Die before Death - Vor dem Tod sterben - Rule of Love 38 / 40 - Regeln der Liebe 38 / 40

in deutsch •  7 years ago 

"It is never too late to ask yourself, “Am I ready to change the life I am living? Am I ready to change within?” Even if a single day in your life is the same as the day before, it surely is a pity. At every moment and with each new breath, one should be renewed and renewed again. There is only one-way to be born into a new life: to die before death."

Shamz Tabriz

In order to know whether there is life after death or you are reborn, you have to die first. And even though I cannot actively remember if I have lived before, I cannot know for sure if I have lived before. But I think it is complete nonsense to speculate about that. Many minds, most of them smarter than me have thought about it.
But I know this. In order to change your life, some parts of you have to "die" first. You cannot just add new stuff all the time. You need to get rid of stuff. And by stuff I mean mostly your own habits. We all do a lot of things that make life more complicated than it actually is. We start a couple of projects, want to do a lot of things, meet with all the people we "like and love" to have a good time. But in order to give the new (your new life) space, you need to reduce your activities, need to throw away old habits, that stand in your way, face your fears etc.
In order to become a diamond you need to get cut. And we all don't want to get cut. We postpone the process of cutting to a degree, where it is most painful. The hesitation brings your mind into a realm of war.
Let's take a cold shower for example. If you hesitate to jump under the cold water, you will find a lot of reasons, why you don't need to do it. Or you simply procrastinate it. At first a hot shower will always be more comfortable. And don't get me wrong, I like the comfortable life. But I I cannot help but see the longterm effects. The benefits of taking a cold shower every morning add up and up. After a couple of days the positive effects (without being scientific; I just talk about the personal feeling) of taking a cold shower are outperforming the comfortable hot shower. In my eyes the cold shower outperforms the hot shower already after you have dried yourself up.
Now back to the hesitation. If you hesitate in front of the cold shower, it will be a long process full of pain. But if you jump into the cold water without hesitation whatsoever, your brain has no time to think and you will actually enjoy all of it.
This teaches me 2 things: Sometimes parts of me have to die( to go) and hesitation brings pain. I was never into the clean cut business, but I see that in the long term this is more useful and healthier.

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Um zu wissen, ob es ein Leben nach dem Tod gibt oder ob du wiedergeboren wirst, musst du erst einmal sterben. Ich kann mich nicht daran erinnern, schon einmal gelebt zu haben, dennoch kann ich es nicht mit absoluter Sicherheit wissen. Ich halte es für Schwachsinn darüber zu spekulieren, was nach dem Tod passiert. Viele große Geister, die zudem schlauer waren als ich, haben sich bereits damit auseinander gesetzt.
Aber ich weiß etwas anderes. Um sein Leben zu ändern, müssen zunächst einige Aspekte "sterben". Man (du, ich, alle) können nicht einfach immer wieder und wieder neue Dinge hinzufügen. Man muss einiges an Zeug loswerden um Platz für Neues zu haben. Und mit Dingen und Zeug meine ich vor allem die eigenen Gewohnheiten. Wir machen so vieles und es macht unser Leben komplizierter als es eigentlich ist. Wir starten einen Haufen Projekte, wollen viele Dinge unternehmen (Ein Beispiel für eine Standardantwort: irgendwann mal eine Weltreise machen). Wir treffen all diese Menschen, die wir mögen und lieben und hängen mit ihnen ab.
Doch und ich wiederhole mich hier, um einem neuen Leben Platz zu machen, hast du deine Aktivitäten zu reduzieren, alte Gewohnheiten, die dir im Weg stehen, ablegen, deine Ängste zu konfrontieren etc. pp. Wir alle sind Rohdiamanten, doch um zu einem Brillianten zu werden müssen wir geschliffen werden. Hier liegt das Problem, wir alle wollen Diamanten sein, aber uns nicht schleifen lassen. Denn da werden ja Teile abgeschnitten. Und dann zögern und zögern wir, und das macht die ganze Prozedur langwieriger und schmerzhafter. Wenn das Bein mit einem Streich abgetrennt wird, ist das sicher nicht angenehm, doch mit einer rostigen und stumpfen Säge ist es sicherlich nicht angenehmer. Das Zögern führt unseren Verstand in ein Kriegsgebiet. Hin und her geht es dann. Man argumentiert mit sich selbst.
Nehmen wir noch einmal ein schöneres Beispiel. Kalt Duschen. Wenn du zögerst, wird es ziemlich schwierig dich selbst zu überzeugen, warum du jetzt gerade auf warmes Wasser verzichten solltest. Oder du zögerst es hinaus. Erst ein bisschen die Füße, nur so zum dran gewöhnen, dann die Arme und ach du Schreck ist das kalt. Warum mache ich das bloß? Und so weiter und so fort.
Klar heiße (angenehm warme) Duschen sind weitaus angenehmer. Und versteht mich nicht falsch, ich liebe es heiß zu duschen. Es ist einfach ein wunderbares Gefühl, man will gar nicht mehr raus aus der Dusche. Doch Duschen ist eben nicht Leben, sondern nur ein Teil davon. Das restliche Leben findet außerhalb der Dusche statt. Und Ich kann nicht anders, als festzustellen, dass das Leben außerhalb der Dusche angenehmer ist, wenn man kalt duscht. Die positiven Effekte des Kaltduschens summieren sich, bereits nach dem Abtrocken. Über den Tag verteilt, ist man erfrischter und mit jedem Tag steigt der positive Effekt (persönliches Empfinden, nicht wissenschaftlich betrachtet. Mag zwar so sein, ist hier jedoch nicht relevant) an.
Nun zurück zum Zögern. Beziehungsweise zum NICHT-Zögern. Wenn du einfach unter den Strom des kalten Wassers springst, hat der Verstand gar keine Zeit darüber nachzudenken, ob das Wasser eventuell nicht doch wärmer sein sollte oder ob man heute (selbstverständlich nur heute, morgen wieder kalt ;) auf das kalte Wasser verzichtet. Und glaubt mir, plötzlich bereitet es sogar Freude kalt zu duschen.
Allein das hat mir zwei Dinge beigebracht, die ich auf mein ganzes Leben übertrage:

  1. Manchmal muss ich sterben ( Gewohnheiten, Personen und Dinge aufgeben, loslassen)
  2. Zögern ist ok, bringt aber mehr Schmerz mit sich, als es einfach durchzuziehen

Ich mochte klare Schnitte nie gerne, bin ich doch Fan von fließenden Übergängen, doch ich kann nicht umhin festzustellen, dass es langfristig gesünder ist, klare Schnitte zu machen. (Was dann im großen Ganzen betrachtet wieder fließende Übergänge sind)
Doch klare Schnitte sind einfach, aber nicht leicht!

"Es ist nie zu spät, dich selber zu fragen: “Bin ich bereit, das Leben zu ändern, das ich lebe? Bin ich bereit, mich innen zu ändern?“ Selbst wenn ein einziger Tag in deinem Leben der gleiche ist wie der Tag vorher, ist das sicher schade. In jedem Moment und mit jedem neuen Atemzug sollte man erneuert und wieder erneuert sein. Es gibt nur einen Weg, in ein neues Leben geboren zu werden: Vor dem Tod zu sterben."

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Euer @bozo

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Hey Bozo,
Ich habs echt die letzten Tage nicht geschafft deine Beiträge zu lesen, dafür nehme ich mir lieber etwas mehr Zeit, die sind so tiefgründig :D
Dem Verstand keine Zeit zu geben sein Unwohl zu tun ist natürlich eine gute Möglichkeit. Aus meiner Erfahrung ist es aber sogar effektiver dem Verstand einmal zuzuhören und zu sehen was er eigentlich will: Er möchte dir eine angenehme, warme Dusche spendieren. Wenn du das siehst und anerkennst kann es vielleicht sein, dass dein Verstand dadurch merkt, dass du das gar nicht willst, dass du es eigentlich besser findest kalt zu duschen. Vielleicht setzt der dann einfach mal eine Runde aus und schweigt und du kannst einfach kalt duschen, ohne darüber nachzudenken und ohne es zu werten.
Dein Verstand wird aber versuchen sich dagegen zu wehren, denn er denkt ja, er wäre Du. Wenn er aussetzt und sich nicht um dich kümmert, könnte ja etwas passieren. Er hat Todesangst. Aber wie du schon sagtest, man muss eigentlich dauerhaft sterben, um wirklich glücklich zu sein :)
Liebe Grüße, Tom

Cool, dass du die die Zeit dann noch genommen hast. Ich las letztens erst irgendwo, dass es mit dem Verstand wie mit einem wilden Pferd ist, dass man zähmen möchte. Geübte Rittmeister lassen das Pferd erst einmal machen was es will und fangen erst dann sukzessive damit an es mit den Zügeln in die gewünschte Bahn zu lenken. Das gefiel mir und ich wollte es mit dir teilen

Das ist ein schönes Bild und es drückt genau das aus, was ich meine :)
Es ist immer schön neue bildliche Darstellungen für diese Themen zu finden, Dankeschön!
Liebe Grüße, Tom

I like your philosophy.

...well, now what?