"Ice Girls - Pirouetten für Leonie!"//(16) Kapitel 6: Teil 1

Ein freier Tag für die Freundinnen

"Machst du die Taschenlampe aus?" Leonie streckte sich noch einmal und kroch dann in ihren Schlafsack.
Dank der dicken Iso-Matten war es sogar ganz bequem hier draußen und bisher leitete das Zelt wirklich gute Dienste.

Dass es ein wenig schräg stand, merkten die Mädchen hier drinnen kaum.
"Aber dann ist es doch ganz dunkel. Meinst du nicht, wir sollten sie anlassen?"
Amanda hatte schon immer ein wenig Angst im Dunkeln, das wusste Leonie. Aber campen bei Licht war doch nur halb so spannend.

"Mh. Aber dann nimm doch die kleine Lampe und leg sie vorne zum Zelteingang. Dann ist es nicht ganz so dunkel hier, aber es stört und nicht beim Schlafen."
Sie hatte sich bereits eingekuschelt und würde den warmen Schlafsack heute nicht noch einmal verlassen. Die Eltern hatten Recht gehabt, nachts war es bereits ziemlich kühl.

"Okay." Murmelte Amanda und kroch zum Eingang um die Lampe zu platzieren. Danach schlüpfte auch sie schnell zurück in ihren warmen Schlafsack.
Eigentlich wollten sie sich noch eine Geschichte erzählen, aber beide Mädchen waren nach dem langen Tag sehr müde und schliefen schnell ein.

Erst im Morgengrauen als die Vögel schon zwitscherten, wachten sie auf. Unglaublich, sie hatten die erste Nacht im Zelt doch tatsächlich einfach verschlafen!
Dann mussten sie eben den zweiten Abend nutzen, um sich Geschichten zu erzählen und Freundinnentratsch auszutauschen.

"Weist du, wie spät es ist?"
Amanda lugte vorsichtig nach draußen. Es wurde bereits hell und vom Haus her zog Kaffeegeruch hinüber.
"Keine Ahnung... Aber ich denke, das Frühstück ist fertig. Zumindest riecht es so."

Leonie setzte sich auf, streckte sich und rieb sich die Augen. So gut hatte sie lange nicht mehr geschlafen.
Amanda war bereits damit beschäftigt, ihren Schlafsack zusammenzurollen.
Zum Glück schien die Sonne und es war recht warm. Dennoch fröstelte es Leonie, als sie sich endlich auch dazu durchring, aufzustehen und Amanda zum Haus zu folgen.

Die Terrassentür war nur angelehnt und drinnen unterhielten sich die Eltern fröhlich. Wieder fragte sich Leonie, wie man bereits so früh am Morgen schon so gut gelaunt sein konnte.
Sie selbst war, wie immer um diese Zeit, noch ein wenig muffig drauf. Das würde sich aber ändern, sobald sie gefrühstückt hatte, mit dem Duschen fertig war und sich frische Sachen überziehen konnte.

"Guten Morgen, Mädchen!"
Herr Wagner, wie immer bereits früh am Morgen mit Anzug und Krawatte, begrüßte sie. Auch heute am Samstag musste er in die Kanzlei. Wirklich frei hatte er nur am Sonntag, da kamen keine Klienten.

"Sandra schläft noch." Mischte sich Frau Wagner ein. Sie musste heute nicht zur Arbeit und würde am Nachmittag bloß zum Einkaufen fahren.
"Du kannst dich also auf ihren Platz setzen, Amanda."

Die Freundinnen gingen zum Tisch, zogen sich die Stühle zurecht und griffen als Erstes zum Müsli. Sie beide liebten Müsli. Insbesondere das mit den vielen Schokostückchen, was Frau Wagner immer kaufte.
"Der Toast ist auch gleich fertig."
Sie nahm den Brotkorb in die Hand und ließ die ersten goldbraun getoasteten Scheiben hineinfallen.

"Ach Leonie." Herr Wagner hielt kurz inne. "Wann war doch gleich deine Eissache?"
Leonies Herz machte einen Hüpfer. Sofort war sie wieder ganz aufgeregt und ihre morgendliche Muffellaune verschwand.
Ihr Vater wusste also bereits von der Eröffnungsfeier. Und demnach wahrscheinlich auch, von Leonis Wunsch Unterricht zu bekommen.

"Die Eröffnung der Eishalle ist Morgen. Annika hat uns eingeladen, bei dem Schaulaufen zuzusehen. Amanda ist natürlich auch dabei." Sprudelte es sofort aus ihr heraus.
Oh hoffentlich würden die Eltern mitkommen und für sie Trainingsstunden organisieren!

"Ja, richtig, Morgen." Er zog sich die Krawatte zurecht und Leonie betete, dass er nicht doch noch einen Rückzieher machte.
"Dann schlage ich vor, wir fahren morgen Nachmittag alle zusammen dort hin und liefern Amanda auf dem Rückweg bei ihr zuhause ab."

Für ihn war die Sache damit erledigt. Wenn seiner Tochter soviel an dieser Feier lag, würde er ihr den Spaß selbstverständlich gönnen. Aber eine Frage hatte er noch. Seine Frau hatte gestern zwar schon kurz mit ihm über Leonies Pläne gesprochen, jedoch waren sie nicht weiter darauf eingegangen, sondern hatten recht schnell das Thema gewechselt.

"Deine Mutter meinte, du hättest gerne Eislaufstunden?"
Leonie verschluckte sich heftig an ihrem Müsli und griff hastig zu ihrem Kakao.
"Ja... Ja, das wäre total super!"

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