Am östlichen Rand Berlins gelegen, entstand der 29 Hektar große Volkspark Prenzlauer Berg entlang der heutigen Hohenschönhauser Straße und bildet mit seiner Weitläufigkeit einen imposanten Abschluss im Berliner Bezirk Pankow. Der Park ist vor allem von viel ursprünglicher Vegetation geprägt und verleiht ihm durch seine wilde Beschaffenheit einen besonderen Wert.
Seine Hügel bestehen überwiegend aus Trümmern und Schutt, die durch ein sanftes Planum in das Gelände elegant eingegliedert wurden. An ihrer höchsten Stelle, dem sogenannten "Hohen Plateau" zählt er zu den höchsten Erhebungen im Stadtgebiet und ist seit seiner Gestaltung in den 60iger Jahren ein beliebter Aussichtspunkt für nah und fern.
Ursprünglich war der Park im 19. Jahrhundert ein Teil des Berliner Grüngürtels und wurde eher landwirtschaftlich genutzt, bis die Stadt vor allem durch die Industrialisierung Anfang des 20. Jahrhunderts immer mehr Menschen auf der Suche nach einem besseren Leben in die Stadt zogen und als Folge dessen, sich hier der Abfall der Berliner Zivilisation am Rande der Stadt entsorgt wurde. Als Berlin zu Großberlin wurde und die umliegenden Städte und Dörfer eingemeindet wurden stand man wieder vor einem Müllproblem, denn jetzt befand sich der Park mitten in der Stadt und hatte als Müllkippe ausgedient. Er wurde begrünt und viele Gartenvereine entstanden auf dem ungenutzten Land. Er diente nun den Berlinern, die es sich leisten konnten, ein Erholungsort, an dem man nicht nur gärtnern, sondern auch verweilen konnte.
Auf ein paar Quadratmeter Urlaub machen oder einfach mal die Beene hochlegen, machte den Ort zu einem grünen Wohnzimmer und löste den grünen Balkon in seiner bisherigen Beliebtheit, der an jedem Haus mit verzierten Eisengeländern prangte ab. Ein regelrechter Run auf jedes kleine, grüne Ackerland begann und es gab bald kein grünes Land zu pachten, geschweige denn zu kaufen.
Das legte sich erst wieder, als durch Krieg und Zerstörung die Stadt im 2. Weltkrieg dem Erdboden gleich gemacht wurde. Einige Gartenlauben dienten als Versteck für so manchen Verfolgten in der Stadt, doch durch die ständige Bombardierung wuchs ein Gerippe aus Trümmern aus dem Boden, sodass man Berlin nicht wiedererkannte.
Bis in die 60iger Jahre hinein fungierten die Gartenlauben als Obdach. wurden teils ausgebaut und winterfest gemacht. Am Ende des Jahrzehnts wurden hier aber im Rahmen der Umgestaltung der Stadt die meisten Lauben abgerissen und das Gelände neu geformt und mit verschiedensten Baumarten aus dem europäischen Raum begrünt. Vor allem Pioniergehölze wie Pappeln, Ahorne oder Weiden wurden gepflanzt, da sie gut wachsen und den Park schnell begrünten. Im Einklang mit den wilden Wiesen und den Wegen, der ehemaligen Fahrtrassen der Lastwagen für den Abraum der Trümmer und Schuttberge aus der Innenstadt, prägen sie nach wie vor den Park. Mit dem Abschluss der Neugestaltung des Geländes erhielt der Park den Namen "Volkspark Prenzlauer Berg", der in die Stadtpläne Berlins aufgenommen wurde.
Zeugnisse dieser Gestaltung sind heute leider nicht mehr sichtbar oder nur schwer auszumachen. So ist die Treppe am Haupteingang zwischen Oderbruchstraße und Hohenschönhauser Straße kaum auszumachen. Das Relief, das einst jeden Besucher begrüßte und den Treppenaufstieg, unterteilt in verschiedenste Podeste, die zum Verschnaufen einläutete, ist mit Graffiti übersprüht und macht auch sonst einen dreckigen Eindruck. Der Aufstieg, hinauf zum Plateau wirkt, als wäre man auf den Spuren einer untergegangenen Zivilisation. Verwachsen und begrünt. Moos und Flechten bedecken den größten Teil der Betonteile und verleihen dem Treppenbauwerk einen urwaldlichen Charakter. Die Geländer, die einst stolz nach oben führten sind teils verrostet und verwachsen oder enden oft im nirgendwo. Kurz vor dem Erreichen des Plateaus kommt man an einer Bronzefigur von Erwin Damerow vorbei, der diese Figurengruppe 1972 erschuf. Damals war sie noch sichtbar und integrierte sich fantastisch ins Treppenensemble. Doch heute prangt in dunkler Atmosphäre nur noch ein großes rot weißes FCU für den Berliner Traditionsverein 1. FC Union aus Köpenick als Graffiti und verhüllt die Komposition des Künstlers, der mit seiner Figurengruppe eine lebensechte Situation schaffte und somit diesem Park zu einer Lebendigkeit verhalf.
Der Park dient, auch wenn es einige Umgestaltungen nach 1990 gab in erster Linie als Erholungsort. Hier wird gejoggt, gewalkt oder spazieren gegangen. Im Herbst lassen hier Einige ihren Drachen in den Himmel steigen und im Winter, wenn mal ordentlich Schnee liegt nutzen Viele den Hügel als Rodelabfahrt.
Auch wenn der Park auf den ersten Blick etwas ungepflegt daher kommt, lohnt es sich allemal hier für ein paar Stunden der Hektik Berlins zu entfliehen.
Im Sommer gehe ich da ab und zu mal zum Schach spielen hin. Da spielen immer viele Schachspieler, meistens um Geld :-).
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