Bei unserer letzten Upcycling-Aktion haben wir aus zwei Altreifen einen Couchtisch gebaut. Das hat uns sehr viel Spaß bereitet. Diesmal haben wir erneut etwas gefunden, das sich lohnt, wiederzuverwenden. Der Transportbereich bietet nämlich neben Europaletten und Reifen viele weitere Dinge, die upgecycelt werden können! Ihr könnt euch an der Stelle bestimmt bereits denken, auf welche Sache wir hinaus wollen? Auf die Kartons und Verpackungen, die aus dem Transport- und Versandbereich nicht mehr wegzudenken sind.
Eigentlich hätten wir schon früher auf Kartons aufmerksam werden sollen, aber gewöhnlich ist das, was einen täglich umgibt, immer das Letzte, an das man denkt. Jedenfalls haben wir uns gefragt: Wie können wir aus Kartons, die zum Wegwerfen bestimmt sind, etwas Tolles selbst machen?
Zu welcher Lösung wir gekommen sind und was daraus entstanden ist, kann man unten nachlesen und nachbauen.
Woher bekommt man so viele Kartons zum Upcycling?
Bei uns war es Zufall, dass wir so viele Kartons übrig hatten. Diese waren aus dem letzten Umzug in einem Zimmer gelagert worden und fanden keinen weiteren Nutzen mehr. In der Regel werden solche Dinge nur einmal verwendet und danach entsorgt. Jene Kartons sollen jedoch ein Weiterleben in einer upgecycelten Form erhalten.
Da für das Vorhaben noch einige Kartons fehlten, war die Lösung, im nächsten Möbelmarkt nach Kartons zu fragen. Der nächste Möbelmarkt lag direkt um die Ecke und die Mitarbeiter waren so großzügig, die Kartons kostenlos auszuhändigen. Generell haben Möbel,- Super,- und Baumärkte oft sehr viele Kartons übrig, welche man auf Nachfrage bekommen kann.
So kann man aus Kartons einen Stuhl selbst machen
Nachdem wir genügend Kartons zusammen hatten, ging es an die tatsächliche Aufgabe, nämlich: einen Stuhl daraus zu basteln. Aber bevor wir damit anfingen, wollten wir uns zunächst einige Minuten Zeit nehmen und eine kleine Zeichnung skizzieren, die uns als Stütze beim Bauen dienen sollte. Unsere Skizze enthielt neben der Abbildung einer Grundform des Stuhls auch einige Notizen hinsichtlich zusätzlich benötigtem Material. Die Liste der Materialen war allerdings sehr kurz, da wir lediglich etwas benötigten, um die Kartons miteinander zu verbinden. Dazu brauchte man entweder Kleber, um die Kartons zusammenzukleben oder eine Gewindestange, um die Kartons zu verbinden. Unser Entscheidung fiel auf das Verschrauben.
Dazu brauchte es folgendes: fünf Gewindestangen mit einem Durchmesser von M6, zehn Unterlegscheiben und zehn Muttern für den gleichen Durchmesser M6. Die Sachen gab es im Baumarkt um die Ecke für unter 5 Euro.
Nachdem wir alle Sachen besorgt hatten, bestand der nächste Schritt darin, die Werkzeuge zu richten. Als Werkzeug kamen eine Metallsäge, eine Metallfeile, ein Cuttermesser, eine einfache Schere und eine Bohrmaschine zum Einsatz.
Schritt 1 – Gewindestange: Als erstes musste die Gewindestange mit einer Metallsäge zurechtgeschnitten werden, da diese ein Meter lang war und wir nur 50 cm davon benötigten. Die 50 cm waren das Standardmaß für den Stuhl, den wir gewählt hatten. Nach dem Verkürzen der Gewindestange wurde jedes Ende mit einer Feile kurz bearbeitet, um die Muttern einfacher einschrauben zu können. Der gesamte Prozess musste fünf mal wiederholt werden, da fünf Gewindestangen samt Muttern und Scheiben gebraucht wurden.
Schritt 2 – Muster erstellen: Da der Stuhl aus sehr vielen Lagen Kartons bestand, musste unbedingt ein Muster erstellt werden, um später die Teile schneller ausschneiden zu können.
Dazu wurde als erstes auf ein Stück Karton die Grundform gezeichnet und anschließend ausgeschnitten. Man sah also eine 2D Grundform des Stuhls, welche jetzt in eine 3D Form verwandelt werden musste. Jedenfalls wurde die Muster-Form auf eine PVC-Platte gezeichnet und einmal ausgesägt. Wir konnten uns dadurch enorm Zeit einsparen, da das Muster jeweils auf ein Karton gelegt und einfach mit einem Stift umfahren werden musste. Dadurch entfiel das ständige Ausmessen neuer Kartonteile. Unser Muster war 50 cm lang und 10 cm breit. Zum Schluss bohrten wir noch – 5 cm von der Kante entfernt – zwei Löcher in jedes Ende.
Einzelteile aus Karton ausschneiden
Als nächstes ging es an das Ausschneiden der vielen Kartonteile. Dazu verwendeten wir hauptsächlich ein Cuttermesser. Das Zuschneiden der Kartonteile nahm die meiste Arbeitszeit ein und erforderte etwas Geduld. Da wir noch runde Ecken haben wollten, mussten wir jede Ecke mit der Schere zusätzlich noch abrunden. Die Prozedur war immer die Gleiche: Muster auf den Karton legen, Muster mit Bleistift umfahren, Zeichnung ausschneiden und Ecken abrunden.
Schritt 3 – Löcher machen: Im nächsten Schritt wurden die Kartonteile mit Löchern versehen, durch die später die Gewindestäbe durchgeschoben werden sollten. Um den Bohrprozess zu beschleunigen, stapelten wir circa zehn Kartonteile aufeinander, legten zuletzt die Schablone mit dem vorgebohrten Loch obendrauf und legten los. Durch das Auflegen der Schablone konnte man beim Bohren im Grunde nicht mehr viel falsch machen, weil die Löcher bei jedem Kartonteil an der gleichen Stelle waren.
Schritt 4 – Kartonteile aufstecken: Nachdem die Kartonteile fertig waren, mussten diese jetzt nacheinander auf den Gewindestab aufgesteckt werden. Die Gewindestangen mussten zu Beginn etwas festgehalten werden, damit diese nicht umkippten. Aber nachdem einige Kartonteile aufgesteckt wurden, stabilisierte sich das Gewinde zunehmend bis man es nicht mehr festhalten musste. Es gab noch etwas zu beachten, nämlich, dass beim Aufstecken die Reihenfolge der Kartonteile stimmte.
Schritt 5 – Stuhl formen: Nachdem eine Höhe von 20 cm erreicht wurde, steckten wir keine weiteren Kartonteile an der vorderen Stelle mehr auf, da das vordere Stuhlbein – wie auf der Skizze zu sehen – frei bleiben musste. Dadurch erreichte man, dass der Stuhl mit Stuhlbeinen versehen wurde. Gleichzeitig wurden jedoch hinten beim Stuhlrücken Kartonteile aufgesteckt, die einen Meter lang waren (siehe unteres Bild). Die meterlangen Kartonteile sollten für eine bessere Stabilisierung der Rückenlehne sorgen. Diese Prozedur ging so lange, bis eine Höhe von 30 cm erreicht wurde. Die restlichen 20 cm Höhe wurden wieder genauso aufgesteckt wie zu Beginn.
Schritt 6 – Fast fertig: Als wir mit dem Aufstecken eine Höhe von 50 cm erreichten, war der Stuhl auch schon fast fertig. Das einzige was es noch zu tun gab, war, an den Gewindestangen die abschließenden Unterlegscheiben und Muttern anzubringen. Die Muttern musste man so stark festschrauben, bis die Kartonteile gut zusammengepresst wurden. Mit diesem letzten Schritt war dann auch der Stuhl fertig.
Der Designer-Stuhl aus Karton ist fertig
Nach circa einem Tag herumbasteln und werkeln war unser Designer Stuhl aus upgecyceltem Karton fertig. Der Stuhl kann sich sehen lassen und ist immer wieder ein Blickfang.
Das Design des Stuhles erlaubt es, den Stuhl nicht nur als Sitzgegenstand zu verwenden, sondern auch als eine coole Ablage für Blumen und Bücher. Der Stuhl passt sehr gut in einen modernen Haushalt oder ein Büro.
Fazit
Das war unser erstes Upcycling-Projekt zum Thema Stuhl aus Kartons. Bevor wir mit dem Stuhl begannen, hatten wir keinerlei Erfahrung, wie stabil so ein Stuhl sein musste und wie viele Lagen Kartons man benötigte, damit der Stuhl auch eine Person tragen konnte. Wir legten blind drauf los und hatten Glück. Der Stuhl ist unserer Meinung toll geworden und hält eine Person locker aus.
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