe bestimmbar) eine größere mediale Präsenz in der Klatschpresse verspricht. Dies steigert zudem den Marktwert für nachfolgende Tätigkeiten bei den Kapitalsammelbecken der Produzenten der Serie.
Nicht wenige Darsteller fordern eine Wiederholung der Endrunde des Castings, um das intern spöttisch als Stimmvieh bezeichnete Publikum notfalls solange abstimmen zu lassen, bis das gewünschte Ergenbis heraus kommt. Nun ja, die Gepflogenheiten in dieser Branche sind für Außenstehende zugegebenermaßen ziemlich gewöhnungsbedürftig.

Vereinzelt fordern Kritiker die Absetzung der erfolgreichsten deutschen Politserie, da sie befürchten, die Bevölkerung glaube inzwischen, dass dort tatsächlich realpolitische Entscheidungen getroffen werden. Sie zweifeln zunehmend an der Kompetenz der Menschen, Fiktion und Realität zu unterscheiden.
Die Produzenten haben dazu bislang nicht offiziell Stellung genommen.
Tatsächlich sind die Eigentumsverhältniss an der Serie nicht vollständig bekannt. Unter den Eigentümern befinden sich hauptsächlich Banken, Konzerne, NGOs, usw., die in der realen Welt die politischen Geschicke lenken. Die Kritiker sehen die Gefahr, dass die Mehrheit zunehmend vergisst, dass sie in einer modernen Form der Diktatur lebt und sich in ein von der Serie geschaffenes Paralelluniversum flüchtet. Diese Gefahr scheint nicht ganz unbegründet zu sein, da die Illusion einer Demokratie mit damit verbundenen Einflussmöglichkeiten jedes einzelnen auf wichtige Entscheidungen allzu verlockend klingt.