Es ist nichts neues, dass wir wieder einmal feststellen, dass unsere Welt in Respektlosigkeit und plumpen Materialismus verfällt.
Doch können wir dem vorbeugen?
Ein halbes Anwendungsbeispiel aus dem indischen Raum. Zur Zeit der Entstehung der Upanishaden und dem wachsenden Einfluss der Brahmanen-Kaste machte sich eine Gegenbewegung breit. Statt an "metaphysischen Unsinn" zu glauben, verspotteten sie Priester und Religion ( und zwar alle zugleich) und waren der Auffassung, dass es keinerlei geistige Vorgänge gibt. Alles Geistige ist auf materielle Ursachen zurückzuführen. Ein Vergleich zur heutigen Zeit, wäre es, wenn ein Naturwissenschaftler die Ansicht vertritt, dass alles auf in der Materie beobachtbare Abläufe zurückzuführen ist.
Es gab kein Gesamtdarstellung der Charvaka-Lehren, sondern lediglich eine Anzahl verstreuter Verfechter, die ihre Meinungen und Erkenntnisse an zahlreichen Stellen in den altindischen Werken hinterlassen haben.
All dieses Huldigen von unsichtbaren Kräften, gilt Charvaka( der Begründer, der Bewegung) und seinen Anhängern als bloße Täuschung. Atman, Brahman. Alles Humbug.
Warum also ver- äh vorbeugen?
Wenn es kein Leben nach dem Tod gibt, oder kein Jenseits oder keine Wiedergeburt.
Hier ein wunderbarer Auszug:
"Nichts andres sind die Spenden an die Ahnen,
Als ein Erwerbsquell unserer Brahmanen.
Die die drei Vedas ausgesonnen haben,
Nachtschleicher sind es, Schurken, Possenreißer"
Aus einer Übersetzung von Deussen
Die Charvakas sahen das höchste Ziel des Menschen in der Sinneslust. Ethik? Interessiert keinen
"Warum lässet, o Rama, du müß'ge Gebote dein Herz so bedrängen? Sind's doch Gebote, die Dummen und Blöden zu täuschen!
Aus dem Ramayana
Auch die Art und Weise, wie die Charvakas das Leiden betrachteten, unterschied sich von sämtlichen vorhergehenden Ansichten. So sahen sie diejenigen als dumm an, die auf die Lust verzichteten nur weil sie mit ein wenig Leid gepaart ist. So ist der Schmerz ein notwendiger Teil der Lust.
"Dass man die Lust, die aus der Sinnendinge
Berührung für den Sterblichen entspringt,
Aufgeben muss, weil sie mit Schmerz gemischt ist,
Ein solch' Bedenken kann ein Narr nur haben.
Wer, der auf seinen Vorteil sich versteht,
Verschmäht den Reis, so weißer Körner voll,
Weil mit ein wenig Hülse er behaftet ?"
Es ist sicherlich nicht verwunderlich, dass die Lehre der Charvakas viele Anhänger fand. Doch sie konnte sich aufgrund der indischen Geisteshaltung nicht lange halten. Es war vielmehr ein Umgraben und eine Art Dünger des indischen Gedankenguts aus dem dann ziemlich bald neue Religionen hervorgesprochen sind und nun über die Welt verteilt Einfluss üben.
Ein reiner Materialismus ist nicht durchsetzbar und ich bin auch recht zuversichtlich, dass dies niemals auf Dauer so sein wird. Auch wenn ich mir da nicht so sicher bin.
Eins weiß ich allerdings gewiss- ohne Respekt der Existenz und dem Leben gegenüber geht es nicht. Damit man nicht in selbiges Schema hineinfällt, empfiehlt es sich, vorzubeugen. In dem wir uns vor dem Leben und allem was ist vorbeugen äh verbeugen.
Euer @bozo
Thanks to @akashas for the #way2move: TuesdayForwardbends - Hope it counts this time.
P.S.: @leroy.linientreu Das war eine kurze Abhandlung bezüglich der Charvakas eine Religion, die es sich zur Religion gemacht hat, die Religion zu kritisieren. Reicht dir das in der Ausführung oder ist mehr notwendig?
Hallo @bozo, wer bin ich, dass ich hier Wünsche zu äußern hätte? War für mich alles neu, von daher: DANKE
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Ich habe mich gestern alleine mit der Ausführung beschäftigt und wie ich diese bei mir umsetzen kann.
Deine Abhandlung regt mich aber jetzt auch zum nachdenken an. Danke dafür. :)
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geht doch!!!!!
Super Text!!!! Sehr passend!!! Thumps up!
Die vorbeugen janu jirsasana, hüftöffnung - badha konasana und standvorbeuge- uttanasana!
Wahrhaft stehen die nach vorne gebeugten Haltungen fuer: Achtung, Respekt, demut und wirken beruhigend auf Körper und Geist! Ideal fuer eine abendliche Praxis!
@originalworks
bist dabei
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Der letzte Absatz ist wunderschön. Ich sehe es ganz genauso. Ich finde auch, dass wir nicht vergessen sollten, dass wir "nur" ein Teil der Natur sind. Haben wir Respekt vor der Natur, haben wir ihn auch gleichermaßen vor unserer eigenen, inneren Natur. Wer innere Heilung möchte, kann also einfach mal nach draußen gehen und sich von der Natur inspirieren lassen. Er wird merken, dass die Natur genauso harmonisch (oder manchmal vielleicht auch nicht harmonisch) verläuft, letztendlich aber alles ein einziger großer Kreislauf ist.
Ich muss da gerade wieder an das denken, was ich im Laufe meines Germanistikstudiums gelernt habe: In Werken der Romantik (wie z.B. "Aus dem Leben eines Taugenichts" von Joseph von Eichendorff), des Realismus (z.B. "Effie Briest" von Theodor Fontane) oder auch des Biedermeier (z.B. "Brigitta" von Adalbert Stifter) kommt es immer wieder vor, dass die Außenwelt das Innenleben des Protagonisten abbildet. Ich glaube, das ist kein Zufall ;)
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