Armut - Die Höhlenmenschen von Santo Domingo - Dominikansiche Republik

Hola mis Steemians

"Ich kam an diesen Ort hier, weil ich keinen anderen Platz zum leben hatte; und zusätzlich reicht mein Einkommen knapp mal für das Essen und ist nicht genug um mir eine Wohnung zu mieten oder gar ein Haus zu kaufen".

Es ist ein grosses Drama, welches Ramón Cruz - den Namen habe ich ihm gegeben, da er unerkannt bleiben will - und acht Familien täglich in einer Höhle durchleben, welche sich unterhalb der Avenue La Ecológica nahe bei der Avenue Charles de Gaulle im Sektor Villa de Este im oestlichen Teil der Hauptstadt Santo Domingo täglich abspielt. Es ist quasi ein Ort inmitten der Stadt, und doch geht's verlassener kaum.

Ein Ort, den ich nur vom hören sagen her kannte und niemals dachte, dass es sowas in einer einigermassen zivilisierten Stadt gibt. Und doch stehe ich durch eher windige Umstände plötzlich mit meinem Schwager und sonstigen zwilichtigen Gestalten vor einer mir fremden Welt. Ich frage nicht, wie sie einen Zugang zu diesem Ort haben. Der eine kennt einen, der wiederum... und dessen Bruder von... ich bin einfach nur geschockt!

(Es wird mir ausdrücklich untersagt Fotos zu machen (die beiden im Artikel habe ich über langes suchen im Netzt und in einer örtlichen online Zeitung gefunden)

Gezwungen durch keine oder nur geringe Einkünfte entschieden sich diese Familien, das kaarstige Gebiet der Av. La Ecologica so zu nutzen, um ihre bescheidenen Behausungen hier einzurichten.

Jede Nacht habe er Alptäume, so Ramón. Es plagen ihn und alle anderen das Fehlen eines Schutzes vor Regen, vor Dieben, die Angst jederzeit umgesiedelt zu werden ohne dass ihnen eine andere Behausung versprochen wird. Sie hoffen alle hier, dass es irgendwann mal besser wird.

der Eingang zu einer Behausung...

"Ich lebe schon über 10 Jahre in dieser Höhle weil ich kein Geld habe, um mir einen würdigeren Ort zu bezahlen", sagt mir der mittlerweile 35-jährige Ramón.

Er lebt hier mit seiner Ehefrau und den beiden gemeinsamen Kindern und berichtet mir, er verfüge über keine Besitzurkunden für diesen Ort und habe auch keine andere Wahl, als nur als Wachmann zu arbeiten. Dadurch ist sein Einkommen nur sehr gering um die notwendigen täglichen Dinge abdecken zu können.

Obwohl die Zone nicht sicher ist, habe es nie einen Erdrutsch oder eine Überschwemmung gegeben. Die Regenfälle verursachen aber ein grosses Problem, weil dadurch das Wasser in alle Höhlenwohnungen tropfe und damit eine inkontrollierbare Feuchtigkeit hinterlasse.

Ramón Cruz ist beiweitem nicht der einzige, der schon so lange an diesem Ort lebt.

Frau Miriam de la Rosa (Name von mir gegeben), eine nette, bescheidene Hausfrau, ist bereits vor über 20 Jahren(!!!) von Constanza nach hierher nach Villa del Este gezogen und lebt momentan mit ihren 5 Kindern und ihrem Mann, der den ärmlichen Lebensunterhalt der Familie ebenfalls durch seine Arbeit als Wachmann verdient. Mir wird schlecht! 5 Kinder an so einem Ort? Das ist fast nicht auszuhalten.

Alle Menschen die hier wohnen, besitzen einige bescheidene Haushaltsgeräte wie kleine Waschmaschinen, kleine 14-Zoll Fernsehgeraete, kleine Kochherde und Betten, sowie auch Esstische und verschiedenen Stühle. Man hilft sich so gut als möglich gegenseitig. Der Strom zapfen sie irgendwo schwarz an; aber das sagt keiner laut. Wasser sehe ich in irgendwelchen Tanks - aber vermutlich ohne die Sicherheit, dass es auch wirklich trinkfähig ist.

Ramón klagt, dass regelmäessig Mitarbeiter der Stadtverwaltung von Santo Domingo Este hier auftauchen und sie damit bedrohen, sie umzusiedeln.

"Sie kommen und behaupten, dass wir diesen Grund raubten, der uns nicht gehöre, jedoch bieten sie uns aber auch keine andere Wohngelegenheit an", meint Ramón.

Dann lerne ich noch Armando (erfundener Name) kennen - Ehemann und Vater von 3 Kindern - für ihn stellt sich die Situation hier vor Ort nochmals ganz anders dar. Denn er lebt hier schon über 16 Jahre und betrachtet den Ort als sehr frisch und fühlt sich hier wohl, obwohl auch er nicht viel über an Besitz verfüge. Ich schüttle nur den Kopf!

Aber im Gegensatz zu allen anderen Bewohnern hat er sein Gelände und Höhle legal erworben. Er hat sein Grundstück vor 16 Jahren für ca. 40.000,- Pesos (ca. 700 Euro heute) erworben. Ich bin grad mächtig beeindruckt und ehrlich gesagt ein wenig sprachlos!

Aber auch er (wie noch 2 andere) hat noch nicht damit begonnen, ein Haus aus richtigen Blocksteinen zu errichten, weil er befürchtet, die Stadtverwaltung könnte es jederzeit wieder abreissen.

"Ich würde mir wünschen, sie würden uns hier einfach in Ruhe leben lassen und mir sagen, bau Dein Haus aus Stein und einem richtigen Dach, denn ich fühle mich sehr wohl hier. Ich pflanze Bananen und Platanos, Kürbis, Papayas und Cerezas an. Ich fühle mich einfach sehr wohl hier", sagt Armando.

Irgendwie ist mir an diesem Tag nicht mehr zum reden...

Bis zum nächsten Mal

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Hasta luego.
mikeCee aka Captain Mike Sparrow the steemian of the caribbean

@limesoda

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