Der einseitige Pakt zwischen Gott und Abraham - Das Gute braucht Zeit

in deutsch •  7 years ago 

Der Pakt den Gott und Abraham schlossen, ist wenn man genauer hinsieht ziemlich einseitig. Denn es scheint nur Gott zu sein, der verpflichtet ist, sich an diesen "Vertrag" zu halten. Gott ist verpflichtet, sich an sein Versprechen zu halten. Und Abraham hat dafür zunächst keine Gegenleistung zu erbringen. Normalerweise ist es bei Verträgen oder Päkten durchaus üblich, dass derjenige der die stärkere "Partei" ist auch die besseren Konditionen bekommt.
Doch nicht so hier.
Wenn man die Geschichte mit den im Nahen Osten üblichen Erzählungen von einem Pakt oder Vertrag oder Abkommen zwischen Göttern/Gott und dem Menschen vergleicht, haben wir hier eine verdrehte Situation. Normalerweise muss der Mensch bestimmte Bedingungen erfüllen und Pflichten nachkommen, damit er das Land oder die geforderte Sache erhält.
Außerdem liefert der biblische Autor eine moralische Rechtfertigung dafür, dass Gott Abraham das Land schenkt. Im Verständnis des Autors ist Gott der Eigentümer des Landes, kann also an die Nutzung Bedingungen und/oder Voraussetzungen zu stellen.
Doch Gott schenkt Abraham das Land, weil die derzeitigen Einwohner es mit ihrer Lebensweise verschmutzen. Doch Gott sagt gleichzeitig, dass Abraham sich gedulden muss, denn noch sind die jetzigen Bewohner zugegen. Wie als ob der Mietvertrag der Messis noch noch nicht abgelaufen ist und sobald er gekündigt wurde, die Wohnung erst noch entmüllt und aufgeräumt werden muss, bevor Abraham mit seiner Familie einziehen kann.
Gott argumentiert, dass es durch das Blutvergießen und die Götzenverehrung nur eine Frage der Zeit ist, bis die jetzigen Einwohner des "gelobten" Landes den "Pachtvertrag" gezwungen sind zu kündigen.
Abraham und sein Volk sind also nicht auserwählt und die besonderen Favoriten von Gott. Er ist einfach nur auf der Suche nach Menschen, die sein Land respektvoll und seinen Regeln entsprechend behandeln und verwalten.
In meiner persönlichen Interpretation ist hier zu sehen, dass es der Menschheit immer wieder möglich ist, durch ihren Verhaltensspielraum im freien Willen, von dem naturgemäßen Leben, dem nach den Regeln der Schöpfung entsprechenden Lebensweg abzuweichen.
Es ist uns erlaubt. Doch die Konsequenzen liegen in unserer Verantwortung. Also wenn jemand ein gottgemäßes Leben führt, braucht es nichts als Geduld und seinem eigenen Intuition folgen und man bekommt das, was einem zusteht. Man bekommt das, was man verdient.
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Es ist vielleicht nicht immer ersichtlich, doch man muss Vertrauen haben. In sich und seine Fähigkeiten. So kann man durch Übung und Fleiß so ziemlich alles erreichen. Nur eben nicht sofort. Alles was schnell kommt, geht auch schnell wieder. Um etwas aufzubauen und erblühen zu lassen, braucht es eine gewisse Zeit. Eiche wächst langsamer als Kiefer, besitzt aber eine wesentlich höhere Qualität in der Beschaffenheit. Ein schöner Garten entsteht nicht von selbst. Es bedarf der Pflege. Unkraut wächst und gedeiht mühelos.
Es ist einfach schlechte Gedanken über andere zu haben. Es ist einfach die Schuld bei anderen zu suchen. Das System, der Staat, die Anderen. Es ist schwierig gute Gedanken, dem Rosengarten gleich, zu kultivieren.
Genau so ist es mit der Sprache. Es ist einfach, zu fluchen, über andere zu lästern, sie als Energiesauger zu beschimpfen ;) oder sie auf eine gewisse Art abzustempeln. "Der hat seine Emotionen nicht unter Kontrolle", "Der ist völlig verkrampft im Umgang mit Frauen", "Der kriegt das eh nicht gebacken" usw. und so fort.
Es ist viel schwieriger die Menschen in ihrer Größe zu sehen und ihnen den Raum zu geben, sich zu entfalten. Ihnen Mut zuzusprechen, Ihnen Selbstverantwortung beizubringen ohne, dass man sie belehrt, sondern indem man es vorlebt.
Und hier ist dann auch die Überleitung zu den Taten. Es ist einfach sich das zu nehmen, was man braucht. Es ist einfach seine Bedürfnisse zu befriedigen und das ohne Rücksicht auf Verluste. Doch alles hat seinen Preis. Wer seinen Körper nicht nutzt und pflegt, verliert ihn. Wenn ich krumm sitze ist das erst einmal leichter als gerade und aufrecht zu sitzen. Doch in 30 Jahren leidet man weniger, wenn man öfter mal seine Rückenmuskulatur ein wenig gefordert hat. Krankheiten und Schmerzen sind die Folge. Muskelkater ist zwar auch schmerzhaft, doch einen Bandscheibenvorfall ist im direkten Vergleich dann doch etwas unangenehmer.
Menschlicher Umgang zählt auch dazu. Doch da muss ich glaube ich nichts mehr zu sagen, letzten Ende wissen wir das alles bereits. Wir machen es nur nicht.
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Euer @bozo

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