Mein Alltag #2 - Reparieren statt Neukauf

in deutsch •  7 years ago 

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Wegwerfgesellschaft adé

In unserer heutigen Gesellschaft sieht es in der Regel so aus, dass wenn etwas kaputt geht, man einfach schnell losgeht und es neu kauft.
Leider wird uns dies von Generation zu Generation genau so immer eindringlicher beigebracht. Uns geht es ja gut. Zu gut...

Was Opa noch wusste

Für Menschen wie mich, die oftmals noch sehr viel Zeit mit den Großeltern verbrachten, hieß der Alltag allerdings noch: Selbst ist der Mann!
Da wurde kein fertiges Gartenhaus gekauft, sondern eher die Rohmaterialien noch in die Hand genommen und selbst gebaut. Dementsprechend groß war das Interesse das selbst Geschaffene zu erhalten, statt es zu ersetzen. Und das war auch gut so.

Auch wurden regelmäßig Arbeiten an allen möglichen Maschinen mit Motor durchgeführt, damit diese so lange wie irgend möglich erhalten blieben. Das sparte Geld, indirekt auch Zeit und natürlich Ressourcen.

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Werte weiter geben - wie es gemacht werden sollte

Seit Jahrtausenden sind wir Menschen angehalten unseren Nachfahren unser Wissen weiter zu vermitteln. Dies klappt auch heutzutage noch super, wenn es um Finanzen und Beruf geht. Auch in der Schule wird gesammeltes Wissen aus Jahrtausenden weiter gegeben, um die Menschen von morgen auf ihr Leben vor zu bereiten.

Leider gilt dies allerdings scheinbar immer weniger für die direkten Bezugspersonen: Die Eltern.
Wo früher noch täglich an einem Tisch gegessen wurde und über den Tag geredet, wochenends mit Papa der Hinterhof oder Garten gemacht wurde, herrscht heute die zumeist beschleunigte Welt vor, die wir kennen.
Kaum einer hat noch Zeit, alles muss möglichst sofort und ohne Verzögerung erledigt werden und Aufgaben, die man vor einigen Jahrzehnten noch selbst erledigt hatte, werden an "Außenstellen" weiter gegeben. Zum Teil auch, weil es schlicht und einfach nur von Fachleuten erledigt werden kann, teils aber auch, weil man so fixiert darauf ist, Geld zu verdienen, ohne sich darüber bewusst zu sein, dass das einige von den verdienten Münzen mit eigener Arbeit auch eingespart werden können.
Ein Umdenken sollte wieder stattfinden. Das würde für alle Beteiligten ein großes Maß an Selbstzufriedenheit mit sich bringen. Zumal auch Sozialleben, Freizeit, Ausgeglichenheit und das eigene Ego davon profitieren.
Man stelle sich an dieser Stelle vor, wie sehr man sich freut, selbst etwas repariert oder auch selbst geschaffen zu haben! Nur als kleiner Anreiz...

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Nun zu meinem Alltag

Ich selbst bin verheiratet und habe 2 Kinder. Diese sind 6 und 1 Jahr alt. Da geht sehr häufig etwas kaputt.
Natürlich könnte ich jetzt direkt los gehen und diese Dinge ersetzen. Aber was gebe ich meinen Kindern dabei mit auf Ihren Lebensweg? Nichts wird wert geschätzt. Alles ist ersetzbar. Und die Zeit mit der Familie muss nicht mehr voll ausgenutzt werden.
Ist es da nicht viel schöner, wenn man zur Not etwas Kleber nimmt oder sich etwas einfallen lässt und seinem Kind so zeigt, dass man mit etwas Fantasie auch mehr erreicht?
Als positiven Nebeneffekt gibt es dem Kind sogar oftmals die Gelegenheit gleich wieder mit z.B. der Spielsache los zu ziehen und wieder damit zu spielen.
Und dieses Gefühl ist besser als alles Geld auf dieser Welt!

Schlusswort

Ich hoffe ich habe damit den Zahn der Zeit getroffen und konnte wieder einmal einige Leser zum Nach- und Umdenken verleiten.
Gerne darf auch wieder in den Kommentaren darüber diskutiert werden und so freue ich mich auch auf regen Austausch.
Vielen Dank fürs lesen und auf bald!
Euer Fangadir

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Ich bin auch eher für reparieren als für neukaufen, aber bei meinen beiden linken Händen beschränkt sich das leider eher auf Software ;D

Auch das lässt sich 1a regeln. Üben, üben, üben :D

Nur demotivierend wenn dann das kaputte Ding noch kaputter wird :D

Da bin halt etwas anders. Aber dafür kann ich nicht programmieren. Noch nicht!

Wenn du Hilfe brauchst gib Bescheid^^ :)

Das von dir angesprochene reparieren, das unsere Großeltern noch kannten, beschränkt sich nicht nur auf Dinge sondern auch auf Beziehungen.

Als eine altes Ehepaar gefragt wurde wie sie ihre 50 jährige Ehe "geschafft" haben, antworteten sie:

Wir kommen aus einer Zeit, in der man die Sachen noch repariert hat, anstatt sie weg zu werfen

Das fand ich ab dieser Stelle sehr schön :)

Hallo Eskalator.

Ich scheine in dir einen Menschen gefunden zu haben, der wie ich denkt. Das ist sehr toll.
Klar habe ich den Satz aus dieser hinsicht für meine Zwecke adaptiert. Jedoch passt er durchaus auch auf solche Thematiken.

Auch die Beziehungen werden natürlich dadurch gestärkt. In unserer aktuellen "Smartphone" bezogenen Welt empfinde ich sowas auch als teures Gut.

Ich finde deine Kommentare immer sehr schön, bitte weiter so!

Grüße Fangadir

Ich repariere alles quasi zu tode :D
Kann überhaupt nicht verstehen, warum viele so eine Wegwerfgesellschaft leben wollen, dabei hat unser Planet ja gar nicht endlos Ressourcen.

Schöner Artikel

Nicht endlos, allerdings noch genug für die nächsten Jahre. Da liegt das Problem.

Ich denke das ist eine ähnliche Herangehensweise wie bei fossilen Brennstoffen.

Ansonsten gilt auch hier wieder: üben, üben, üben :D