Rathaus Lüneburg Foto: User:Kolossos (Own work), CC BY-SA 3.0, Wikimedia Commons
Linke forderten die augenblickliche Abberufung von Dr. Gerhard Scharf (CDU), nachdem dieser in einem YouTube-Video laut über die deutsche Gedenkkultur sinniert hatte. Zu laut. Nun wurde ihm der Prozess gemacht.
VON TINO PERLICK
Mehr als 200 Zuschauer und Medienvertreter sollen in der Aula einer örtlichen Schule anwesend gewesen sein, um den Schauprozess gegen den Bürgermeister zu bezeugen, der in einem YouTube-Video vor einem Gedenkstein der Wehrmacht linke Kreuzzüge gegen die eigene Geschichte kritisiert hatte. COMPACT berichtete.
„Der Platz reicht nicht bei der Ratssitzung, viele Zuschauer müssen draußen bleiben“, beschrieb ein Lokalreporter die Situation auf Twitter, bevor Scharf eine öffentliche Entschuldigung verlas, wie es heute wohl üblich ist, siehe den Fall einer Professorin der Uni Würzburg. Scharf bat um Vergebung dafür, „eine dringend nötige Konfrontation mit den rechten Thesen nicht gesucht“ und „verdiente Akteure der Lüneburger Erinnerungskultur politisch diffamiert“ zu haben. Offenbar hat die mediale Hetzjagd der letzten drei Wochen den 79-Jährigen ordentlich mürbe gemacht. Im Video klang er noch ganz anders.
Die öffentliche Reuebekundung genügte den Linken aus dem Stadtrat jedoch nicht. Sie begründeten im Anschluss ihren Antrag auf Abberufung mit der angeblichen Relativierung von Gräueltaten. Auch SPD-Ratsmitglied Friedrich von Mansberg nannte die Äußerungen unhaltbar. Scharfs Entschuldigung komme spät, tadelte er.
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