Die Flugbereitschaft des ADAC, eines privaten Automobilclubs, ist besser ausgerüstet als unsere Armee? Foto: By Kittelträger (Own work) [CC BY-SA 4.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0)], via Wikimedia Commons
VON MARC DASSEN
Damit unsere Bundeswehr die Ausbildung ihrer Piloten weiterhin gewährleisten kann, muss sie notgedrungen auf die Flugbereitschaft des ADAC zurückgreifen. Die „gelben Engel“ helfen der Armee zwar gern aus der Patsche, doch was sagt diese Posse über den Zustand unserer Streitkräfte?
Die Frage ist eher eine rhetorische: Die Verteidigungskräfte der BRD sind in einem erbarmungswürdigen Zustand. Das freut manchen Pazifisten zwar ungemein, übersehen wird dabei aber, dass durch die schlechte Ausrüstung vor allem in Auslandseinsätzen Leben gefährdet werden und der Staat Deutschland zur sicherheitspolitischen Witzfigur verkommt. Wenn ein Soldat sich nicht mehr auf die Funktionalität seiner Waffe, seiner Fahrzeuge oder Transportmittel verlassen kann, ist jede Operation – egal, ob man sie nun für sinnvoll hält oder nicht – potentiell tödlich.
Die derzeit verwendeten Hubschraubermodelle „Tiger“ und „NH90“ sind beide extrem pannenanfällig und müssen wegen regelmäßig auftretender Störungen zeitaufwändige und kostenintensive Inspektionen erhalten. Der tödliche Absturz eines „Tiger“ im Einsatzgebiet in Mali ist bislang noch nicht abschließend aufgeklärt. „Der Kampfhubschrauber war auf dem Weg zu einem Einsatz urplötzlich mit der Nase nach vorne in die Tiefe gestürzt, beide Piloten kamen ums Leben“, fasst der Spiegel den Sachstand zusammen. Erste Ermittlungen hätten wohl ergeben, dass „eine Fehlfunktion des Autopiloten“ vorgelegen habe.
Ganze 21 Millionen Euro hat sich das Verteidigungsministerium nun die rund 6.500 Flugstunden in den ADAC-Helis kosten lassen, damit die auszubildenden Piloten zumindest auf die vorgeschriebene Flug-Praxis kommen und ausreichend vorbereitet in gefährliche Einsätze entsendet werden können. Ab März 2018, so berichten verschiedene Medien übereinstimmend, sollen Bundeswehrpiloten am Truppenstandort „im niedersächsischen Bückeburg auf Hubschraubern vom Typ EC 135 für ihre Basisausbildung oder zum Erhalt von Fluglizenzen die nötigen Stunden abfliegen“.
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