Eine globale Herausforderung wie die Coronavirus-Pandemie muss mit globalen Lösungen bewältigt werden, sagt Präsidentin Christine Lagarde gegenüber dem Internationalen Währungs- und Finanzausschuss.
**Entwicklung und Ausblick des Euroraums
Im Euroraum zeigen die eingehenden Wirtschaftsdaten, insbesondere die jüngsten Umfrageergebnisse, beispiellose Rückgänge, was auf einen starken Rückgang der Produktion im Euroraum sowie auf eine rasche Verschlechterung der Arbeitsmärkte hinweist. Die Unsicherheit ist stark erhöht und wird hoch bleiben, was es äußerst schwierig macht, das wahrscheinliche Ausmaß und die Dauer der bevorstehenden Rezession und der anschließenden Erholung vorherzusagen. Die Inflation ist derzeit niedrig, was hauptsächlich auf den jüngsten starken Rückgang der Energiepreise zurückzuführen ist. Mit Blick auf die Zukunft wird erwartet, dass die Gesamtinflation in naher Zukunft weiter sinken wird, während die Auswirkungen der Coronavirus-Krise auf die Inflation mittelfristig von einer hohen Unsicherheit umgeben sind.
Internationale Reaktionen auf den Coronavirus-Schock
Da die nationalen Behörden die notwendigen Schritte zur Bekämpfung der Pandemie unternehmen, bleiben die globale Zusammenarbeit und die gemeinsame Nutzung von Ressourcen zwischen den Nationen von entscheidender Bedeutung. Die Bekämpfung internationaler Handelsstörungen, die Wahrung der Handelsoffenheit und die Sicherstellung des grenzüberschreitenden Flusses lebenswichtiger medizinischer Güter und anderer Güter und Dienstleistungen sind von größter Bedeutung, um die wirtschaftlichen Folgen des Ausbruchs einzudämmen.
Weitere internationale Anstrengungen sind erforderlich, um den Folgen des Ausbruchs und der Ausbreitung des Coronavirus entgegenzuwirken. Die EZB unterstützt die Krisenreaktionsmaßnahmen des IWF, insbesondere die Anpassungen ihres Toolkits für Notfallkredite und die Schaffung einer kurzfristigen Liquiditätslinie für Länder mit starken makroökonomischen Fundamentaldaten. Wir sind auch offen für die Prüfung einer möglichen neuen Zuweisung von Sonderziehungsrechten (SZR) für alle IWF-Mitglieder. Das Paket über IWF-Ressourcen vom Oktober 2019 muss zügig umgesetzt werden, um die Kreditkapazität des IWF von 1 Billion USD aufrechtzuerhalten.
Große Zentralbanken, einschließlich der EZB, haben koordinierte Maßnahmen ergriffen, um die Bereitstellung von US-Dollar-Liquidität zu verbessern. Die EZB hat außerdem vereinbart, mit einigen EU-Zentralbanken Swap-Line-Vereinbarungen zur Bereitstellung von Euro-Liquidität zu treffen, und prüft derzeit weitere Anträge auf Bereitstellung von Swap-Lines für Euro im Einklang mit ihrem Mandat.
In Zukunft muss die internationale Gemeinschaft eng zusammenarbeiten, in Bezug auf die Wirksamkeit der verschiedenen politischen Reaktionen voneinander lernen, Informationen austauschen und politische Maßnahmen koordinieren, auch bei der Aufhebung von Eindämmungsmaßnahmen, um eine rasche Rückkehr zu nachhaltigem Handeln zu erreichen globales Wachstum und Erhaltung einer offenen Weltwirtschaft.
Hinweis: Dies waren nur Auszüge aus dem Meeting, lest hier bitte das vollständige Statement!
Quelle Text&Bild: EZB