Deniz Yücel (c) dpa
Seit zehn Monaten sitzt der 44jährige Journalist Deniz Yücel (44) in türkischer U-Haft. Der Fall hat die Beziehung zwischen Deutschland und Türkei schwer belastet. Jetzt geht die Akte Yücel zum Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) in Straßburg. Der türkische Außenminister hat eine Freilassung zugesagt, falls der Gerichtshof dies fordere.
VON V. BERGER
Die Inhaftierung von Deniz Yücel löste in Deutschlands linksliberaler Szene einen großen Aufschrei aus. Von überall Soliartätsbekundungen für den Starjournalist des linksliberalen Establishments. Gerhard Wisnewski schreibt in der aktuellen COMPACT 1/2018:
Im Februar und März 2017 veranstalteten Politik und Medien in Deutschland einen riesigen Rummel um den Mann. Schließlich war Yücel nicht nur Kurt-Tucholsky-Preisträger 2011, sondern hatte 2014 für seine antirassistische «Hate Poetry» sogar den «Sonderpreis» als Journalist des Jahres erhalten. Am 21. Juni 2017, während seiner Haft, sollte noch ein Sahnehäubchen dazukommen, und zwar der «renommierteste Preis», «den die deutsche Zeitungsbranche zu vergeben hat», so Spiegel Online, nämlich eine Sonderauszeichnung zum Theodor-Wolff-Preis.
Bundeskanzlerin Merkel setzte sich höchstpersönlich für den Starjournalisten ein. Und nicht nur sie: „Ich finde, dies Schicksal von Herrn Yücel ist deshalb so beeindruckend“, meinte Bundesaußenminister Sigmar Gabriel im Heute-Journal vom 7. März 2017, „weil er, naja, der ist ein deutscher Patriot mit türkischen Wurzeln“.
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