Narada´s Bhakti Sutras
Übertragung aus dem Sanskrit und
Kommentar von:
Siva-Pada-Renu
Swami Venkatesananda
(Deutsche Übersetzung von
@blueperegrina)
Teil 1~~~~~~~ Einleitung ~~~~~~~ Sutras 1 - 5
Bevor ich diese Texte in die Steemitwelt entlasse, möchte ich kurz etwas dazu sagen. Das ist kein Original Content von mir, ganz klar. Ich habe vor längerer Zeit damit begonnen ein altes Büchlein aus 1970 für meine eigene Yoga Praxis zu übersetzen. Es gibt hiervon noch keine deutsche Übersetzung im Handel, und es wird ziemlich sicher nicht meine sein, falls es je dazu kommt, da ich kein Profi bin. Ich verstehe sehr wohl inhaltlich, aber ich bin eben kein Profi im übersetzen. Weder in Deutsch noch in Englisch. Es ist meine persönliche Yogapraxis die Schriften zu studieren, und dafür übersetze ich sie. Ich hab keine Ahnung wie sich das mit den Prinzipien von Steemit verträgt, ich mache es trotzdem.
So wie an den Markdowns für Sonderzeichen, sind ebenso an den Schriften des alten Indien nicht zu rütteln. Sie sind schon da, ich kann sie nicht ändern, und dennoch ist es wichtig sie immer wieder zu teilen.
Ich glaube, das sagt auch schon alles darüber wie wichtig es mir ist. Falls es jemanden nicht passt, dass ich "nur" übersetze, soll er es mir sagen. Für mich ist eines klar: wenn es hier nicht möglich ist, diese mir wichtigen Texte zu teilen, dann bin ich bei Steemit nicht richtig, und ich suche mir eine andere Möglichkeit. Als Ganzes, ohne Steemit, wenn es sein muss. Weil ich damit endlich meinen Content gefunden habe.
---Om---
Einleitung
Om Namo Bhagavate Vasudevaya.
Namah Parama Rishibhyo.
Namah Parama Rishibhyah.
Bevor wir das Studium der Narada Bhakti Sutras aufnehmen, lasst uns einen Moment bei der Bedeutung der drei Wörter, welche den Titel des Buches formen, verweilen.
Früher, noch bevor das drucken erfunden wurde, wurde das Wissen der Schriften durch einen Lehrer an den Schüler übermittelt, von Mund zu Mund. Aufzeichnungen konnten nur auf Palmblättern erhalten werden: jede Kopie war unter großer Mühe, Zeit und Energie entstanden. Auch deswegen, wandten sich Lehrer und Schüler an die Sutren. Eine sorgfältig durchdachte Unterweisung wurde in einer kurzen Sutra konzentriert, welche so beschaffen war, dass es die zweifach-destillierte Essenz der Unterweisung wider gab. Die Sutra war so eher eine Erinnerungshilfe und den „Eingeweihten“ eröffnete jede Sutra eine Welt aus Gedanken und Ideen.
Die verschiedenen Philosophieschulen hatten ihre eigenen Sutren welche man als die ursprünglichsten betrachtete und schätzte. Die Sutren sind immer kurz und geheimnisvoll: und sie benötigen stets einen Kommentar um verstanden zu werden.
Bhakti: Bhakti stammt von der Wurzel Bhaj, dessen Bedeutung ist „hingegeben zu sein“ „in Liebe zu sein“. Bhakti ist Liebe. Es ist universal. Jeder hat Liebe in seinem Herzen. Jeder der ein Herz hat, hat darin Liebe. Selbst der grausamste Mann liebt jemanden oder etwas. Dies ist allgemein bekannt, nicht nur bei allen Menschen und Tieren, sondern auch im Pflanzenreich. Die Sonnenblume und der Lotus lieben die Sonne.
Es ist wahr, der moderne Mensch wird mehr durch das Herz als durch den Intellekt berührt. Emotionen lenken und führen unverzüglich zu Handlung. Und das ist wirklich ein exzellentes Beispiel: der, der auf Emotionen reagiert, ist auch fähig sich in der Hingabe zu üben. Darum meint Gurudev, dass in der Zeit des Kali Yuga, Bhakti Yoga der schnellste, sicherste und erfolgreichste Weg zur Selbstverwirklichung ist.
Aber, die Emotionen des modernen Menschen sind mehr von seinem Instinkt als von seinem Intellekt motiviert! Daher ist er sehr leicht von jeden Windstoß beeinflussbar: er schwenkt zu der Seite die seine Emotionen mehr nährt, ohne darüber nachzudenken ob es die richtige Richtung ist, oder nicht. Bhakti ist Emotion plus Unterscheidungskraft. Bhakti ist Liebe. Aber nicht jede Liebe ist Bhakti, wie wir später sehen werden.
Narada: Vor jedem Buch das wir studieren wollen, ist es besser einen Blick auf den Autor zu werfen. So sollten wir wissen ob das Buch maßgebend, und ob es uns in rechter Weise führt, oder nicht. Andererseits, würden wir den Weg eines Blinden der einem Blinden folgt, erleiden.
Narada ist einer der größten Bhaktas. Er ist fortwährendes Gottes-Bewusstsein. Er wandelt in den drei Welten, beständig darin Gottes Namen zu singen, um alles zur Herrlichkeit Seines Namens zu erwecken, und mit aller Intensität höchste Liebe zu Gott, einzuträufeln. Demgemäß ist er eine echte Autorität in Bhakti.
Drei Geschichten sind mit Narada verbunden, die für uns von Interesse sind. Sie enthalten Lehrbeispiele welche jeder Student des Bhakti Yoga im Geist behalten sollte.
Power of Satsang: Die erste Geschichte erzählt von Narada´s eigener vorausgegangener Geburt. Er war der Sohn einer verwitweten Nonnen-Brahmanin die den Mahatmas (heiligen Männern), in einem Dorf in dem sie sich während der Regensaison aufhielten, diente. Der Junge kam in den Genuss deren Gespräche zu hören und deren Uchishtha (Reste) zu essen. Diese Handlungen hatten in gereinigt und schafften in ihm ein intensives Verlangen nach Gottverwirklichung. Eines Tages biss eine Kobra die alte Mutter und sie starb. Der junge Sohn war glücklich! Das ist die Kraft des Satsang. Er fühlte, dass das eine Band das ihn an Samsara, oder das weltliche Leben band, Gott für ihn durchtrennt hat. Er bat die Mahatmas um Ihren Segen, als sie das Dorf verließen. So gaben sie ihren Segen und weihten ihn in Bhakti ein. Er praktizierte intensives Sadhana. Bis Gott sich ihm zuwandte, und ihm die Gnade gewährte, im nächsten Leben als großer Bhakta geboren zu werden.
Satsang ist unverzichtbar für jemanden dessen Hingabe wachsen soll.
Praxis und Erfahrung: Als Narada einmal sehr unruhig war wandte er sich an Sanatkumara und bat um Führung. Er gab Sanatkumara eine lange Liste der Schriften die er studiert hatte. Sanatkumara hatte aber all das Wissen als bloße Worte zurückgewiesen, ohne Bedeutung, als reine intellektuelle Bürde, als Abfall! Daraufhin initiierte er Narada in Brahma Vidya und ermahnte ihn direkte Verwirklichung des Unendlichen zu erreichen.
Welchen Weg wir auch immer wählen, Praxis und nur Praxis allein kann uns ermöglichen das Ziel zu erreichen. Keine Summe von Theorie (wenig oder viel), wird dir je etwas nützen, solange du es nicht in Praxis übersetzt.
Der größte Verehrer: Der Volksmund schreibt folgende Geschichte über Narada: In diesen großen Verehrer Gottes stieg einmal das Gefühl auf, dass da wohl keiner sein kann der ihn in der Hingabe übertreffen könnte. Gott, der in ihm wohnte, wusste das und wünschte sich, diese Eitelkeit aus Narada´s Herzen zu entfernen. Eines Tages rief er nach Narada und bat ihn: sich nach dem Wohl seines größten Verehrers auf Erden zu erkunden, und nannte ihn den Namen eines Haushälters! Narada war überrascht und irritiert: wer konnte diese gesegnete Person sein, die selbst ihn (Narada) übertraf. Er begab sich zu dem Ort der ihm genannt wurde und beobachtete den sich Hingebenden den ganzen Tag. Letztgenannter wachte am Morgen mit Gottes Namen auf seinen Lippen auf; und legte sich am Abend nieder um wiederum Gottes Namen auszusprechen. Den Rest des Tages war er beschäftigt seinen Eltern und Lehrern mit Narayana Bhav zu dienen, mit dem Gefühl Gott selbst zu dienen. Narada kehrte zu Gottes Wohnsitz zurück, während sein bedrückter Blick sein Missfallen an Gottes Begeisterung für diesen armen Haushälter, noch über Narada`s eigener Verehrung, ausdrückte. Bei einer anderen Gelegenheit, rief Gott wieder nach Narada und bat ihn einen Topf der bis zum Rand mit Öl gefüllt ist, Lakshmi seiner Gemahlin zu überbringen. Nicht einen Tropfen sollte er verlieren. Narada, der große Yogi, tat wie ihm geheißen wurde, und berichtete als er zurück kam. Gott fragte ihn: „Oh, Narada, als du den Topf mit Öl genommen hattest, wie oft hattest du meinen Namen ausgesprochen?“ Narada erklärte, dass er so darin versunken war kein Öl zu verschütten, dass er nicht einmal den Namen Gottes ausgesprochen hatte. Gott sagte: „Wenn solcherart deine Verehrung ist, ist nicht der Mann, der den ganzen Tag für seine Eltern und Lehrer geschuftet hat, der größere Verehrer, da er doch wenigsten zweimal am Tag meinen Namen aussprach. Narada musste zustimmen!
Lasst uns also weiter unsere täglichen Pflichten ausüben, in Selbstlosigkeit einmündend, um Seiner willen: und zur selben Zeit, lasst uns, wann immer möglich, an Ihn erinnern und Seinen Namen wiederholen, und eventuell, immer, mit der Kraft der Selbstverständlichkeit.
Narada Bhakti Sutras
SUTRA 1
Now, therefore, we shall expound Bhakti.
Jetzt, also, werden wir Bhakti erläutern.
Das erste „Atha“ ist ein heiliges Wort. Uns wurde gelehrt, dass „Om“ und „Atha“ die ersten Klänge waren, die aus Brahman ausströmten: somit sind diese zwei Worte sehr viel verheißend.
Dwaavetau Brahmanah Puraa
Khantham Bhitwaa Viniryaatau
Tasmat Maangalikaa Ubhau
Athah (also) hat eine Bedeutung. Gurudev nutze gerne diese humorvolle Geschichte um eine große Wahrheit zu lehren. Ein gealteter Waldarbeiter war im Wald um Holz zu schneiden. Ein Mahatma der vorbeiging fragte den alten Mann: „Freund, warum schneidest du Holz?“ „Majestät, ich muss mir mein Essen verdienen.“ „Warum solltest du essen?“ „Majestät, da ich doch Holz schneiden muss.“ So ist es mit jedermann, heutzutage. Diese kostbare menschliche Geburt wird uns als Versehen und eine Last aufgebürdet: und wir führen ein zielloses, sinnleeres Leben, nur um die Tage rumzukriegen und das Leben zum Ende zu bringen. „ist da nicht eine noblere Mission, als essen, trinken und schlafen?“ fragte Gurudev und ermahnte uns nach Gottesverwirklichung zu streben. Wir erkennen: also studiere diese Bhakti Sutras.
Atha (jetzt) hat auch eine Bedeutung. Es kennzeichnet die Bereitschaft von beiden, den Lehrer und den Schüler. Narada hatte verschiedene Schriften studiert, sang Seine Lieder und durchwanderte die drei Welten: und, jetzt, war er bereit den Weg der Hingabe zu lehren.
Der Student sollte sich selbst vorbereiten, um das Licht der Hingabe zu empfangen. Das Gefäß (Herz) sollte zuerst rein sein. Der Aspirant sollte Tugenden kultivieren und Laster ausmerzen. Ansonsten, wird wohl die Lehre voraussichtlich missverstanden – so wie Brahma`s Anweisungen von Virochana missverstanden wurden.
Selbst Verständnis der Schriften, Selbstkontrolle, etc., - falls sie von schlechten Menschen erworben werden, wird es ihre zerstörerische Kraft beweisen – wie im Falle von Ravana.
Die fundamentalen Erfordernisse, die Qualifikationen, sind gleich zu allen Yogawegen.
Viveka (Unterscheidung), Vairagya (Leidenschaftlosigkeit), Samadhi Shat-Sampat (Selbstkontrolle und andere Primärtugenden), Mumukshatwa (Verlangen nach Befreiung) - diese sind für jeden spirituellen Aspiranten unverzichtbar.
Der Bhakta muss frei sein von Raga und Dwesha – Anhaftung und Ablehnung. Er sollte nicht vom Weg weggeführt werden, welche Versuchung es auch sein mag. Wenn es einen feierlichen Umzug gibt, um Darshan von Gott zu erhalten, und wir aber absorbiert werden von Feuerwerk und Musik, kann es passieren dass wir Seinen Darshan verpassen! Wir müssen unterscheiden und unvoreingenommen sein.
Es gilt Hass und Geringschätzung aus unseren Herzen entfernen. Gott möge kommen, in jeder Form. Einem großen Bhakta wurde durch seinen Guru gesagt, dass er an einem bestimmten Tag Darshan von Rama erhalten werde. Der Bhakta hatte ein großes Fest vorbereitet, ein weiches Bett, und hielt Milch, Sandelholzpaste und Blumen Ihm zu Ehren bereit. Als er also auf Rama wartete, drang ein Büffel in das Haus ein, trampelte auf den Gegenständen seiner Verehrung herum, aß das vorbereitete Essen, wälzte sich im Bett, alles zum Schrecken des Bhaktas der den Büffel mit einen Stock schlug. Als Rama nicht kam, ging er zu seinen Guru, der in einweihte: „ Rama kam: du hast Ihn nicht erkannt. Er selbst aß das Prasad und nahm die Geschenke der Verehrung an. Aber du hast Ihn geschlagen und Ihn davon getrieben. Schau, ich habe auch die Zeichen auf meinem Rücken: wie grausam du Ihn geschlagen hast!“ Rama kam in Form eines Büffels.
Wir sollten göttliche Tugenden kultivieren, am meisten die Demut. Chaitanya Mahaprabhu sagt über die Eignung eines Aspiranten Gottes Namen zu singen:
Trinaadapi Suneechena Tarorapi Sahishnunaa
Amaaninaa Maanadena Kirtaneeya Sadaa Harih
Gottes Name sollte von jenem gesungen werden, der demütiger ist als ein Grashalm, geduldiger als ein Baum - der seine Früchte abgibt, etc., zu jenem der ihn mit der Axt behaut - der frei ist von Verlangen und Ehre, aber andere ehrt und verherrlicht.
Egoismus führt zu großem Fall – wie in dem Fall von Jaya Vijaya, der Torwächter von Vaikuntha. Sie hatten Sarpya erreicht, sie hatten dieselbe Form wie Narayana erreicht. Als Sanatkumara zu Vaikuntha kam, um Gott zu sehen, verwehrte Jaya-Vijaya ihm den Zugang. So verfluchten sie Jaya-Vijaya damit, auf der Erde wiedergeboren zu werden. Subtiler spiritueller Egoismus ist sehr machtvoll und immer, sollte man sich gut davor schützen.
Bhaktim Vyakhyasyamah: Der Autor, Narada, betrachtet Bhakti nicht als einen eigenen Yoga oder Weg zu Gott. Er sagt: Wir sollten die Hingabe lehren. Hingabe ist selbstverständlich für alle Wege. Der Vedantin verehrt das Selbst, Atman oder Brahman. Der Rajayogi ist ein Verehrer von Ishwara und meditiert über Ihn. Der Karmayogi sieht das Selbst, oder Gott, in allem und dient Ihm in allem. Deshalb ist Bhakti universal und selbstverständlich in allen Yogawegen. Erkenne seine göttliche Wichtigkeit.
SUTRA 2
…
But, that is of the nature of supreme Love to that.
Aber, dies (Bhakti) ist über die Natur höchster Liebe zu Diesem.
„Aber“ trennt die Liebe zu Diesem (Gott), von der Liebe zu irdischen Objekten oder Beziehungen.
Höchste Liebe zu Gott ist komplett verschieden von der Liebe zu irgendjemand oder etwas in der Welt. Die letzere verändert sich, vermindert sich. Selbst die intensivste Liebe zwischen zwei Menschen in der Welt kühlt ab und wechselt im Lauf der Zeit in Gleichgültigkeit, falls nicht sogar in Ablehnung! Aber, Bhakti ist höchste Liebe welche keinen Wandel kennt.
Und dafür gibt es einen guten Grund. Bhakti ist selbstlose Liebe. Menschliche Liebe ist selbstsüchtige Liebe. Wir erwarten dass das Objekt unserer Liebe die Liebe erwidert; und falls da keine angemessene Erwiderung ist, kühlt die Liebe ab. Nicht nur das: Falls der Liebesdienst zum Ende kommt, und seinen Zweck erfüllt hat – wenn das kleine Objekt der Liebe erreicht wird – selbst dann, kühlt die Liebe ab. Das Objekt – in seiner Natur begrenzt, endlich und unvollkommen – macht uns nicht für lange glücklich. Auch daher lässt die Liebe nach.
Im Fall von Bhakti, ist Gott das Objekt der Liebe, welcher unbegrenzt, unendlich, vollkommen und ganz. Daher wird Bhakti auch unbegrenzt, unendlich, vollkommen und unwandelbar.
Das ist das Ideal. Aber Lord Krishna, in der Gita, gibt zu das:
Chaturvidhaa Bhajante Maam Janaah Sukritinorjuna
Aartho Jignaasu Arthaarthee Jnaanee cha Bharatharshabha
Teshaam Jnaani Nitya-yuktah Eka-Bhaktir Visishyate
„Meine Verehrer sind viererlei Art: die, welche in Bedrängnis sind und bei Ihm Zuflucht und Befreiung suchen; die, welche Ihn um Wohlstand anbeten; die, die alles über Gott und seine Liebe wissen wollen (die Philosophen); und die, die wissen - die Weisen. Von denen ist der Jnani der beste.“
Die Liebe des Jnani´s ist nur mit eines Menschen Verlangen zu atmen vergleichbar. Wenn er unter Wasser gehalten wird, oh, wie wird es ihm nach Luft verlangen! Er wird nicht denken oder fragen warum: das Verlangen nach Luft ist unwiderstehlich. Von gleicher Natur ist die eines Parama-Prema.
„Parama-Prema“ erinnert uns an Yagnavalkya`s Anweisungen an Maitreya:
Na vaa Arey Sarvasya Kaamaaya Sarvam Pryam Bhavati
Atmanastu Kaamaaya Sarvam Priyam Bhavati
„ Fürwahr, nicht um dies alles willens, ist alles dies, meine Liebe; sondern um das Selbst willen ist alles dies, meine Liebe.“
Das Selbst wohnt in allem. Einheit ist die ultimative Wahrheit. Folglich, ist da Liebe für all diese Objekte. Das Selbst bemüht sich, sich selbst alles und jeden durchdringend, zu erkennen.
Das ist der Grund warum Liebe unwiderstehlich und unabdingbar ist. Liebe ist Gott. Gott ist Liebe. Und, Gottes Liebe ist was das ganze Universum zusammen hält. Gottes Liebe hält die Planeten und die Sterne zusammen, und hält sie in ihren Orbits in Bewegung. Die Kraft der Gravitation zwischen den Planeten und Sternen, die lebenspendenden Elemente, die höheren Gefühle des Mitgefühls, Sympathie, etc., in Menschen, und in dem instinktiven Anhaftungen das selbst Tiere in ihrem Verhalten zeigen – all das ist die Manifestierung von Gottes Liebe, in welchem limitierten und unvollkommenen Grad auch immer es sein mag. Daher ist es, dass Liebe eine unwiderstehliche und unabdingbare Kraft ist. Wenn man dies erkennt, dann sollten wir höchste Liebe für Gott erfahren.
„Asmin“ („Diesem“) gibt uns den Frieden, unseren Ishtam, unser bevorzugtes Objekt der Hingabe zu wählen, und offenbart die Weite des Autors und seiner Vision von Hingabe als universelle spirituelle Praxis, uneingeschränkt für alle Menschen.
SUTRA 3
…
(it is) of the nature of nectar, too.
** auch (hat es) die Natur von Nektar.**
„Amritam“ ist unsterblicher Nektar. Nektar macht uns unsterblich. „Amritam“ ist Unsterblichkeit und ist, was uns unsterblich macht. Es ist eines der Lieblingswörter der Upanishad- Rishis (Seher). Wieder und wieder ermahnen sie uns Unsterblichkeit zu erreichen; denn die wahre Natur des Selbst oder Atman oder Brahman ist Unsterblichkeit.
Bhakti ist die Natur von Unsterblichkeit. Diese Aussage bestätigt: Liebe ist Gott und Gott ist Liebe. Liebe ist identisch mit Gott: Damit ist Gottes eigene Natur (Unsterblichkeit) auch der Gottesliebe zugeschrieben. Darüber hinaus, ist in Bhakti das Objekt der Liebe ewig, unendlich und unsterblich. Das garantieren zwei Dinge: (1) die Liebe die wir auf Ihn richten wird unsterblich, (2) der Liebende der sich so mit der Unsterblichkeit verbindet wird ebenso unsterblich.
Die Person die sich beständig der Sonne zuwendet, kennt keinen Schatten oder Finsternis. Die Person die Gott liebt, das ewige Sein, die Satchidananda-Swarupa, kennt nichts als Unsterblichkeit und ewige Wonne.
Der Wahrheitssucher der Upanishaden, verschmäht deswegen alle anderen Objekte und Zustände der Existenz. Dazu haben wir zwei klassische Beispiele, Nachiketas und Maitreyi.
Maitreyi war die Frau Yagnavalkya´s, des Weisen. Letzerer wollte eines Tages wandelnder Bettelmönch werden (Sanyasin), selbst auf eine Waldhütte wollte er verzichten und so rief er seine zwei Frauen zu sich und sagte: „Ich werde die Eigentümer zwischen euch beiden aufteilen, und werde dann Sanyasa nehmen.“ Maitreyi fragte: „ Wird mich das, oh Herr, unsterblich machen?“ Yagnavalky`s Antwort ist einleuchtend: „Wohlstand kann dir nicht die Unsterblichkeit geben.“ Maitreyi lehnte daraufhin die Besitztümer ab und der hocherfreute Weise weihte sie in Brahma-Vidya ein. Unsterblichkeit (Amritam) ist das Ziel.
Als Nachiketas von seinem Vater zu Lord Yama gesandt wurde, fragte er begierig nach Führung zur Unsterblichkeit. Yama lockte den jungen Mann mit unzähligen Lebensjahren, Luxus und Vergnügungen. Aber der wundervolle Nachiketas war voller Weisheit: er wusste, Vergnügungen saugen nur deine Lebenskräfte aus, und selbst am Ende eines langen Lebens, würde man nur auf Lord Yama treffen! Vergnügungen und Luxus sind sinnlos, wenn wir über die Vergänglichkeit des Lebens meditieren. Der erfreute Guru (Lord Yama) weihte Nachiketas in Atma-Vidya ein. Was für ein vorzügliches Beispiel um nachzuahmen.
Nektar ist auch als das süßeste Ding zu betrachten. Über den Sinn dieser Sutra zu lesen, bringt uns eine erleuchtende Vision von drei wonnevollen Wegen.
(1) Der Weg der Selbstverwirklichung (Sreya Marga) ist in den Kathopanishaden komplett anders betrachtet als der Weg der Vergnügungen (Preya Marga). Es ist allgemein bekannt dass jene, die Selbstverwirklichung erreicht haben, erbarmungslos alle Anhaftungen an Vergnügen zerstören müssen. Aber in dieser Sutra versichert uns Narada, dass, obwohl wir die Vergnügungen der Welt von uns stoßen, wir nichts verlieren; für die Hingabe selbst ist alles Süße, Freude, Wonne. Wenn wir einmal den Weg der Hingabe gewählt haben, werden wir bemerken dass dort, dem wir entsagt haben (weltliche Vergnügungen), die wirklichen verschleierten Schmerzen waren; und so ist es das jene, die an weltlichen Vergnügen hängen die sind, die wirklich entsagen. Nämlich etwas was es wert ist zu haben: Hingabe, welche Wonne ist. Und, sie haften an Schmerz und Leid.
Bhakti übersteigt sogar selbst die sattwige Freude, die in der Gita als jene beschrieben wird die zu Beginn bitter am Ende aber zu „Amritam“ wird. Narada versichert uns das Bhakti zu Beginn, in der Mitte und am Ende reines Amritam ist.
(2) Es ist so süß, weil ihre Freuden makellos oder ungemindert von Unterbrechung unserer Neigungen in Beziehungen, etc. sind. Das gleiche Gefühl, die gleiche Neigung, die gleiche Liebe, wird sublimiert, verwandelt und weitergeleitet- an Gott. Die Freude steigert sich zu Wonne; Schmerz, der verblendete Verhaftung zur Folge hat, wird clever vermieden.
(3) Das ist vielleicht das wichtigste Resultat dieser Interpretation. Bhakti ist absolute Anmut. Und, dieses ist im Herzen der Verehrer tief verankert. Braucht es eine Erklärung dass dieser ebenso durch und durch Süße sein wird? Seine Worte, Gedanken und Taten sind charakterisiert von Anmut und Süße. Nicht ein böser Gedanke, oder hartes Wort, nicht eine gemeine oder gewalttätige Handlung wird von ihm ausgehen. Lasst uns niemals dieses unmissverständliche Zeichen eines wahren Bhaktas vergessen.
SUTRA 4
…
On attaining which (this supreme love) man becomes perfect, immortal and satisfied.
Wenn ein Mensch Diese (höchste Liebe) erreicht, wird er vollkommen, unsterblich und zufrieden.
Die ersten zwei Worte erinnern uns an Krishna´s packende Aussage in der Gita:
Yasmin Stitho Na Duhkhena Gurunaapi Vichalyate
Da, wird es so genannt: Duhkhasamyoga-Viyoga Yogam“ (der Yoga der Leid verhindert): hier, nennt es Narada: Bhakti. Yagnavalkya erklärt, dass nur Jnana uns unsterblich machen kann. Die Möglichkeiten mit welcher die Worte „Bhakti“, „Yoga“, und „Jnana“ für den gleichen Sinn ausgetauscht und verwendet werden, bestätigt nur Gurudev´s Argument, dass sie doch in ihrer Essenz ein und das selbe sind. Aber was hier geradezu herausragt ist, dass Narada Bhakti mit Gott selbst gleichsetzt. Es ist nicht so das Gott oder Gottverwirklichung ihn befreit oder ihn unsterblich macht. Nach Narada, ist das Erlangen von Bhakti selbst der Erlöser. Bhakti ist das Ziel. Demgemäß war es als „Amritam“ definiert. In dieser Sutra wird dies weiter bestätigt.
„Siddho Bhavati“: Das was durch Sadhana erreicht wird ist Siddhi. Es ist Vollkommenheit, und nicht nur psychische Macht. Es ist wahr, dass selbst ein Bhakta, während er seinen Weg beschreitet Siddhis erreicht – ungefragt. Mantra Japa verleiht ihm Siddhis. Aber er betrachtet sie als Hürden und benutzt keine von ihnen bewusst. Mehr noch, er ist ein Mensch des Gebets, der das Wohl aller im Herzen hat. Er behindert auch nicht den Kurs der Geschehnisse oder das Wirken Gottes Willen. Desweiteren bezieht sich „Siddhi“ in dieser Sutra nur zu spiritueller Vollkommenheit. Der Bhakta hat sich selbst von der Anhaftung an den unvollkommenen Körper und endlichen Geist gelöst. Er hat das Ego aufgegeben, welches die Wurzel aller Unvollkommenheit ist. Durch Selbsterforschung hat er die Vereinigung mit seinem Gott erreicht: das ist höchste Hingabe. Er ist nicht mehr: Gott ist alles in allem. Gott ist vollkommen: so hat der Bhakta Vollkommenheit erreicht.
„Siddhi“ erinnert uns an Krishna`s wundervolle Äußerung in der Gita. Krishna ist in der Bhagavata und in der Mahabharata besungen worden, genauso wie in den Kompositionen (z.B. Narayaneeyam, Krishna Leela Tarangini) von großen Heiligen, als eine Inkarnation Gottes, Staatsmann, Musiker, Tänzer, etc. In der Gita offenbart er sich selbst als der größte Künstler. Schau, das Bild welches er für uns malte:
Snakarmana Tamabhyarchya siddhim Vindati Manavah!
„Der Mensch der Ihn mit seinen Handlungen verehrt, wird Vollkommenheit erreichen.“
Mit einem Male erreicht dieses Bild dein geistiges Auge. Da ist ein wahrer Verehrer Gottes. Er erkennt Gott in allem. (Aham Atma Gudakesah Sarvabhutasya Sthithah). Ihn verehrt er. Mit welchen Blumen? Mit jeder seiner täglichen Handlungen als die Blumen. Dadurch erreicht er Siddhi oder Vollkommenheit. Welche Zweifel sind da, ob er schnell das kosmische Bewusstsein erreichen wird, wenn er seine Haltung Tag und Nacht aufrecht erhält. Deshalb ist dies der Yoga den Gurudev als praktisches Vedanta preist, dynamischer Yoga.
Nur das wird uns zu äußerster Vollkommenheit führen. „Yo Vai Bhuma Tat Sukham, Na Alpe Sukham Asti“ (das Unendliche allein ist Wonne, welche im Endlichen abwesend ist) lehren die Upanishaden. Und das ist eines der Lieblingsmantras von Gurudev. Bhuma ist Vollkommenheit. Was ist Bhuma? „Yatra Na Anyat Pasyati, Na Anyat Srunoti“ – „Wo einer nichts anderes sieht, nichts anderes hört, etc.“ In anderen Worten, Wo einer jedes Ding als das Selbst sieht und das Selbst als das alles. So eine Stufe kann nur von jenen erreicht werden die Gott in allem sehen und dienen.
„Amrito Bhavati“: Seit wir wissen, dass die Natur von Bhakti, Amritam ist, ist das natürliche Resultat sich darin bewährt zu haben, das Erreichen von Unsterblichkeit. Wir haben Krishna`s größte Versicherung in der Gita: „Na Me Bhaktah Pranasyati“, „Mein Verehrer wird nicht untergehen.“ Nicht nur, dass Er uns Unsterblichkeit gewährt, sondern er verspricht auch:
Ananyaschintayanto Mam Ye Janah Paryupasate
Tesham Nityabhiyuktaanaam Yogakshemam Vahamyaham
„Ich achte auf das Wohlergehen aller meiner Verehrer die beständig an mich denken.“
Wir haben unzählige Belege in den Erfahrungen der Bhaktas, wo Gott, selbst die Pflichten seiner Verehrer übernimmt. Als ein Nordindischer Heiliger, der als Schullehrer arbeitete, nicht zu seinen Pflichten erschien (er war für Bajans und Kirtans zuständig), da ging Gott selbst in die Schule, in der Verkleidung seines Verehrers, und tat seine Arbeit! Als der Verehrer seine eigene Unterschrift im Register sah, war er tief berührt; und in diesen Moment, entsagte er der Welt. Solche Geschichten sind überall in diesen Land gegenwärtig, und es sind zu viele um sie hier zu erwähnen. Es genügt zu sagen, dass in jenem Moment in dem wir nur einen Schritt auf Ihn zugehen, Er zu uns rennt, um uns zu begrüßen. Mögen wir Seine Gnade verdienen!
„Tripto Bhavati“: Bhakti füllt das Herz mit Wonne und Frieden. Der den Geschmack von Bhakti erfahren hat, verlangt nicht mehr nach etwas anderem, wie wir bereits gesehen haben. Somit ist im Herzen des Bhaktas permanente Erfüllung. Verlangen entsteht darin gar nicht erst. Im Gegenteil, sie finden ihre Erfüllung, im Ozean der Gottesliebe. Noch einmal. Krishna`s göttliche Kunst malt uns ein wundervolles und inspirierendes Bild:
Aapuryamanam Achala Pratishtam
Samudram Apah Pravisanti Yadvad
Tadvat Kamah Yam pravisanti Sarve
Sa Santim Aapnoti Na Kama Kaamee.
Da ist dieser riesige Ozean: der Ozean der Wonne von Bhakti. Überall Frieden. Unzählige Flüsse fließen in Ihn ein: Flüsse sind das Verlangen. Sie erreichen den Ozean, und lösen sich auf; und der Ozean wird dadurch nicht beunruhigt. Das teuflische Element (Verlangen) das das Herz eines gewöhnlichen weltlichen Menschen aufwühlt und beunruhigt, hat keine Macht um das Herz eines Bhaktas zu beunruhigen. Er hat die Wonne seines eigenen Herzens bereits erkannt. Kein Verlangen entsteht in ihm, aber sie lösen sich in ihm auf. Damit, ist in der Sprache der Upanishaden, der Bhakta „Aptakamah“.
SUTRA 5
…
After attaining which he does not desire anything, does not grieve, does not hate. Does not indulge in sensual pleasures, and does not feel any urge (to acquire anything).
Wenn er Dies erreicht hat, verspürt er kein Verlangen nach irgendetwas, trauert nicht, und hasst nicht. Er gibt sich nicht den Sinnesvergnügen hin, und verspürt keinerlei Drang (irgendetwas zu erreichen).
In der letzten Sutra wurde uns erzählt, dass wir durch Bhakti Vollkommenheit erreichen (oder bekommen)werden. Jetzt, sagt man uns, nachdem wir Bhakti erreicht haben, sollten wir nichts anderes verlangen. „Labdhwa“ bedeutet erlangen, nicht notwendigerweise durch eigene Anstrengung. „Praapya“ heißt erlangen durch eigene Anstrengung. Das erste bedeutet Gnade, das zweite eigene Anstrengung. Das bedeutet, beide sind für einen Bhakta notwendig. Das bedeutet nicht, dass eigenes Bemühen ohne den Abstieg der Gnade ohne Gewinn ist, aber die ultimative Leerheit (der Abgrund der ursprünglichen Unwissenheit) kann nur mit Seiner Gnade überwunden werden. Oft wird gefragt, wo denn eigenes Bemühen endet und wo ist der Beginn von Gnade? Wo ist die Grenzlinie? Nun, stellen wir uns vor, wir haben eine Eintrittskarte mit zwei Seiten. Wo in der Schichtdicke, ist die Grenzlinie zwischen den zwei Seiten? Wenn wir nur eine Seite haben wollen, können wir da die Karte teilen und das bekommen was wir wollen? Jede „Hälfte“ wird wieder zwei Seiten haben. In anderen Worten, Gnade und eigenen Bemühen sind identisch. Der, der seine Zeit tatenlos verbringt und glaubt Gnade wird über ihn kommen und ihm Befreiung schenken, hat es nicht verdient, und wird es nicht bekommen. Beides also ist notwendig.
„Na Kinchit Vaanchati“: Wieder und wieder, wird dieser Punkt betont. Beständig erinnert man uns daran:
„Aasaa hi Paramam Duhkham, Nirasaa Paramam Sukham“
Verlangen selbst ist das größte Unheil; und Wunschlosigkeit ist die größte Freude.
Wenn der Bhakta von Gott selbst gefragt wird was er denn möchte, ist die Antwort oft erstaunlich. Sagt Kulasekhara:
Nastaa Dharma Na Vasunichaya Naiva Kaamopabhoge
Yat Yat Bhavyam Bhavatu Bhagavan Purvakarmanurupam
Yetat Prarthyam Mama Bahumatam Janmajanmantarepi
Twatpaadaamboruhayugala Nischala Bhaktirastu.
„Ich möchte nichts; lass zu mir kommen, welches Karma aus der Vergangenheit auch immer, mir bestimmt ist. Aber für dies bete ich leidenschaftlich, mein Gott – möge ich immer mit der Liebe und Hingabe zu Deinen Lotusfüßen gesegnet sein.“
Der Bhakta hat bereits erkannt, dass alles andere endlich ist, dass nichts anderes ihm unendliche Freude geben kann. Damit ist ihm der Zustand im Leben am wohlsten und freudvollsten, in dem es ihm möglich ist beständig an seinen Gott zu denken. Kunti, die Mutter der Pandavas, wusste nichts außer unglücklich sein von Geburt an. Dies ermöglichte ihr beständig an Gott zu denken. Elend ist ein Segen Gottes; es befähigt uns an Ihn zu denken! Nach dem Krieg um Mahabharata, fragte Krishna ob sie denn irgendetwas von Ihm möchte: Ihr Gebet ist unvorstellbar: „Gib mir mehr immer mehr Leid, oh Krishna, so dass ich Dich nie vergesse!“
Das eine Ding das alle weltliche Menschen fürchten, Unheil, ist bei den Bhaktas willkommen. Die Weisen heißen Armut, Schmerz und Leid willkommen. Darin liegt ein subtiles Geheimnis: Wenn etwas willkommen ist, hört es auf unerwünscht und schmerzvoll zu sein. Somit erfreut sich der Bhakta in allen Lebenslagen. Das erinnert uns an Kuchela´s Dilemma. Eine Inkarnation von Armut und Unheil, der auch noch zur selben Zeit eine große Familie zu versorgen hatte, wurde von seiner Frau angespornt, Krishna um finanzielle Hilfe zu bitten. Krishna war Kuchela´s Freund in der Kindheit. Erst lehnte er diesen Vorschlag ab: dann aber stimmte er zu, da er irgendwie fühlte dass dies eine Gelegenheit ist, Krishna´s Darshan zu erhalten. Er ging nach Dwaraka und wurde dort auf königliche Weise von seinem Herrn behandelt. Am nächsten Morgen, kehrte Kuchela zurück zu seiner Hütte. Auf dem Weg erinnerte er sich plötzlich – wie konnte nur der Gedanke an den Wunsch in seinen Geist verschwinden, trotz Seiner Gegenwart? – die Absicht für welche er zu Krishna gesendet wurde. Und für einen Moment dachte er: „Wahr, in Seiner Gegenwart konnte ich nicht an meine Armut denken und um Hilfe bitten. Aber, wenigstens, hätte Er, der Bewohner alles Seins, in mein Herz schauen und mich mit einen Sack voll Gold beschenken können.“ Aber dieser profane Gedanke konnte nicht länger als einen Moment in seinem reinen Herzen bestehen. „Nein, nein“, sagte er zu sich selbst, „So kann es nicht gewesen sein - nur aufgrund seines höchsten Mitgefühls für mich. Sonst hätte er fühlen müssen, falls er mir Wohlstand gibt, ich Ihn vergessen werde. Oh, wie liebevoll von Dir, mein Herr! Du wolltest nicht dass ich Dich vergesse; so hast du mich mit leeren Händen, aber mit einen vollen Herzen der Liebe für Dich nach Hause geschickt!“ Das ist die Natur der Hingabe. Das ist die Frucht der Hingabe.
„Na Sochati“: erinnert uns zum einen an Krishna´s Mahnung – mit welcher er Seine Gitopadesam beginnt und auch endet. „Asochyan Anvasochastwam“ – „du trauerst für Dinge für welche du nicht trauern solltest“. Und, „Mokshayishyami Maa Sucha“ – „Ich werde dich befreien: Keine Sorge.“ Der einzige Schatz der es wert ist zu besitzen ist Hingabe, Hingabe zu Seinen Lotusfüßen. Alles andere ist nutzlos. Der Aspirant kultiviert Bhakti und achtet auf nichts anderes. Folglich trauert er um nichts, und macht sich keine Sorgen. Isavasya Upanishad fragt –
Yasmin Sarvaani Bhutaani Atmaivaabhut Vijanatah
Tatra Ko Mohah Kah Sokah Ekatvamanupasyatah.
"Wenn die Allgegenwart des Selbst (oder Gott) erkannt wird, wo ist dann Täuschung und wo ist Trauer und Leid?“
Wir trauern um jene die lieb zu uns sind, und uns genommen werden. Para Bhakti (höchste Gottesliebe) ist Amritam (Unsterblichkeit); wir die Bhaktas sind unsterblich; und auch Gott ist unsterblich. Wenn wir Para Bhakti erreicht haben, wofür sollten wir trauern?
„Na Dweshti“: (hasst nicht) ist eindeutig. Patanjali sagt in seinen Yoga Sutras dass das Individuum fünf Leiden hat. Das Individuum ist durch diese fünf an Samsara gebunden. Sie sind Avidya, Asmita, Raga, Dwesha und Abhinivesha. Avidya ist die Unwissenheit unserer wahren Natur – das wir in Wirklichkeit das höchste Selbst sind. Aus dieser Unwissenheit entspringt Asmita oder Individualität – „ Ich bin anders und getrennt von den anderen“. Dann kommt Raga-Dwesha (mögen und nicht mögen, lieben und hassen). Abhinivesha ist die Anhaftung an diese individuelle Existenz. Gurudev hat uns oft erzählt dass das echte Samsara Raga-Dwesha ist. „Die Welt ist nicht von Männern, Frauen, Gebäuden oder Autos gemacht; Samsara ist nicht von Verwandten, Feinden, oder anderen Objekten der Welt gemacht. Raga-Dwesha errichtet die Welt, Samsara.“ Wenn der Sucher Raga-Dwesha hinter sich lässt, dann hat er den Ozean von Samsara überquert.
Das ist was Narada in dieser Sutra betont. „Na Kinchit Vaanchati“ „Na Dweshti“ bezieht sich auf die Transzendenz von Raga und Dwesha. Die Isavasya Upanishad erinnert uns–
Yastu Sarvani Bhutaani Atmanyevaanupasyati
Sarvabhuteshu Chaatmaanam Tato na Vijugupsate
"Lass den Hass hinter dir. Die Upanishad sagt „er, der das Selbst in allem und alles im Selbst sieht, hat überhaupt keine Verachtung für irgendetwas.“
Er liebt alles.
„Na Ramate“ betont immer wieder dass der Bhakta frei von „Raga“ oder gewöhnlicher Anhaftung zu jeglichen Objekten ist, und auch nicht freudig erregt wenn er etwas bekommt. Das heißt nicht, dass der Bhakta ständig mit finsterem Rizinusöl-Gesicht in Erscheinung tritt. Im Gegenteil, er wird der glücklichste Mensch in der Welt, für alle und immer mit ausstrahlender Wonne. Aber das Glück kommt nicht von den Objekten, sondern von der beständigen Vergegenwärtigung seines Gottes, Gottes-Bewusstsein. „Na ramate“ weil er Atma-Rama ist – der sich im Selbst erfreut, wie uns die nächste Sutra sagen wird.
„Notsaahi Bhavati“. Er ist nicht begierig darauf irgendeine Tat zu vollbringen, die nicht direkt mit dem aufrechterhalten der Liebe zu seinen Gott verbunden ist. Später werden wir noch erfahren, dass er sich von der Weltlichkeit und den weltlichen Aktivitäten absolut zurückzieht. Was ihn betrifft, hat er nur eine Pflicht, Gott zu lieben, und beständig an Ihn zu denken. Er ist introvertiert. Er bemüht sich nicht irgendein Objekt der Welt zu erhalten. Er weiß, dass Gott auf ihn achten wird. Sein Vertrauen wird gebührend belohnt; und das ist es, was wir aus dem glorreichen Leben des Jada Bharata lernen.
Als Jada Bharata von Kopfgeldjägern gefangen genommen wurde um ihn als Opfergabe Kali darzubringen, und er für die Enthauptung zum Altar geführt wurde, blieb er ruhig und gelassen. In sich selbst war er sich seines Selbst bewusst, das unsterblich Absolute. So war der Heilige nicht so leicht zu behandeln. Bevor das Messer auf seinen Nacken fallen konnte, kam Kali selbst aus Ihrem Bild und tötete alle die an dieser Orgie beteiligt waren. Und Jada Bharata´s Leben war gerettet.
Ein Bhakta verteidigt sich nicht einmal selbst. Dies überlässt er Gott. Wenn es Sein Wille ist das er leiden soll, nimmt er es an als eine Bereinigung seines Karmas. Falls dem nicht so ist, weiß er, dass er von Ihm auf geheimnisvolle Weise gerettet werden wird. Es wird gesagt, dass Krishna so lange nicht zu der Errettung Draupadi`s eilte, solange sie an ihrer eigenen Stärke hing; und eilte dann erst zur Hilfe als sie beide Ihrer Hände zum Himmel warf um nach Ihn zu rufen um ihre Ehre zu retten.
Das verleiht den Eindruck dass das eigene Bemühen der Hingabe gegenüber steht. Aber hinterfragt das eigene Bemühen die Existenz Gottes und Seine Gnade? Erwartet man von einem Bhakta, dass er dumm und tot für die Welt ist? Ja, aber er hat bereits alles getan und erreichte den Gipfel der eigenen Anstrengung mit dem einzigen Akt - der Selbstaufgabe an Ihn. Und danach, liegt das einzige Bemühen in der Beständigkeit seinen Geist konstant auf Gott zu richten.
Das ist seine einzige Aufgabe. Und es ist SEINE Aufgabe den Bhakta zu beschützen.
Das ist eine sehr hohe Stufe. Bis wir diese Stufe erreicht haben, sollten wir eine der vielen Möglichkeiten die uns Krishna in der Bhagavad Gita/Kapitel 12, empfiehlt, übernehmen. Zur selben Zeit Genügsamkeit und Wunschlosigkeit kultivieren.
„Yadrichchaalaabha Santushthah“ – er erfreut sich daran was er versehentlich bekommt, - ist einer der Wege wo unsere Erlösung aus Samsara liegt.
Breathe
Be
LOVE
Na, geht dein Schreibprogramm wieder?
"Jnana ohne Bhakti ist wie Steinekauen." Anandamayi Ma
Meine größte Bhakti-Erfahrung bis jetzt, war in ihrem Samadhi Shrine in Kankal, die Tränen sind nur so geflossen. Ich war erst sehr erstaunt, dass diese Erfahrung so viel stärker war, als in Swami Sivananda´s Samadhi Hall in Rishikesh, him being my guru and all.
Ich vermute mal, dass die Energie der göttlichen Mutter,
solchen Erfahrungen zuträglicher ist.
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Nein, Schreibprogramm geht nicht mehr. Ich habe das bis Vers 30 auf Speicher, und muss nur noch formatieren (und drüberlesen mit erweiterten Englischkenntnissen). Danach kuck ich mal wie es weitergeht.
Ich erinnere mich wie du mal von deinem Erlebnis erzählt hast. Meine eigene Indienreise war da leider völlig daneben. Wenn ich da nicht nach 3 wochen von der Karunafarm gehört hätte wär ich wahrscheinlich auch nicht länger geblieben. Aber diesen Winter möchte ich sehr gerne wieder hin, ich könnte mich einer Swamini aus Griechenland anschließen. Nur schaut´s finanziell noch nicht sehr gut aus. Ich übe mich im Vertrauen, dass das richtige gelingen wird.
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Bin ganz neu hier und freue mich über deinen Content, bzw. den von dir übersetzten. Es ist sehr angenehm die Texte in der eigenen Muttersprache lesen zu dürfen. Ob das den Richtlinien entspricht? Das würde ich aus Interesse auch gerne wissen.
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Hi, es ist so das es ein original Content ist, da es diesen Text noch nicht übersetzt gibt. Und die Sutren sind natürlich nicht original, können sie auch nicht.
Aber natürlich, die Rechte der englischen Ausgabe gehören der Devine Life Society. Ich habe auch darauf hingewiesen, dass es sich hier um meine eigene Yogapraxis handelt, das Schriftenstudium, und nicht um die Veröffendlichung eines Werks. Ich bin auch kein Profi was die Übersetzung betrifft, und übernehme da auch keine Garantie, dass das alles so stimmt. Ich tu mein bestes, und versuche dann einen schönen Beitrag daraus zu machen. Nach Teil 10 hab ich jetzt auch erst mal damit aufgehört. Da ich zu einem anderen Buch übergesprungen bin. Die Devi Gita. Aber ich werde sie nicht weiterhin auf Steemit übersetzen. Nur eine kleine Zusammenfassung, das wars. lg
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