Küchenkräuter sind, im wahrsten Sinne des Wortes, in aller Munde. Teekräuter dagegen fristen, zumindest ist das mein Eindruck, eher ein Schattendasein. Völlig zu Unrecht!!! Deshalb habe ich mir überlegt eine kleine Reihe von Posts mit kurzen Steckbriefen ausgewählter Teekräuter mit euch zu teilen. Damit ich euch damit nicht allzu sehr langweile, hab ich Teekräuter ausgewählt, die nicht ganz so gebräuchlich sind wie Kamille, Pfefferminze und Co. :-)
04: Jiaogulan (Gynostemma pentaphyllum)
Beschreibung: Jiaogulan wächst in weiten Teilen Ostasiens wild und ist ein ausdauerndes und äußerst schnellwüchsiges Kürbisgewächs, dessen Kletterranken bis zu 8 m lang werden. An diesen befinden sich fünffingrige, zarte, leicht behaarte Blätter die zur Teezubereitung genutzt werden. Jiaogulantee schmeckt angenehm grasig, süßlich und anisartig – ein wenig erinnert sein Geschmack an Lakritze. In der traditionellen chinesischen Medizin wird er bereits seit vielen Jahrhunderten angewandt. Aufgrund der Form seiner Blätter und ähnlicher Heilwirkung wird Jiaogulan auch Fünf-Blatt-Ginseng genannt. Eine weitere Bezeichnung ist Unsterblichkeitskraut. Jiaogulan ist getrenntgeschlechtlich. Männliche wie weibliche Pflanzen tragen von Juni bis August an den Ranken kleine, sternförmige, gelbgrüne Blüten. Weibliche Pflanzen bilden nach der Befruchtung kleine Beeren mit Samen aus.
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Jiaogulan kann durchaus in unseren Breiten angebaut werden, seine Ranken werden allerdings nur 2–3 m lang. Der Boden sollte tiefgründig, nährstoffreich und feucht sein. Ein halbschattiger Standort ist ideal. Unter hiesigen klimatischen Bedingungen gezogen, büßt die Pflanze einen Großteil ihrer wertvollen Inhaltsstoffe ein. Besorg dir am besten eine Jungpflanze, die durch vegetative Vermehrung einer in Ostasien gewachsenen Mutterpflanze gewonnen wurde – gute Pflanzenhändler können darüber Auskunft geben. Jiaogulan wächst gern an Hauswänden oder Zäunen empor, braucht dabei aber eine Rankhilfe, da er von allein nicht genügend Halt findet. Seine Blätter können täglich von Mai bis in den Herbst hinein gepflückt und frisch verwendet oder getrocknet werden.
Verwendung: Die heilende Wirkung des Jiaogulantees ist neben den enthaltenen Flavonoiden, Vitaminen und Mineralstoffen, vor allem auf spezielle Saponine – die sogenannten Gypenoside – zurückzuführen. Diese wirken antibakteriell, entzündungshemmend, immunstärkend und – wie einige Studien bisher vermuten lassen – möglicherweise sogar krebshemmend. Der Tee kommt zum Einsatz bei Schlaganfällen, Herzinfarkten, Kopfschmerzen, Kreislaufbeschwerden, chronischen Magen-Darm-Entzündungen, Diabetes und zur allgemeinen Stärkung des Immunsystems. Er wirkt blutbildend und senkt sowohl Blutzucker als auch Cholesterin. Ihm wird zudem eine umfassende Anti-Aging-Wirkung zugesprochen. Schwangere, Stillende und Menschen die Blutgerinnungshemmer einnehmen, sollten keinen Jiaogulantee trinken, Diabetiker nur nach ärztlicher Absprache.
Teezubereitung: 1 TL getrocknete Jiaogulanblätter pro Tasse (250 ml) mit kochendem Wasser übergießen und 10 Minuten ziehen lassen. Traditionell wird Jiaogulantee, wie grüner Tee, zweimal aufgegossen und ungesüßt getrunken.
Extratipp: Die jungen Blätter können roh als Salatbeigabe oder Zutat für Smoothies verwendet werden – sie schmecken frisch und süßlich-bitter. Sie können jedoch auch wie Spinatblätter zu Suppen und Pfannengerichten hinzugefügt werden. Die Beeren der weiblichen Jiaogulanpflanze sind reif – wenn sie beinahe schwarz sind – in rohem Zustand essbar.
Jiaogulan ist was feines :)
Eine sehr schöne Serie, auf deren Fortsetzung ich sehr gespannt bin :)
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Dankeschön @schlees. :-) Freut mich!
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This plant can be for medicine. is my brother really
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