Hier ein kurzer Gedanke, der mir heute morgen gekommen ist. Über seine Wahrheit lässt sich sicher trefflich streiten:
Die Wahrheit ist nichts als die Wahrheit. Sie kann in ihrer Offenkundigkeit nichts darüber Hinausgehendes bedeuten, weil sie von jedwedem Hintersinn befreit sein muss.
(Ignaz Heinrich Beck - Quid est veritas?, 1865)
Einige ältere Annäherungsversuche zum Thema Wahrheit:
https://egregantius.wordpress.com/2014/08/02/uber-das-wesen-der-wahrheit/
https://egregantius.wordpress.com/2014/09/17/10-neue-aphorismen-uber-die-wahrheit-v/
Der Frakturtext lautet:
"Wahrheit ist das Resultat, welches aus der von einem denkenden Wesen veranlaßten Einigung oder Sonderung zweier oder mehrer Begriffe, ohne an Zeit und Ort gebunden zu sein, in der Art hervorgeht, daß die Behauptung des Gegentheils entweder sich selbst widerspricht, oder auf Unsinn führt"
Stimme ich zu.
Heureka!? Ich bin wahr, ich bin die Wahrheit. Denn nur ich kann mir sicher sein, daß ich wahr bin. Denn die Gegebenheiten erscheinen mir nur - ich kann diese mir schließlich auch erträumen.
Wenn ich: "Die Wahrheit ist nichts als die Wahrheit", als die "Wahrheit ist" verstehe, die Wahrheit ist also das Gegebene, so kann nur ich mich - wegen möglicher Täuschung der Gegebenheiten im Bezuge meiner - als wahr bzw. Wahrheit betrachten. Wahr ist also, was ich für wahr halte.
PS: War gerade ein Geistesblitz von mir. Könnte also fehlerhaft sein. Werde die Tage mal darüber nachdenken und ggf. nachbessern.
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Die Wahrheit ist nichts als die Wahrheit.
Ob ich Wahres festhalten kann, die Wahrheit habe oder bin, sind andere Fragen. Nach Descartes zeigt mir mein Denken zwar auf, dass ich in irgendeiner Weise ein denkendes Wesen bin; doch was an mir wahr ist, ist eine schwierige philosophische Frage, die sich daran anschließen kann. Ein Philosophenfreund von mir, Stefan Dehn (mit dem ich mich übrigens auch schon schriftlich über das Thema Wahrheit ausgetauscht habe) geht davon aus, dass er keinen unmittelbaren Zugang zur Wahrheit hat, weil er in "Fremde" geboren ist (so auch der Buchtitel eines sehr lesenswerten Textes von ihm). Nach ihm sind es die Körperbeschaffungsvorgaben, die einen daran hindern, Wahrheit zu erkennen. Gleichwohl spürt er ihr (oder das, was er dafür hält) nach, wie auch ich es unentwegt bis zu meinem letzten Atemzug tun werde, obwohl es mir wahrscheinlich nur gelingen wird, die eine oder andere Wahrheitsparadoxie durch eigenes Denk-erleben aufzudecken.
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