Wie Zentralisierung fast den Tod für CS:GO bedeutete...

Counter-Strike: Global Offensive - kurz CS:GO ist der vierte Teil der Counter-Strike Reihe und erschien im August 2012. Am Anfang war CS:GO nicht sehr beliebt und deshalb blieben die meisten Spieler erst einmal beim Vorgänger Counter-Strike Source. 

2013 führte Valve dann "Waffenskins" ein, die CS:GO an die Spitze der meist gespieltesten Spiele auf Steam brachte. Skins verändern das aussehen von Waffen in CS:GO, aber gaben Spielern außer den optischen Verschönerungen keine Vorteile. Natürlich konnte man diese Skins auch untereinander, direkt über den Steam-Client und über die Steam-App, tauschen. Durch Tausch und Handel bekamen Skins einen Wert und daraus entstanden sogar eigene Communitys, die sich nur mit diesen Skins beschäftigten und oft das eigentliche Spiel CS:GO gar nicht oder nur sehr selten selbst spielten.

Manche sahen in diesen Skins eine Möglichkeit einfach, viel Geld zu verdienen und erstellten eigene Glücksspiel Seiten. Natürlich waren diese Glücksspielseiten Valve ein Dorn im Auge, denn dadurch hatten auch Minderjährige Spieler die Möglichkeit ziemlich einfach an (teilweise illegalem) Glücksspiel, ohne Altersverifizierung teilzunehmen. Steam suchte also nach einer Möglichkeit die Community(s) Rund um CS:GO zufrieden zu stellen, aber gleichzeitig gegen Glücksspiel vorzugehen und kam dabei zu folgendem Entschluss:

- Das benutzen der Steam API für Bots, die in Verbindung mit Glücksspielseiten stehen, ist gegen die AGB's und muss daher eingestellt werden.

(aus Update: https://store.steampowered.com/news/22883/ am 16. Juli 2016)

Einige hielten sich (teilweise aus Angst vor Rechtlichen Konsequenzen) an die Warnung von Steam und stellten den Betreib der Glücksspielseiten ein. Andere wiederum blieben (trotz Verbot) einfach online. Und später kamen sogar einige neue hinzu.

Steam fing daraufhin an, Bots von Steam zu bannen - das blieb aber ohne großen Erfolg, weil Seiten einfach immer neue Bots erstellten. Es musste also eine andere Lösung her - Diese kam dann am 29.03.2018:

- Nach dem Erhalt eines CS:GO Items, hat dieses einen 7 Tage "Cooldown", bevor dieses wieder Handelbar ist.

(aus Update: https://blog.counter-strike.net/index.php/2018/03/20308/)

Dieses Update machte es unmöglich für Glücksspielseiten zu bestehen und so verschwanden diese nach kurzer Zeit. - Aber mit dem Gedanken, ein Schlupfloch zu finden, um wieder zurückzukommen.

Was aus diesen Glücksspielseiten wurde, werde ich in einem Zukünftigen Blogbeitrag erwähnen, denn sie haben eine Möglichkeit gefunden, um Steam zu umgehen... Stichwort: VGO & vIRL (teilweise Dezentral über die WAX-Blockchain)

Aber zurück zum Thema... Eine Trennung der Trading und Gambling Community wurde natürlich nicht besonders positiv aufgefasst. Es gab Petitionen, etliche Videos und Posts, aber Steam blieb standhaft. Auch heute hat sich an diesem "Cooldown-System" für Trades nichts geändert. Und so verlor CS:GO immer mehr Spieler und rutschte immer weiter ab. Einige sagten auch CS:GO sei tot und widmeten sich anderen Spielen wie Fortnite...

Meiner Meinung nach konnte Valve CS:GO nur vor dem Aussterben retten, weil sie Updates herausbrachten, die CS:GO attraktiver für neue Spieler machte. CS:GO kostete bis vor kurzem noch fast 15 Euro, jetzt ist CS:GO kostenlos spielbar. Außerdem kam ein "Battle-Royale" Spielmodus hinzu, der kurzfristig einen kleinen Hype generierte. 

Hätte es diese "Verbesserungen" nicht gegeben, wäre CS:GO vermutlich immer weiter in Richtung Irrelevanz  gedriftet.

CS:GO ist ein weiteres Beispiel dafür, dass Zentralisierung schädlich ist. Eine Riesige Community entsteht über viele Jahre, aus Liebe zu einem Spiel und diese wird mit ungewollten und verhassten Updates innerhalb kürzester Zeit zunichte gemacht. Natürlich ist das anbieten von Glücksspielseiten (besonders an Minderjährige) nicht akzeptabel und Valve musste eine Entscheidung treffen, leider war diese (jedenfalls aus der Sicht der Community) die falsche. Meiner Meinung nach hätte man eine Lösung finden müssen, die beide Parteien (Steam bzw. Valve und die Community) zufriedenstellt, statt eine Entscheidung stur durchzusetzen. 

Abschließend möchte ich noch einmal anmerken, dass ich ebenfalls ein Problem mit diesen Glücksspielseiten hatte und auch erst einmal froh war, als diese dann verschwinden mussten. 

Ich finde aber eine solche undemokratische, sture Einstellung seitens Valve schädlich für alle beteiligten.