Polittalk #3 FDP - Die ewigen dritten?

in deutsch •  7 years ago  (edited)

Polittalk.png

powered by canva.com

Vorwort

Das die Freien Demokraten in den letzten 10 Jahren nie richtig stark waren, bezweifelt hoffentlich niemand.

1947 als DPD, Demokratische Partei Deutschlands, gegründet und 1948 in FDP, Freie demokratische Partei, umbenannt, war Sie damals unter anderem mit Theodor Heuss als Bundespräsident sehr stark aufgestellt. (1)


Im Wandel der Zeit

Mit 46 Jahren (1949-2013) Bundestagszugehörigkeit (1) ist sie die am längsten an der Bundesregierung beteiligte Partei.

Aber wieso tut man sich so schwer mit soviel "Berufserfahrung"?

Wie oben schon erwähnt war sie durchgängig bis 2013 im Bundestag vertreten. Doch zuletzt an der Seite der CDU [siehe meinen letzten Beitrag "Polittalk # 2 CDU - die treibende Kraft"), war das Ende schon vorprogrammiert.

Wie sollte man als Wähler noch eine Stimme abgeben, wenn diese doch unwillkührlich indirekt an eine andere Partei geht? Was bringt es, Politikern sein Vertrauen auszusprechen, wenn diese schlussendlich doch nur neben dem Thron Platz nehmen und für fremde Anträge ihre Stimme abgeben müssen?


btw17-wp-a-1-1.jpg
Bildquelle fdp.de

Letzten Endes ein offener Schlag ins Gesicht

Mit neuen Gesichtern und nett aussehenden Kampagnen versuchte man Wähler anzulocken. Doch wie die meisten Schnellschüsse, war auch dass eher unzureichend.

2013 dann, wie schon erwähnt, die Pleite. Man hatte die 5% Hürde nicht geschafft, die Enttäuschung war groß. Die folgenden 4 Jahre war die Partei macht- und arbeitslos.

Auch weiterhin setzte man auf Verjüngung, Umstrukturierung und Neubesetzung. Man setzte auf den Faktor "Sexy".
Und man bleibt seither dabei. Mit gutem Erfolg.

Die aktuelle Homepage der FDP ist zu diesem Zwecke auch in schrillen, fast blendenden Farben gehalten, um ein junges Image an den Tag zu legen.


Ein Ende der Trockenperiode?

Seit 2017 kann man sich wieder lobend selbst beglückwünschen. Man schaffte den Wiedereinstieg und war plötzlich mit 7,4% der Wählerstimmen zumindest am Anfang des Wiederaufbaus. (1)

Die aktuellen Ereignisse rund um die Partei zeigen auch, dass man aus Fehlern gelernt hat.

Die vergangene Diskussion um den Einstieg in eine weitere Jamaika-Koalition war schnell erledigt, weil man sich nicht in angemessener Zeit einigen konnte. Auch die Ansichten der Gegenpartei standen im starken Gegensatz zu den eigenen und so entschied man sich für die Rolle der Opposition.


Schlusswort

Was diese Entwicklung in den nächsten Jahren an Früchten tragen wird, bleibt abzuwarten.

Allerdings sticht man damit aus der grauen und (mittlerweile) braunen Masse heraus, was sich durchaus auszahlen sollte.


Ich wünsche euch einen schönen Abend und freue mich immer auf nette und konstruktive Kommentare.

Euer Fangadir
Quelle wikipedia.org

Authors get paid when people like you upvote their post.
If you enjoyed what you read here, create your account today and start earning FREE STEEM!
Sort Order:  

Wie sollte man als Wähler noch eine Stimme abgeben, wenn diese doch unwillkührlich indirekt an eine andere Partei geht? Was bringt es, Politikern sein Vertrauen auszusprechen, wenn diese schlussendlich doch nur neben dem Thron Platz nehmen und für fremde Anträge ihre Stimme abgeben müssen?

Dieses Problem dürfte man doch inzwischen mit allen Parteien habe.

Es ist ja nicht so, als ob das nicht auch die jeweils stärkere Regierungspartei betreffen würde.

Auch diese muss einen Teil ihrer Positionen und Wahlversprechen aufgeben, wenn sie eine Koalition bilden will.


Aus meiner Sicht ist genau das der Grund warum die großen, naja, sagen wir lieber die traditionellen Parteien an Zustimmung verlieren. Wenn eine Partei immer wieder das Gegenteil dessen macht, wofür sie gewählt wurde, wird sie halt nicht mehr gewählt...

Sehr schöner Kommentar :)

Ich finde es alleine schon lächerlich, dass sich in Deutschland so viele wundern, warum die AFD so stark geworden ist. Dabei ist es eigentlich eine logische Schlussfolgerung! Die Menschen sind einfach nicht dafür gemacht in der großen Masse als Individuum zu denken. Der im Internet entstandene Begriff "Lemming-Train* trifft schon seit Jahrtausenden auf die breite Masse zu.

Ansonsten wären Einzelne nie so stark geworden, wie Sie es heutzutage sind...

Ja Glaubwürdigkeit ist bei den Traditionsparteien ein großes Problem für die Parteien!

Die Sozialen tragen Gesetze mit die eher nicht sozial sind ...
die christdemokraten handeln unchristlich ...
die freien Demokraten regieren lieber nicht als falsch und entziehen sich jeder verantwortung ...
die grünen tragen anstatt turnschuhe nun designerschuhe ...

Ich würd die Whiskypartei meine Stimme geben ... aber das es die nicht gibt bekommen Sie die Biertrinker :D

Cheers!

Wobei ich selbst denke, dass die FDP nun einen Weg beschritten haben, der endlich mal reine Selbstständigkeit suggeriert.

Das finde ich ehrlich gesagt sehr sympathisch. Und ich werde das auf alle Fälle weiter beobachten.