In einem kurzen Vortrag erzählte er den Eltern an jenem Abend, welch schroffer Umgangston unter den Schülern herrsche. Und dass türkisch- und arabischstämmige Schüler ihre deutschen Klassenkameraden einschüchtern. Eine Woche später war er gefeuert.
Es ist das aggressive letzte Aufbäumen eines an sich schon toten Systems, welches sich nur noch mit Lügen, Betrug, Repressalien und Gewalt am Leben halten kann. Es schlägt wie ein wild gewordenes Tier um sich, da immer mehr Menschen aufwachen und es immer mehr Druck bekommt. Von allen Seiten. Auf allen Ebenen. Die Leute lassen sich nicht mehr den Mund verbieten und verlieren ihre Angst.
hier weiterlesen:
https://www.bz-berlin.de/artikel-archiv/gefeuert-weil-er-die-wahrheit-sagte
Also, jetzt aber! Was ist das denn für ein Typ? War der an der höheren Töchterschule oder was? Was ist daran schlimm? Das war bei mir an den Schulen (1990 - 1992 Gymnasium, 1992 - 1995 Berufsschule) exakt genauso und wir hatten einen Migrantionsanteil von ±0%.
Was erwartet er denn? Wenn die Frage eines Mitschülers kommt wie: "Ich hab meine Lateinhausaufgaben nicht gemacht, kann ich mir Dein Hausheft für die Dauer der Lateinstunde ausleihen?" dann sagt doch kein normaler Mensch etwa: "Nein, tut mir Leid, ich brauche mein Hausheft selber, falls mich der Lehrer aufruft". Dann würde der andere nämlich das Hausheft einfach nehmen und sagen: "Gib's jetzt her, Du Hurensohn, sonst brauchst Du ein neues Gebiß!" Jeder normale Schüler einer halbwegs seriösen Lehranstalt faßt die Antwort zusammen und sagt natürlich "Fick Dich, Du Jude!" - was soll er denn sonst sagen?
Oder hab ich da jetzt was falsch verstanden..?
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Ich war von 1968-78 an der Realschule und von 1978-81 an der Berufsschule. "Hurensohn" hat nicht zu unserem Schimpfvokabular gehört genau so wenig wie "Fick Dich, Du Jude!" Solche massive Herabwürdigungen, die sich auf die Mutter beziehen, hätte sich keiner gewagt auszusprechen. Den Begriff hat es gar nicht gegeben. Die Verrohung der Sprache ist immer das erste Anzeichen des Zerfalls der Gesellschaft. Bei uns gab es auch mal paar aufs Maul, aber es wäre undenkbar gewesen, daß auf jemanden eingetreten wird, der schon am Boden liegt. Bei uns gab es noch natürliche Hemmschwellen.
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Das war natürlich etwas überspitzt formuliert von mir. Aber vielleicht war das bei Dir auch zu einer Zeit, als das Wort Kindererziehung noch "Erziehung der Kinder durch die Eltern" bedeutete. Das hat sich ja darnach dann immer mehr gewandelt, und heute versteht man unter Kindererziehung eher die"Erziehung der Eltern durch die Kinder".
Das mit dem Eintreten auf jemanden, der schon am Boden liegt, das gab es bei uns auch nicht. Höchstens zum Spaß oder beim Klassenarsch, aber das zählt nicht, finde ich. Der Umgangston war aber schon meist sehr sportlich und direkt, ohne diese schwulen Floskeln, die heutzutage obligatorisch sind, weil sonst irgendwelche fetten Weiber Schnappatmung bekommen. Das mag zum Teil daran liegen, daß es eine reine Jungenschule war, und daß die große Verschwulung erst einige Jahre später einsetzte.
Das mag man jetzt vielleicht seltsam finden, aber wenn man sich ansieht, was die Schulhöfe nach zwölf Jahren heutzutage für Pflegefälle auskotzen, dann wundert mich gar nichts mehr. Die heulen auf dem Pausenhof, weil der Wind ihre Frisur kaputtmacht. Da sitzen in einer Klasse von dreißig Schülern fünfzehn Klassenärsche - und die wundern sich, daß sie aufs Maul kriegen? Jeder normale Mensch wäre da den ganzen Tag nur damit beschäftigt, Fotzen zu verteilen. Daß da mal einer zum Messer greift ist sicherlich in keinster Weise zu rechtfertigen, aber nachvollziehbar ist es irgendwie schon...
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