Kain und Abel - Die Geschichte vom ersten Mord

Diese wohlbekannte biblische Geschichte ist so ziemlich jedem geläufigx. Kain erschlägt seinen Bruder Abel aus Neid, obwohl Gott ihn ausdrücklich belehrt, dass man den Drang nach Gewalt mithilfe der Willenskraft ausmerzen kann.

Also Kain, der als Ackerbauer tätig ist, ist eifersüchtig auf seinen Bruder Abel, der als Viehhirte tätig ist. Hier wird deutlich, dass die Bibel sehr oft den umherziehenden Nomaden idealisiert. Kain ist Ackerbauer, dass heißt, er besitzt nicht die gleiche räumliche Freiheit, die Abel genießt.

Die Geschichte geht jedoch noch auf andere Thematiken Bezug. So gibt es eine Menge Gelehrter unter ihnen auch Nahum Sarna ( die Christlichen Gelehrten klammere ich jetzt mal aus), die hier ganz deutlich die versteckte Botschaft entdecken, dass jeglicher Mord gleichzeitig Brudermord ist. Es geht darum, dass das (menschliche) Leben heilig ist und jegliches Auslöschen eines menschlichen Wesens einem Verstoß gegen die Gesetze des Universums gleichkommt.

Auch können wir erkennen, dass Gott immer die Partei des vermeintlich Schwächeren ergreift. So ist er zunächst auf Seiten Abels, doch als Kain seinen Bruder erschlägt, stattet Gott ihn Mit dem Kainsmal aus, auf dass niemand Kain das antut, was er Abel angetan hat. Ob es allerdings Gnade oder Strage war, darüber lässt sich streiten. Jedenfalls verspricht Gott demjenigen, der Kain erschlägt.

Kajin sprach zu dem Ewigen: „Meine Strafe ist zu groß, um sie zu tragen. Siehe, du hast mich vertrieben von diesem Erdreich hinweg. Vor deinem Antlitz soll ich mich verbergen. Wenn ich nun unstet und flüchtig auf der Erde bin, so wird mich jeder umbringen, der mich findet.“ Da sprach der Ewige zu ihm: „Niemand wage es, Kajin umzubringen! Siebenfältig soll er gerächt werden!“ Der Ewige machte dem Kajin ein Zeichen, dass ihn nicht jeder erschlage, der ihn findet.

(Gen 4,13-15, 'Die Torah in jüdischer Auslegung)

Kain ist für mich ein Mensch, der seine Impulse nicht unter Kontrolle hat und im Affekt handelt. Dies repräsentiert für mich den "Fluch" der auf uns Menschen liegt. Wir können egal, wie die Umstände uns zum trotz stehe, immer wählen, was wir tun. Der Psychologe in mir verteidigt uns Menschen dann, denn wir können nur vernunftgeleitet handeln, wenn wir unsere Taten mit unserer Willenskraft steuern. Kain hat für uns in den sauren Apfel gebissen und einen Fehler gemacht, der eigentlich nicht wiederholt werden müsste. Aber so ist das eben, Menschen wollen ihre eigenen Fehler machen und denken sehr oft, dass sie es besser können. Ich für meinen Teil bin mir sicher, dass es Kain einfach an Willenskraft mangelte. Ich bin auch der Ansicht, dass es vielen, einschließlich meiner selbst, an eben jener Willenskraft ist. Doch es gibt Hoffnung. Man kann seine Willenskraft trainieren - Wie einen Muskel. Es lohnt sich Roy Baumeister, einer der führenden zeitgenössischen Willenskraftforscher, bei Google zu suchen.

Immer schön darauf achten, gut zu handeln, ihr Guten!

Euer @bozo