Sahra Wagenknecht (l.) , Jürgen Elsässer (r.)
Jürgen Elsässers Editorial in COMPACT 12/2017: #metoo: Sahra und Sawsan
Da jetzt die ganze Welt über sexuelle Belästigung diskutiert, will ich mich auch mal outen: Ja, ich habe einmal ungefragt eine Frau angebaggert, und es war auch noch Sahra Wagenknecht. Das muss 1994 oder 1995 gewesen sein, Sahra war damals die Ikone der Kommunistischen Plattform in der PDS und galt als „das schönste Gesicht des Stalinismus“, ich schrieb für die Linkspostillen Junge Welt und Konkret. Die ganzen Genossen waren kirre wegen ihr und tuschelten aufgeheizt hintenrum, aber ich hab mir immerhin ein Herz gefasst und sie zum Essen eingeladen. Hinterher brachte ich sie zum Hotel und wollte... (ja, das würdet Ihr gerne wissen, wie es weiterging… Aber diese Story gibt es nur für Leser der Printausgabe von COMPACT 12/2017 – hier bestellen).
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Ob die Sache für mich so gütlich ausgegangen wäre, wenn ich diesen erotisch motivierten Vorstoß 2017 gewagt hätte – zum Beispiel bei Sawsan Chebli? Jeder Mann mit mittlerem Hormonspiegel muss zugeben, dass er die Palästinenserin nicht von der Bettkante stoßen würde. Doch Vorsicht: Die Exotin mit deutschem Pass und SPD-Parteibuch versteht da überhaupt keinen Spaß. Mitte Oktober sorgte sie mit einem Facebook-Posting für Furore: „Unter Schock – Sexismus“, lautete der Titel. War sie bedrängt, genötigt und begrapscht worden, hatte einer versucht, sie zu küssen? Keineswegs. Vorgefallen war das: Die Staatssekretärin sollte bei einer Veranstaltung ein Grußwort sprechen. Einer der Gastgeber, ein deutscher Botschafter a. D., erkannte sie zunächst nicht und kommentierte dann überrascht: „Ich habe keine so junge Frau erwartet. Und dann sind Sie auch so schön.“ In den guten alten Zeiten hätte jede Frau dies als Kompliment betrachtet. Chebli aber griff zur Keule: „Klar, ich erlebe immer wieder Sexismus (…). Aber so etwas habe ich auch noch nicht erlebt.“
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