Mein beruflicher Werdegang - ein Gedankenspiel

in deutsch •  7 years ago  (edited)

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Hallo werte Leser


Vor einiger Zeit saß ich in einer Spirale fest, aus der es sich nur schwer entkommen lässt.

Ich war gefangen zwischen zeitweiliger Arbeitslosigkeit und dauernd wechselnden Jobangeboten.

Diese bestanden meist aus Stellen, die

  • keiner machen wollte
  • schlecht bezahlt waren oder
  • bei einem Arbeitgeber stattfanden, der nur auf den reinen
    Gewinn aus war, ohne auf das wohl der Mitarbeiter zu achten.

Leider ist es heutzutage so, dass sich ein verwirrtes Geflecht aus Arbeitgebern entwickelt hat, die einfach nicht anders können, als auf ihre eigene Börse und damit verknüpft, auf ihre eigene Zukunft zu achten. Auch die Zahl derer, die in ihrer reinen Unternehmensstruktur irgendwann einmal so stark angewachsen sind, so dass sich eher ein Großunternehmen mit Nummern, anstatt menschlichen Mitarbeitern, entwickelt hat, bilden keine Ausnahme.

Dies hat unter anderem mit dem stetigen Wandel des weltweiten Wirtschaftssystems zu tun. Aber auch damit, dass die Kluft zwischen arm und reich immer mehr auseinander driftet.


Fakt ist allerdings, dass ich nach einem erfolgreichen Umzug von über 500 km Wegstrecke, endlich dort angekommen bin, wo ich schon seit sehr langer Zeit stehen wollte.

Mein Verdienst liegt endlich über dem, der in vermeintlich populären "Schmierblättern" als deutschlandweiter Durchschnitt angezeigt wird. Zudem habe ich mich in der Vergangenheit intensiv damit beschäftigt, weshalb ich so unglücklich war.

Das Ergebnis klang einleuchtend: Ich habe Schwierigkeiten damit, dass Authoritäten und vermeintliche Bevollmächtigte meinen Arbeitsalltag begleiteten. Sie waren immer da. Immer an meiner Seite oder in unmittelbarer Nähe meines Arbeitsplatzes. Meist in ihren Büros. Sie kannten sich selten mit der praktischen Seite meiner Arbeit aus und waren dennoch für alles verantwortlich und wussten auch alles besser. Ähnlich einem General und dessen Kompanie an der Front.

Aber wie sollte ich eine solch fundamental wichtige Eigenschaft angehen?


In den meisten Bewerbungsgesprächen zu denen ich eingeladen wurde, wurde auch das Thema Teamfähigkeit ganz groß geschrieben. Ich wurde danach gefragt und habe auch immer brav die Antwort gegeben, die jeder hören wollte:
Natürlich bin ich teamfähig!

Das bin ich auch. Jedoch habe ich ein Problem mit Menschen, die meinen alles zu wissen und dabei alles schlimmer machen!

Und von da an stand ich vor dem Weg der Problemfindung. Natürlich war dieser immer steinig. Es gibt keinen leichten Weg! Alles ist mit Arbeit und Kraft verbunden.


Eines Tages stand da diese Annonce:

Triebfahrzeugführer gesucht (ehemals Lokführer/Eisenbahnfahrzeugführer)

Nach reichlicher Informationssammlung über den Beruf stand fest, dass dies das absolute Ideal und somit die Lösung meines Problems ist.

Ein Job mit Perspektive, gutbezahlt und

Ich bin zukünftig auf mich allein gestellt, ohne auf mich allein gestellt zu sein!

Klingt verwirrend? Ist es nicht!

Ich sitze den lieben langen Tag in einem Zug, fahre von A nach B nach C und chauffiere Fahrgäste sicher an ihren Bestimmungsort. Dies geschieht ohne wirklichen Zeitdruck. Und ohne Authorität, die mir in unmittelbarer Nähe im Nacken sitzt.

Wenn ich allerdings einmal Hilfe brauche, kann ich auf mindestens 3 verschiedene Kommunikationsmittel zurück greifen, um diese zu erbitten. Ein gutes Gefühl!

Und so wuchs ich im letzten Jahr immer mehr in meine Rolle und war noch nie so glücklich, Teil eines Unternehmens zu sein.


Aus meiner Perspektive und auf diesem Wege möchte ich alle Leser einmal dazu anregen, es mir gleich zu tun und über ihre aktuelle berufliche Situation nachzudenken.

Dazu hier ein paar Fragen die ein jeder sich stellen kann:

  1. Bin ich glücklich im Job?
  2. Wie empfinde ich mein Arbeitsklima?
  3. Werde ich von allen Seiten fair behandelt?
  4. Bin ich zufrieden mit meinem Arbeitgeber?
  5. Wo sehe ich mich in 5 Jahren?

(Letztere Idee entstammt aus einer bekannten Comedy-Serie)


Natürlich werden sich jetzt viele sagen, dass sie sich nicht mit meinem Post direkt in Verbindung bringen können. Allerdings erhoffe ich mir sehr, den ein oder anderen in seiner "verfahrenen" Situation etwas entschleunigt zu haben.

Ein jeder hat es sich verdient genau das zur Allgemeinheit beizutragen, was ihn glücklich macht. Und dazu hat jeder alle Chancen, solange man daran arbeitet, diese auch zu nutzen.


Ich hoffe, euch hat das Gelesene gefallen und ihr hinterlasst mir wieder nette Kommentare.

Ich wünsche euch einen schönen Abend.

Euer Fangadir

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Ein super Artikel. Ich finde es wichtig, das Hamsterrad, in welches man zweifelsohne gedrückt wird, zu hinterfragen. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass über die Hälfte der Deutschen deine gestellten Fragen mit einem klaren "nein" beantworten müssten.

Mach weiter so. Das sind hilfreiche Tipps. Ich halte dich mal im Auge. :-)

Danke fuxx.

Ich rede täglich mit Kollegen, Freunden und auch selbst mit anderen Menschen, die ich nicht kenne, die aber ein interessantes Thema anschneiden.

Ich freue mich sehr über deinen Kommentar und hoffe, dass das auch andere so sehen wie ich :)

Vielen Dank für den schönen Artikel. Eine Frage hätte ich noch:

wie kommt man zum Job als Lokführer. Hast du das auch schon vorher gemacht, hattest du Qualifikationen in diesem Bereich?

Im Erstberuf bin ich Koch.

Da gibt es verschiedene Wege. Da wäre die klassische 3-jährige Ausbildung und der meist 6-9 monatige Quereinstieg.

Man sollte sich aber im klaren sein das Recht schwer und intensiv ist und viel Lernerei bedarf!

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